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Diskussion

Die demokratischen Anfänge von 1983 und die Demokratie, die wir heute haben

Teil der Vortragsreihe "30 Jahre nach der Rückkehr zur Demokratie: Eine Bilanz"

Seit 30 Jahren wird Argentinien wieder demokratisch regiert. Die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Argentinien organisiert zusammen mit CADAL nun eine Veranstaltungsreihe, um eine Bilanz dieser Epoche zu ziehen.

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Noch heute wirft die Diktatur einen bleiernden Schatten auf die argentinische Gesellschaft. Noch immer spürt man die Wunden, die die dunklen Jahre den Argentiniern zugefügt haben. Das Militär war 1976 angetreten, das gewaltige politische und wirtschaftliche Chaos mit täglichen Schießereien nach dem Tod des dreimaligen Präsidenten Juan Domingo Perón zu überwinden. Der Putsch wurde zunächst sogar begrüßt, zumal die neuen Herrscher einen „Prozess der nationalen Reorganisation“ versprachen. Doch dann bestimmten Folter und Angst den Alltag, Tausende wurden als Staatsfeinde eingestuft, verschleppt und ermordet. Viele der desapericidos (Verschwundene) sind bis heute nicht wieder aufgetaucht.

Erst 1983 kehrte Argentinien – wirtschaftlich am Ende und im Krieg um die Malwinen-Inseln (Falklands) von Großbritannien besiegt – mit Rául Alfonsín als frei gewähltem Präsidenten zur Demokratie zurück. Und der neue Mann im Regierungspalast setzte sich dafür ein, die Vergangenheit aufzuarbeiten, die Täter zu bestrafen und das demokratische System zu schützen.

Heute, 30 Jahre später, klagen viele Argentinier über die wachsenden autokratischen Absichten der Kirchner-Regierung. In internationalen Rankings büßt Argentinien Plätze ein. Sowohl im Demokratieindex IDD-LAT als auch im Bericht von Reporter ohne Grenzen verlor das Land an demokratischer Stabilität. Als Gründe werden Korruption, der Kampf der Kirchneristen gegen die Medien und die Störung der Gewaltenteilung genannt. Letzteres versuchte die Präsidentin durch eine neue Justizreform, welche große Massendemonstrationen im ganzen Land zur Folge hatte.

Im zweiten Seminar der Veranstaltungsreihe "30 Jahre nach der Rückkehr zur Demokratie: Eine Bilanz" vergleicht der Historiker Luis Alberto Romero die argentinische Demokratie von 1983 mit der von 2013. Was hat sich geändert und warum? Wo liegen die Fortschritte, wo die Verluste?

Romero erreichte den Doktorgrad in Geschichte an der Universidad de San Martín (Unsam) und ist leitender Forscher des Consejo Nacional de Investigaciones Científicas y Técnicas, dem Nationalen Rat für wissenschaftliche und technische Forschungen. Er lehrte an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Torcuato Di Tella und publizierte eine Vielzahl an historischen und politischen Studien. Seine Analysen erscheinen regelmäßig in der Tageszeitung La Nación.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung in Argentinien lädt zusammen mit dem Centro para la Apertura y el Desarrollo de América Latina (CADAL) zu dieser spannenden Diskussion am 22. August 2013, von 19 Uhr bis 20:30 Uhr, ein.

Die Veranstaltungsreihe:

Die Demokratie in Lateinamerika ist jung. 1977, vor gerade einmal 36 Jahren, gab es nur drei Staaten, die man als Demokratie hätte einstufen können. Damals waren das Costa Rica, Venezuela und Kolumbien. Die übrigen sechzehn Länder wurden autoritär regiert – darunter auch Argentinien, das 1983 demokratisch wurde.

Doch nach 30 Jahren der Demokratie steht das Land am Rio de la Plata vor alten und neuen Problemen. So wirft die Militärdiktatur noch immer ihren schweren Schatten in die Gesellschaft. Die Angst vor einer Hyperinflation und Misstrauen in die Regierung wachsen. Zwar gibt es ein bestehendes Parteiensystem, jedoch ist es stark fragmentiert und stark vom Peronismus geprägt. Erst im April diesen Jahres strömten die Menschen auf die Straße, weil sie im Vorhaben der Präsidentin Cristina Kirchner die Justiz zu demokratisieren eine Gefahr für die Gewaltenteilung und vor allem die Demokratie sehen.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Argentinien koordiniert zusammen mit dem Centro para la Apertura y el Desarrollo de América Latina (CADAL) eine Veranstaltungsreihe, um die argentinische Demokratie zu bilanzieren.

In acht verschiedenen Seminaren werden Experten aus Philosophie, Journalismus und Politik- und Sozialwissenschaft über ausgewählte Themen referieren.

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Veranstaltungsort

Cámara de Comercio Suizo Argentina, Leandro N. Alem 1074, Piso 10°

Referenten

  • Luis Alberto Romero
    Kontakt

    Dr. Kristin Wesemann

    Dr

    Leiterin Strategie und Planung

    kristin.wesemann@kas.de +49 30 26996-3803
    Diskussion
    22. August - 12. September 2013
    Cámara de Comercio Suizo Argentina, Leandro N. Alem 1074, Piso 10°
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    30 años del retorno a la democracia en la Argentina. KAS

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