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UN Photo / Manuel Elías

Reflexion, Abrechnung und Entschlossenheit bei der UN-Generalversammlung zum 80. Jubiläum

Achtzig Jahre später – kann die Vereinten Nationen ihren Gründungsgeist mobilisieren, um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen?

Inmitten eines diplomatischen Aufgebots mit über 140 Staats- und Regierungschefs sowie Würdenträgern aus aller Welt versammelten sich die Vereinten Nationen (UN) vom 22. bis 30. September zur hochrangigen Woche der 80. Sitzung der Generalversammlung (UNGA) in New York. Doch diese verlief nicht wie gewohnt. Im Vorfeld ihres 80. Jahrestags am 24. Oktober befindet sich die UN in einer existenziellen Krise. In einer Ära rasanten Wandels und wachsender Turbulenzen hat die Organisation nur schleppend auf neue Entwicklungen reagiert und sich kaum angepasst – was Fragen nach ihrer Wirksamkeit und Relevanz aufwirft. Dementsprechend war die Stimmung bei UN80 deutlich weniger feierlich, obwohl ein historisches Jubiläum bevorsteht. Stattdessen dominierte eine nüchterne Bestandsaufnahme der zahlreichen globalen Herausforderungen, die weiterhin ungelöst, unbeachtet oder unzureichend angegangen sind. Wie wird die UN ihr nächstes Jahrzehnt gestalten?

IMAGO / CTK Photo

Machtwechsel in Tschechien: Die „Patrioten für Europa“ bestimmen die Regierungsbildung

Zwischen Brüssel und Budapest? Wohin steuert eine neue Regierung unter Andrej Babiš?

Am 3. und 4. Oktober 2025 hat Tschechien ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Es war die Stunde von Milliardär Andrej Babiš, dem ANO-Vorsitzenden und einem der drei Gründer der Fraktion der „Patrioten für Europa“ im Europaparlament, der auch Orban angehört. Mit einem Wahlergebnis von knapp 35 Prozent kann keine Regierung ohne ihn gebildet werden. So bestimmt Babiš die Agenda. Er ist also kurz davor, seinen Traum zu erfüllen und erneut Regierungschef zu werden. Alles läuft auf eine ANO-Minderheitsregierung hinaus, unterstützt vom Parlamentsneuling – seiner Schwesterpartei aus dem Lager der Patrioten – den Motoristen und den geschwächten Rechtsextremisten der SPD.

IMAGO / Depositphotos

Indiens junge Demografie und alte Demokratie

Warum die politische Repräsentation in Indien vor Herausforderungen steht

Rund um Indien sind politische Systeme im Umbruch, wobei in Nepal kürzlich beobachtet werden konnte, wie die junge Generation gegen die gesamte Parteienlandschaft bzw. gegen die aus ihrer Sicht überalterte politische Klasse rebellierte. Auch Indienreisenden fällt sofort auf, dass das Land eine junge Bevölkerung hat. Kinder, Teenager und Menschen in ihren Dreißigern prägen das Straßenbild. Die indische Politik hingegen wird in erster Linie von älteren Herren verkörpert. Doch lässt sich dieses Phänomen statistisch erfassen? Klaffen die junge Demografie des Landes und die vermeintlich deutlich ältere politische Klasse weiter auseinander, als es in anderen Ländern der Fall wäre?

KAS

Zwei Jahre Krieg – wohin steuert Israel?

Israel zwei Jahre nach dem Angriff der Hamas

Am 7. Oktober 2025 jährt sich zum zweiten Mal der Terrorüberfall der Hamas auf Israel – der größte Massenmord an Juden seit dem Holocaust und eine Zäsur in der Geschichte des Staates. Der Angriff führte zum bis heute andauernden Krieg in Gaza, dem längsten Krieg Israels seit seiner Gründung. Noch immer befinden sich 48 Geiseln in den Händen der Hamas, darunter sieben Deutsche; rund 20 von ihnen sollen noch am Leben sein. Das Schicksal der Geiseln steht exemplarisch für eine Gesellschaft, die auch zwei Jahre nach dem Angriff keinen Weg in die Normalität gefunden hat. Welche Spuren haben Krieg und Unsicherheit in Israels Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hinterlassen?

IMAGO / CTK Photo

Tschechien vor der Wahl

Kurs halten oder Kurswechsel? Die außenpolitische Orientierung steht auf dem Prüfstand

Am 3. und 4. Oktober 2025 wählt Tschechien ein neues Abgeordnetenhaus. Die politische Landschaft ist polarisiert, die sicherheits- und haushaltspolitischen Herausforderungen sind groß und die Bedeutung der populistischen und extremistischen Kräfte wächst. Doch gerade jetzt braucht das Land Verantwortungsbewusstsein und eine klare Verankerung in Europa.

