Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Erwägungen über Rahmenbedingungen eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums

Der Ökonom und Forscher der Stiftung für lateinamerikanische Wirtschaftsforschung (FIEL) Juan Luis Bour hielt am 13. Mai 2020 auf Einladung der Jugendgruppe des christlichen Unternehmerverbands ACDE und der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Argentinien einen Vortrag über die Rahmenbedingungen, die die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung Argentiniens begünstigen würden.

Asset-Herausgeber

Der Wirtschaftswissenschaftler Tristán Rodríguez moderierte diesen Vortrag. Die Eröffnung oblag der Geschäftsführerin von ACDE, Ana Pico, und dem Landesbeauftragen der KAS in Argentinien, Olaf Jacob. Der Vorsitzende der Jugendgruppe von ACDE, José Pérez Ballester beendete die Veranstaltung.

Zu Beginn seines Vortrags erläuterte Herr Bour, dass das argentinische Wirtschaftswachstum in den letzten Jahrzehnten sehr volatil war. Die immer wiederkehrenden Einbrüche des Bruttoinlandprodukts sowie die zahlreichen Wirtschaftskrisen hätten ein langfristiges Wachstum verhindert. Stattdessen habe es hohe Ausgaben von Notenscheinen und Münzen gegeben, um den Staatshaushalt auszugleichen und eine ausgeprägte Wohlfahrtspolitik zu betreiben. Gegenwärtig reichten die Steuereinnahmen nicht aus, um den Staatshaushalt weiterhin auszugleichen. Hinsichtlich des Arbeitsmarkts merkte Herr Bour an, dass die Mehrheit der wirtschaftlich aktiven Bevölkerung nicht registriert sei und unqualifizierten Tätigkeiten nachgehe. Ein Fünftel der Beschäftigten sei Teil der öffentlichen Verwaltung und lediglich ein Bruchteil gehe hochqualifizierten Tätigkeiten in der freien Wirtschaft und in der Wissenschaft nach. Um das argentinische Wirtschaftswachstum voranzutreiben, seien seiner Meinung nach flexiblere Arbeitsverträge und eine schlüssigere Steuerpolitik erforderlich. Zudem sollte der Staat mehr in Bildung investieren. Des Weiteren sollten die Gesetzgeber einen entrepreneurfreundlichen Rechtsrahmen schaffen, der das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen fördere. Um dies zu erreichen, müsse die politische Elite die Prioritäten des Staatshaushalts umdenken und grundsätzliche Konsense finden. Dabei müssten sie den bisher hohen Anteil an unqualifizierten Tätigkeiten, die hohe Inflation und die Unzulänglichkeit zum internationalen Finanzmarkt angesichts der gehäuften Staatspleiten bedenken. Darüber hinaus sollten sie die Wertschätzung der Unternehmer als treibende Kraft des Wirtschaftswachstums in der Gesellschaft fördern.

Asset-Herausgeber

Kontakt

Olaf Jacob

Olaf Jacob

Leiter des Auslandsbüros Chile

olaf.jacob@kas.de +56 22 234 20 89

comment-portlet

Asset-Herausgeber