"Putins Demokratur: Wie der Kreml den Westen das Fürchten lehrt" - Politisches Bildungsforum Bremen
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Dies ist der Titel eines Mittagsgesprächs mit Boris Reitschuster, Moskau, am Montag, 13. November 2006, um 12.30 Uhr, im Seepavillon Donner, Cuxhaven, zu dem wir Sie herzlich einladen.
In seinem jüngsten Buch zeigt Reitschuster, dass zwanzig Jahre nach der Perestroika die Demokratie in Rußland gescheitert ist. Wie zu Sowjetzeiten setzt Wladimir Putin immer offener und ungenierter auf einen allmächtigen Staatsapparat, militärische Stärke, die Manipulation von Medien und auf den Geheimdienst. Mit „lupenreiner Demokratie“ hat das alles nichts zu tun. Die im Kreml herrschende Denkweise des KGB und die unverhohlenen Großmacht-Allüren machen Russland zum außenpolitischen Unsicher-heitsfaktor. Der Krieg in Tschetschenien zeigt, daß der autoritäre, korrupte Kurs Moskaus die Menschen in die Hände radikaler Moslems treibt und dadurch ein Auseinanderbrechen der Atommacht Rußland droht. Reitschuster fordert eine neue, ehrliche und harte Rußland-Politik von der deutschen Politik – damit wir uns nicht erpressbar machen und die Russen nicht um ihre Zukunft betrogen werden.
Boris Reitschuster, Jahrgang 1971, zog nach seinem Abitur zum Studium nach Moskau. Fünf Jahre arbeitete er als Dolmetscher, Übersetzer, Deutschlehrer und Berichterstatter für verschiedene deutsche Zeitungen, bis er ein Volontariat bei der Augsburger Allgemeinen Zeitung absolvierte und danach für die Presseagenturen dpa und AFP arbeitete. Seit 1999 leitet Reitschuster das Moskauer Büro des Focus.