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Wie steht es um die nationale und lokale Demokratie nach 30 Jahren?

TEIL DER VORTRAGSREIHE "30 JAHRE NACH DER RÜCKKEHR ZUR DEMOKRATIE: EINE BILANZ"

Seit 30 Jahren wird Argentinien wieder demokratisch regiert. Die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Argentinien organisiert zusammen mit CADAL nun eine Veranstaltungsreihe, um eine Bilanz dieser Epoche zu ziehen.

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Der Index Demokratische Entwicklung in Lateinamerika (IDD-LAT) vergleicht 18 Länder Lateinamerikas von Argentinien bis Venezuela auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten im politischen System. Die demokratische Entwicklung ist von vielen Faktoren abhängig: Wirtschaftsentwicklung, Bürgerrechte, politische Teilhabe von Frauen (drei Frauen in der Region bekleiden das Präsidentenamt), politisches Engagement der Bürger, Korruption auf allen Ebenen, Umgang mit der Presse und bürokratische Struktur. Am Ende erhält jedes Land für den jeweiligen Bereich einen Wert in Form einer Zahl. Argentinien befand sich im Gesamtranking 2012 auf dem sechsten von 18 Plätzen und liegt somit noch über dem Durchschnittswert. Erst 1983, nach sieben dunklen Jahren der Militärdiktatur, kehrte Argentinien zur Demokratie zurück. Auf den ersten frei gewählten Präsidenten, Raúl Alfonsín, folgten acht weitere, bis 2007 Cristina Kirchner das Amt der Präsidentin antrat.

Heute, nach 30 Jahren demokratischen Regierens, steht das Land vor großen Herausforderung - wachsende Inflation und Korruption dämpfen die Entwicklung, und die jüngsten politischen Ereignisse spiegeln sich in schwachen Wahlergebnissen der Regierung Kirchner wider. Nachdem im Frühjahr dieses Jahre erneut Stimmen zu einer möglichen Verfassungsänderung zugunsten einer dritten Amtszeit von Kirchner laut wurden, gingen auch deshalb Hunderttausende auf die Straße. Mit Hilfe der sogenannten „Cacerolazos“ protestieren die Bürger regelmäßig gegen die steigende Kriminalität, die Korruption und den zunehmend autoritären Regierungsstil der Präsidentin. Es gilt das heranwachsende demokratische System zu stärken, aber wie?

Obwohl Argentinien sich in 24 Provinzen gliedert und eine Machtverteilung auf provinzieller Ebene anstrebt, werden die meisten Entscheidungen in Buenos Aires zentral getroffen. Aus diesem Grund wird 30 Jahre nach Rückkehr zur Demokratie nachgefragt: Wie unterscheiden sich die einzelnen Provinzen im Grad der demokratischen Entwicklung? Wie hängt der Demokratieindex mit der Entwicklung des politischen Systems Argentiniens von 1983 und heute zusammen?

Diesen Fragen stellt sich Carlos Gervasoni, Professor für Politikwissenschaft und internationale Beziehungen an der Universität Torcuato Di Tella, am vierten Abend der Seminarreihe „30 Jahre nach Rückkehr zur Demokratie: eine Bilanz“. Gervasoni studierte Politikwissenschaften an der Katholischen Universität Argentiniens (UCA) und der Stanford University in Kalifornien. Seinen Doktorgrad erlangte er im Jahre 2011 an der Universität Notre Dame. Zuletzt publizierte er in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift Journey of Democracy en Español ein Artikel zur „Demokratie, Autoritarismus und hybride Systeme in den argentinischen Provinzen: der Umfang und Ursprung der subnationalen Regierungsformen“.

Interessierte sind eingeladen, am 29. August um 19:00 Uhr in der schweiz-argentinischen Handelskammer, Leandro N. Aleman 1074 Piso 10, an einer spannenden Diskussion teilzunehmen.

Veranstaltungsreihe:

Die Demokratie in Lateinamerika ist jung. 1977, vor gerade einmal 36 Jahren, gab es nur drei Staaten, die man als Demokratie hätte einstufen können. Damals waren das Costa Rica, Venezuela und Kolumbien. Die übrigen sechzehn Länder wurden autoritär regiert – darunter auch Argentinien, das 1983 demokratisch wurde.

Doch nach 30 Jahren der Demokratie steht das Land am Rio de la Plata vor alten und neuen Problemen. So wirft die Militärdiktatur noch immer ihren schweren Schatten in die Gesellschaft. Die Angst vor einer Hyperinflation und Misstrauen in die Regierung wachsen. Zwar gibt es ein bestehendes Parteiensystem, jedoch ist es stark fragmentiert und stark vom Peronismus geprägt. Erst im April diesen Jahres strömten die Menschen auf die Straße, weil sie im Vorhaben der Präsidentin Cristina Kirchner die Justiz zu demokratisieren eine Gefahr für die Gewaltenteilung und vor allem die Demokratie sehen.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Argentinien koordiniert zusammen mit dem Centro para la Apertura y el Desarrollo de América Latina (CADAL) eine Veranstaltungsreihe, um die argentinische Demokratie zu bilanzieren.

In acht verschiedenen Seminaren werden Experten aus Philosophie, Journalismus und Politik- und Sozialwissenschaft über ausgewählte Themen referieren.

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Veranstaltungsort

Cámara de Comercio Suizo Argentina, Leandro N. Alem 1074, Piso 10°

Referenten

  • Carlos Gervasoni
    Kontakt

    Dr. Kristin Wesemann

    Dr

    Leiterin Strategie und Planung

    kristin.wesemann@kas.de +49 30 26996-3803
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