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NATO braucht eine „Grand Strategy“

General a.D. Klaus Naumann zu Gast in der Berliner Akademie

Der ehemalige Vorsitzende des Militärausschusses, der NATO General a.D. Klaus Naumann, beklagt ein mangelndes Bewusstsein in Deutschland für die Verdienste der NATO.

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Ein Tatbestand, der für den Sicherheitsexperten nicht nachvollziehbar ist, da schließlich kein anderes Land so stark von der NATO und dem Schutz durch die USA profitiert habe. Er machte deutlich, dass die guten transatlantischen Beziehungen für die Sicherheit in Deutschland und in Europa von fundamentalem Interesse sind. „Europa ist leider immer noch nicht in der Lage, alleine für seine Sicherheit zu sorgen“.

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General a.D. Klaus Naumann: „Will die NATO auf die heutigen Herausforderungen vorbereitet sein, muss sie tiefgreifend reformiert werden.“

Naumann ging sowohl auf die aktuellen Krisen auf dem Balkan, im Kaukasus, im Iran, im Irak, Afghanistan und im Nahen Osten ein und sprach die sicherheitspolitischen Herausforderungen der Zukunft an, zu denen er demografische Verschiebungen, die Verknappung überlebenswichtiger Ressourcen, Cyberwar, Proliferation von Massenvernichtungswaffen und den Klimawandel zählt. Diese Krisen und Herausforderungen machen seiner Meinung nach deutlich, dass es keine nationalen Antworten geben kann, sondern dass die Zukunft den internationalen Organisationen gehört.

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Christian Schleicher (r.), moderierte die Veranstaltung...

Naumann betonte, dass die NATO auch gegenüber den neuen Gefahren einen gewissen, wenn auch unvollkommenen Schutz bietet. Seine Forderung lautet daher: „Man muss an ihr festhalten, sie aber erheblich weiter entwickeln, sie sozusagen als Grundlage und Ausgangspunkt der Gestaltung transatlantischer Sicherheit und für die daraus entstehende Übergangszeit als Garant transatlantischer Sicherheit nutzen. So würde ich das Mandat des Gipfels von Strassburg und Baden-Baden, eine neue Strategie zu entwickeln, verstehen: Als Auftrag eine weit reichende Reform einzuleiten“.

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...in der Berliner Akademie.

Die NATO ist Naumanns Überzeugung nach daher mehr als auf die bislang übliche, stark militärisch ausgerichtete Strategie angewiesen. „Sie braucht eine Grand Strategy, in der alle Instrumente der Krisenbewältigung, vor allem auch nichtmilitärische, und die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, insbesondere der EU, auf das Ziel der Verhinderung bewaffneter Konflikte ausgerichtet werden, und zusätzlich braucht sie eine Vision“.

Das Redemanuskript von General a.D. Klaus Naumann finden Sie oben als PDF-Download.

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