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In einer Zeit, in der aggressive Finanzinvestoren wie "Heuschrecken" über unser Land herfallen, in der selbst anscheinend hoch profitable Unternehmen Massenentlassungen planen und in der die Massenarbeitslosigkeit grassiert, sehen sich Vertreter marktwirtschaftlicher Positionen in die Defensive gedrängt. Wer bei uns zur Lösung der gravierenden wirtschaftlichen, finanziellen und sozialen Probleme für eine größere Freiheit des Marktgeschehens eintritt, wird im gesellschaftlichen Diskurs unter den Generalverdacht der sozialen Kälte gestellt und umgehend abgestraft. Dabei ist der Begriff der Sozialen Marktwirtschaft inzwischen zu einer Leerformel verkommen, die selbst für die abstrusesten Vorstellungen herhalten muss, vor allem im letzten Bundestagswahlkampf.

Um präzise zu verstehen, welches der genaue geistige, kulturelle und politische Hintergrund der "leiblichen" Väter der Sozialen Marktwirtschaft war, wollen wir Ihnen deren Vorstellungen vom Liberalismus vorstellen und dessen Einbindung in die christlichen Wertgrundlagen nach 1945. Dabei soll deutlich gemacht werden, dass Reformulierung der Sozialen Marktwirtschaft sehr wohl eine angemessene Antwort auf die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen geben kann.