Thai News Pix/Arnun Chonmahatrakool

Machtwechsel in Thailand

Neuwahlen im Frühjahr

Thailand hat eine neue Regierung, zumindest für den Übergang: Am 5.09.2025 hat das thailändische Parlament Anutin Charnvirakul von der konservativen Bhumjaithai-Partei (BJT) zum neuen Premierminister gewählt, am 19.09. wurde das neue Kabinett ernannt. Charnvirakul folgt auf Paetongtarn Shinawatra (Pheu Thai Partei, PTP), die – wie ihr Vorgänger Stretta Thavisin - nach nur einem Jahr Amtszeit vom thailändischen Verfassungsgericht abgesetzt wurde. Er ist damit der dritte Regierungschef seit der letzten regulären Parlamentswahl im Mai 2023. Und der nächste Wechsel ist bereits in Sicht: seine Wahl war an die Bedingung geknüpft, innerhalb von vier Monaten Neuwahlen und ein Referendum für eine Verfassungsreform einzuleiten. Bis Januar 2026 läuft also die Zeit. Was sind die Hintergründe dieser Ereignisse? Wie wirken sie sich auf die künftige Regierung und die thailändische Parteienlandschaft aus? Und vor allem: Wie geht es weiter in dem von politischer Instabilität und Unsicherheit geprägten südostasiatischen Land?

IMAGO / Anadolu Agency

Department of War: Neuer Name oder neue Mission?

Die Verteidigungsstrategie der Trump-Regierung

Im Herbst will die Trump-Regierung ihre nationale Verteidigungsstrategie veröffentlichen. Obwohl bisher nur wenige Details bekannt sind, gab es kürzlich einen deutlichen Hinweis auf die geplante Richtung: In seiner 200. Executive Order änderte Präsident Trump den Namen des Ministeriums von „Verteidigungsministerium“ in „Kriegsministerium.“

KAS/Marian Wendt

Griechenlands neuer Kurs nach der Sommerpause

Zwischen Demografiekrise und Reformhoffnung

Nach der Sommerpause ist es in Griechenland Tradition, dass der Premierminister auf der Internationalen Messe Thessaloniki (TIF) die politische Agenda für das kommende Jahr skizziert. 2025 geschah dies unter besonderen Vorzeichen: Kyriakos Mitsotakis (Nea Demokratia - ND) trat Anfang September spürbar unter innenpolitischem Druck auf. In den Umfragen liegt seine Partei derzeit nur noch bei rund 25 Prozent – ein deutlicher Einbruch im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Die Inflation, der geerbte Korruptionsskandal bei den Agrarbeihilfen und die Aufarbeitung des Zugunglücks Tempi lassen mehr Menschen aktuell unschlüssig zurück. Umso wichtiger war eine positive und nach vorne blickende Botschaft, die Mitsotakis von der TIF aus senden wollte: ein politischer Fahrplan, der kurzfristige soziale Entlastungen mit einer langfristigen Reformagenda verknüpft. Im Zentrum stand die Lösung der demografischen Krise: Steuererleichterungen für junge Menschen und Familien, Wohnungsbauprogramme und gezielte Hilfen für ländliche Regionen sollen niedrigen Geburtenraten und Abwanderung entgegenwirken. Ergänzend präsentierte der Premier Maßnahmen für Wirtschaft und Mittelschicht, etwa Steuererleichterungen und Impulse zur Stärkung der Kaufkraft. Schließlich unterstrich er die Notwendigkeit tiefgreifender Reformen mit europäischer Dimension – hin zu einem modernen Staat, der seine Rolle als verlässlicher Partner in der EU behauptet.

Adobe Stock / Shutter B

Prioritäten einer interessengeleiteten deutschen Außenwirtschaftspolitik

Vom Werteanspruch zur Wirklichkeit

Deutschlands Außenwirtschaft steht unter Druck: Geopolitische Instabilität, wachsende Abhängigkeiten von China und stockende Handelsabkommen gefährden Wohlstand und Handlungsfähigkeit. Das Papier plädiert für eine interessengeleitete Realpolitik: Handelsabkommen schneller und pragmatischer abschließen, Rohstoffpartnerschaften diversifizieren, Außenwirtschaftsförderung klar von Entwicklungspolitik trennen und die Rüstungsindustrie gezielt stärken. Nur so bleibt Deutschland wirtschaftlich und sicherheitspolitisch handlungsfähig.

Adobe Stock / Serghei

Parlamentswahl in der Republik Moldau – nicht nur für Chişinău eine Richtungswahl

Auch für die Europäische Union ist die Wahl am 28. September entscheidend

Neben der Präsidentin Maia Sandu galten die Regierung und die Parlamentsmehrheit der PAS (Partei für Aktion und Solidarität) in den letzten drei Jahren als verlässliche und erstaunlich resiliente Partner für die Europäische Union in der Schwarzmeerregion. Die von Maia Sandu gegründete Partei regiert seit 2021 ohne Koalitionspartner. Doch eine Wiederholung des damaligen Wahlerfolgs mit knapp 53 Prozent gilt gegenwärtig als unwahrscheinlich. Die Präsidentschaftswahl im Herbst 2024 hat zudem gezeigt, dass die illegitime Einflussnahme Russlands – ob durch Stimmenkauf oder massive Desinformationskampagnen – potenziell wahlentscheidend sein kann. Aus diesem Grund ist die Unterstützung aus Brüssel und vielen europäischen Hauptstädten für die PAS im Wahlkampf beispiellos. Denn eine demokratische und nach Europa ausgerichtete Republik Moldau gilt mittlerweile in der EU als wichtiger Baustein für die eigenen Sicherheitsinteressen im östlichen Europa.