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Delegation höchster religiöser Würdenträger aus Bosnien und Herzegowina in Brüssel

Auf Einladung der KAS besuchte der Interreligiöse Rat (IRR) Brüssel. Gemeinsames Ziel der Delegation war es, Bosnien und Herzegowina auf seinem Weg in die EU zu unterstützen.

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Auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung besuchte der Interreligiöse Rat Bosnien und Herzegowinas (IRR) vom 2. bis 5. April 2006 Brüssel. Der IRR wurde von den höchsten religiösen

Würdenträger der vier traditionellen Religionsgemeinschaften Bosnien und Herzegowinas

gegründet. Die Delegation des IRR führte der momentane Vorsitzende des Rates, der Kardinal

Puljić, von der Katholischen Kirche an. Für die Serbisch-Orthodoxe Kirche nahm Mitropolit Nikolaj in Begleitung von Prof. Rakić an der Informationsreise teil. In Vertretung des

Reisu-l-Ulema war Ifet Mustafić für die Islamische Gemeinschaft bei den Gesprächen anwesend. Die Jüdische Gemeinschaft Bosnien und Herzegowinas vertrat ihr Vorsitzender Jakob Finci.

Die Religionsvertreter führten Gespräche mit einigen der wichtigsten Entscheidungsträgern in der EU für die Zukunft von Bosnien und Herzegowina (BuH), u.a. mit EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn, Dr. Erhard Busek, dem Spezialkoordinator des Stabilitätspaktes, Robert Cooper aus dem Europäischen Rat, sowie Dr. Reinhard Priebe, aus der Europäischen Kommission.

Weitere Gesprächespartner kamen aus der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen

Gemeinschaft (COMECE) und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK). Außerdem fand ein

Treffen mit den Botschaftern von BuH bei der EU und NATO statt. Die Delegation wurde von dem

ehemaligen langjährigen Präsidenten der COMECE, Bischof Homeyer, begleitet.

Die Vertreter des IRR nahmen diese Gelegenheit wahr, um den Entscheidungsträgern der EU die

Struktur und Aktivitäten des IRR vorzustellen. Sie betonten dabei, dass die Zusammenarbeit der

Vertreter der vier traditionellen Religionen in BuH bereits vor der offiziellen Gründung des Rates 1997 bestanden habe und auch während des Krieges nicht abgebrochen wäre. Heute setzt sich der IRR speziell für die Wiederherstellung des Vertrauens und die Versöhnung der verschiedenen Volksgruppen ein.

Die Religionsvertreter unterstrichen die Bedeutung des IRR, und versprachen eine Stärkung dieses wichtigen Integrationsforums. Ihr gemeinsames Ziel sei die Stärkung des Staates Bosnien und Herzegowina und der Gesellschaft auf Grundlage von Wahrheit, Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung, Gleichstellung und Vertrauen aller Bürger und Völkergruppen im Land.

Sie forderten bei ihren Gesprächen die EU auf, an der europäischen Perspektive für BuH

festzuhalten und das Land weiterhin bei der Lösung akuter Probleme zu unterstützen. Sie setzten sich dabei speziell für ein Überdenken der Visa-Vergabe-Praxis ein und baten um Konzepte für die Bekämpfung der äußerst hohen Arbeitslosigkeit (von ca. 40 %). In der Zukunft beabsichtigt der Rat seine Aktivitäten im Bereich der Jugendarbeit zu intensivieren. Außerdem soll der IRR institutionell durch die Einrichtung eines Forums bzw. einer Akademie für den offenen interreligiösen Dialog gestärkt werden. Diese Einrichtung wäre weltweit einmalig und könnte als Vorbild für die Region und für Europa dienen. Die Gesprächspartner aus der EU lobten diese Idee und versprachen Unterstützung.

Der Interreligiöse Rat hat während der Gespräche die Notwendigkeit der EU-Integration von

Bosnien und Herzegowina wiederholt. Man wolle alles unternehmen, um das Land auf seinem

Weg in die EU zu unterstützen. Bosnien und Herzegowina gehöre geographisch zu Europa und

könne durch sein Modell des Zusammenlebens von drei Volksgruppen und vier traditionellen

Religionen auch der EU viel bieten. Dies erkannten die EU-Vertreter an und sprachen ihren

Respekt für die Arbeit und die Ziele des Rates aus.

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Veranstaltungsort

Brüssel

Kontakt

Dr. Peter R. Weilemann †

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Europabüro Brüssel