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Social Media im Bundestagswahlkampf 2013

Studie

Ein Forscherteam an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) befasste sich mit den Fragen: Welche Agenda hatte das Netz? Wer hat die Themen des Wahlkampfs wie die NSA-Affäre, den Streit um Euro-Hawk oder Mindestlohn diskutiert? Wer konnte besonders viel Resonanz erzielen, gemessen an der Zahl der Retweets und Kommentare? Sind es nur die altbekannten Akteure aus Politik und Medien? Oder tauchen auch neue Stimmen auf? Und welches Meinungsklima herrscht im Netz?

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Zusammenfassung
  • Der Internetwahlkampf 2013 war weniger durch das Aufkommen innovativer Formate geprägt als vielmehr von der zunehmenden Verbreitung von Social Media und der Professionalisierung des Umgangs mit ihnen.
  • Es hat sich eine politische Blog-Elite herausgebildet. In der Vergangenheit wurde oft behauptet, dass die deutschsprachige Blogosphäre relativ unpolitisch und selbstbezogen sei. Dieser Eindruck wird hier entkräftet.
  • Am meisten Resonanz lösen emotionalisierende Kurzmitteilungen aus, die eine klare Wertung zum Ausdruck bringen.
  • Die traditionellen Medien haben weiterhin einen großen Einfluss auf die Debatte in den sozialen Medien. Das lässt sich an den Themenverlaufskurven ablesen, außerdem am Einfluss redaktioneller Accounts.
  • Tweets und Blog-Einträge über Merkel besitzen häufig einen aktuellen Sachkontext; oft werden die NSA-Affäre und der Syrien-Konflikt angesprochen. Herausforderer Steinbrück wird dagegen vor allem mit seinen Wahlkampfauftritten (TV-Duell, Wahlarena, Stinkefinger) in Verbindung gebracht, was vermuten lässt, dass eher seine Performance als Wahlkämpfer von Interesse ist als sein Standpunkt zu Sachfragen.
  • Der Kanzlerinnenbonus beschränkt sich auf die Aufmerksamkeitsverteilung, er gilt nicht für die Bewertung ihrer Persönlichkeit und ihr Wirken im Kontext einzelner Themen.
  • Mindestlohn und Alterssicherung waren nach einer repräsentativen Befragung von Infratest dimap für die Bürgerinnen und Bürger unter den wichtigsten Themen für die Wahlentscheidung. Diese Themen stehen aber nicht an der Spitze der Agenda im Internet. Zwischen Thematisierungshäufigkeit in den Social Media und Bürgerrelevanz der Themen besteht also nur ein loser Zusammenhang.
  • Twitter ist die Plattform der kleinen Parteien, betrachtet man die Häufigkeit, mit der Parteinamen genannt werden. Twitter ist damit am weitesten davon entfernt, die Kräfteverhältnisse angemessen widerzuspiegeln. Ganz anders fällt die Häufigkeitsverteilung in den Blogs aus. Hier dominieren die linken Parteien. Möglicherweise wird der diskursive Stil, der in den Blogs eher als auf Twitter vorzufinden ist, vor allem von den linken Parteien gepflegt.
  • Der weitere Anstieg bei Reichweite und Nutzungshäufigkeit dürfte die Bedeutung des Internets im Rahmen von Wahlkämpfen künftig weiter steigern – dies lässt sich ohne großes Risiko vorhersagen.

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

erscheinungsort

Berlin Deutschland