Asset-Herausgeber

Kernaussagen Dr. Maxim Asjoma

Asset-Herausgeber

Kritik der mythischen Ökonomie

Kernaussagen

  • Die ökonomische Theorie und Praxis ist tief von mythischer Denkstruktur sowie von mythischem Sprachgebrauch durchdrungen.
  • Die Verengung der Ökonomik auf mathematische Methoden ist sowohl die Ursache als auch ein Symptom mythischer Weltanschauung.
  • (Ökonomische) Krisen entstehen durch eine mangelhafte Reflexion der mythischen Strukturen innerhalb der modernen Wissenschaften und der Gesellschaft.

Wirtschaftspolitische Auswirkungen / Empfehlungen

  • Mythische Denkstrukturen und Sprachgebrauch sind nicht per se unwahr oder unaufgeklärt, sondern
  • ein natürlicher Teil der Sozial- und Wissensgenese.
  • Das Verständnis mythischer Strukturen kann dabei helfen, die dynamische Wirklichkeit der Ökonomie besser zu analysieren und zu bewerten.
  • Die Besinnung auf methodische Vielfalt in den Wirtschaftswissenschaften und der wirtschaftspolitischen Praxis ist notwendig, um rational mit Krisenerscheinungen umzugehen beziehungsweise diese zu vermeiden. Sie bietet auch eine Grundlage für die Verteidigung und Fortentwicklung einer liberalen Gesellschaft, wie sie von der „Freiburger Schule” konzipiert worden ist. Denn der Ordoliberalismus hat diesen methodologischen Ansatz für eine ökonomische Sozialität bereits berücksichtigt.

Erläuterung

Das Moment des Mythischen durchdringt die Ökonomie sowohl in Theorie als auch Praxis. Dennoch wurde der Einfluss des Mythos auf wirtschaftliche Prozesse bislang kaum untersucht. Dabei bietet eine vertiefte Analyse des Mythischen ein besseres Verständnis der aktuellen ökonomischen Situation und ihrer Krisenerscheinungen. Nicht nur, dass bis heute mythische Bilder bedient werden, um das unvorhergesehene Hereinbrechen von Krisen zu erklären, vielmehr haben mythische Symbole in der Argumentationsstruktur zahlreicher ökonomischer Theorien in der Geschichte eine Rolle gespielt und finden noch heute Anwendung.

Das Aufdecken von mythischen Aspekten in der modernen ökonomischen Theorie ist der Ausgangspunkt dafür, Ökonomie und Gesellschaft neu zu denken. Dabei ist es zunächst wichtig, neueste anthropologische Forschungen heranzuziehen, die das Mythische selbst differenzierter darstellen, als es in der breiten Öffentlichkeit und in der Wissenschaft bisher wahrgenommen wurde. Mythos ist nicht einfach eine unwahre oder naive Darstellung der Wirklichkeit, sondern eine legitime Art, die Phänomene der Welt zu sehen, auch wenn sie von den reduzierenden wissenschaftlichen Methoden unserer Zeit nicht berücksichtigt wird. Das bedeutet aber weder, dass moderne wissenschaftliche Methoden in der Erklärung der Wirklichkeit einer mythischen Weltanschauung überlegen noch dass sie selbst frei von mythischen Strukturen sind.

Diese Arbeit liefert auf der Grundlage phänomenologischer Methodik, die mythische Weltanschauung mit klassischer Wissenschaftlichkeit versöhnt, eine neue Grundlage für die Verteidigung einer liberalen Gesellschaft, wie sie von der „Freiburger Schule” konzipiert wurde und heute in Vergessenheit geraten ist. Die Anerkennung der mythischen Konstitution des Menschen und der Gesellschaft liefert schließlich neue Antworten darauf, wie eine ökonomische Sozialität entsteht und in einer ständig veränderten Umwelt bestehen kann. Mit den Erkenntnissen, die diese Arbeit liefert können aktuelle Probleme der Eurokrise, der Globalisierung und der Umweltpolitik besser verstanden und gelöst werden.

Asset-Herausgeber

Asset-Herausgeber

Asset-Herausgeber