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Veranstaltungsberichte

Aufarbeitung der Vergangenheit

Bilal Kola, Direktor des albanischen Instituts für die Integration ehemaliger politischer Verfolgter zu Besuch in Berlin

Die KAS-Albanien arbeitet schon seit einiger Zeit mit dem Institut für die Integration der ehemals politisch Verfolgten (IIPP) und hier insbesondere mit dem Direktor des Institutes, Bilal Kola, in unserem sehr wichtigen Themenfeld der Aufarbeitung der Vergangenheit zusammen.

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Eines der wichtigsten Ziele des Institutes ist die Aufrechterhaltung der Erinnerung und die Errichtung von nationalen Gedenkstätten für die aus politischen Gründen Hingerichteten und Gefangenen der kommunistischen Vergangenheit in den Jahren 1944-1991. Das Institut hat vom Bürgermeisteramt der Stadt Tirana die Zustimmung zum Projekt und einem Standort in Tirana erhalten, eine nationale Gedenkstätte für die ehemals politisch Verfolgten zu errichten. Es geht dabei um eine Gedenkstätte für mehrere Tausend Häftlinge, die zum Teil mit aber auch ohne Gerichtsverfahren durch die kommunistische Diktatur verurteilt worden sind.

Das Institut hat Erfahrung im Aufbau von Gedenkstätten. Unter anderem wurde bereits in Tepelena eine Gedenkstätte errichtet. In Lushnja, Spac und Qaf-Barri sind weitere in der Vorbereitung bzw Umsetzung.

In Tirana soll die wichtigste nationale Gedenkstätte entstehen. Dieses Vorhaben soll von der KAS unterstützt werden, da es noch einmal eine andere Dimension haben wird, wie die bisher geplanten Gedenkstätten im Land. Die deutsche Botschaft in Tirana aber auch die hiesige OSZE-Botschaft haben die KAS ermuntert, die Entstehung des Projektes zu unterstützen. Der AM konnte am 26.02.2016 in Tirana mit zwei Vertreterinnen der Bundesstiftung Aufarbeitung bezüglich des Projektes ein erstes Gespräch führen. Beide haben auch mit Herrn Kola sprechen können und ihre große Bereitschaft zum Helfen und Beratungen zugesagt.

Um das Projekt und das IIPP zu unterstützen ist angedacht, den Direktor des Instituts, Herrn Kola und den leiter des Verbandes für ehemals politischen Verfolgten in Lushnja, Herrn Gega, nach Deutschland zu bringen, um dort wichtige Gespräche, Beratungen in Berlin, und anderen wichtigen Erinnerungsorten zu führen und Erfahrungen zu sammeln. Das IIPP soll in Deutschland mit Gesprächspartner zusammen kommen, die Erfahrungen im Umgang mit der Planung und Errichtung von wichtigen Gedenkstätten haben.

Die Unterstützung und Entwicklung des Projektes durch diese Study-Tour bettet sich außerordentlich gut in unsere Arbeit zum Thema Aufarbeitung der Vergangenheit ein. Die KAS-Albanien selbst hat etliche Aktivitäten in diesem Jahr vor, so zum Beispiel die Fortsetzung der Enzyklopädie, die Konferenzen zum Thema "Wir waren im Feuer - Frauen im Lager" und die "Funktionsweise der Behörde zur Öffnung der Geheimdienstakten". Wir fördern auch die Gedenkstätte in Shkodra mit einer Publikation, so dass inhaltlich und fachlich diese Study-Tour hervorragend unsere Ziele unterstützen würde. Bei einer Veranstaltung kürzlich im Präsidentenpalast zum Thema Aufarbeitung der Vergangenheit wurde die KAS explizit durch den Staatspräsidenten, den deutschen Botschafter und dem OSZE-Botschafter für ihr außerordentliches Engagement bei diesem Thema gelobt. Die Veranstaltung wurde live im albanischen Fernsehen übertragen.

Begleitet wird die Gruppe von der Projektkoordinatorin im Auslandsbüro Albanien, Klaudja Zerva.

Verantwortlich für die Durchführung von Seiten des Teams Inlandsprogramme: Ingrid Garwels.

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