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Veranstaltungsberichte

Die Zukunft der regionalen Blöcke nach der Coronakrise

Der ehemalige argentinische Außenminister Jorge Faurie gab am 13. Mai 2020 auf Einladung der Nichtregierungsorganisation Hacemos und der Konrad-Adenuer-Stiftung (KAS) in Argentinien eine Videokonferenz über die Zukunft der regionalen Blöcke nach der Coronakrise und die Positionierung Argentiniens.

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Im Rahmen seiner Ausführungen äußerte der Diplomat, dass die internationalen Organismen wie die Weltgesundheitsorganisation, der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und die Welthandelsorganisation keine geeigneten Mechanismen gefunden hätten, um die Covid-19-Pandemie einzudämmen. Auch regionale Bündnisse wie dem MERCOSUR und der Europäischen Union wäre es nicht gelungen gesundheitspolitische Maßnahmen oder beispielsweise die Umverteilung medizinischer Ausrüstung zu koordinieren. Ebenso verhielte es sich mit der Rückholung gestrandeter Bürger aus dem Ausland. Im Gegenteil: Die Pandemie habe die Krise des Multilateralismus offenbart und die Wiederkehr des Nationalismus und die Stärkung des Populismus begünstigt.

Herr Faurie erachtete die präsidentielle Diplomatie, also die direkte Kommunikation zwischen Staats- und Regierungschef, für den geeignetsten Mechanismus zur Anpassung der internationalen Organisationen an die gegenwärtigen Herausforderungen und Bündnisse sowie zur Konfliktlösung. Hierdurch sei es beispielsweise zum Abschluss des Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem MERCOSUR am Rande des G20-Gipfels in Japan gekommen. Diese Art von Verträgen sei auch aufgrund ihrer politischen Symbolik bedeutend. Des Weiteren stimmte der ehemalige Außenminister mit der ehemaligen Vorsitzenden des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten des argentinischen Abgeordnetenhauses, Frau Cornelia Schmidt Liermann, die die Konferenz gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden von Hacemos, Emanuel Gainza, moderierte, darin überein, dass eine von Regierung und Opposition getragene sowie werte- und prinzipienbasierte außenpolitische Ausrichtung auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene verfolgt werden müsse. Auch aus diesem Grund sei es unabdingbar, dass das argentinische Parlament das Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union ratifiziere, ein Produkt 22-jähriger Verhandlungen. Auch die Zivilgesellschaft müsse die Partnerschaft mit anderen demokratischen Staaten und Blöcken tragen, um eine Rückkehr zu totalitären und autoritären Regimen vorzubeugen, führte Herr Faurie abschließend an.

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Olaf Jacob

Olaf Jacob

Leiter des Auslandsbüros Chile

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