Die DDR: Mythos und Wirklichkeit - Büro Bundesstadt Bonn
Seminar
Details
Programm
Freitag, 11. Februar 2011
15.15 – 15.45 Uhr
Begrüßung und Einführung in die Tagung
Jutta Graf
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Wesseling
Harald Trinkaus
Tagungsleiter
15.45 – 18.00 Uhr
Misstrauen und Lüge als Grundprinzipien der Staatssicherheit. Strukturen der ehemaligen DDR
Dr. Karsten Dümmel
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Hamburg
1976 Gründungsmitglied des oppositionellen Arbeitskreises „Kunst und Kirche“ in Schlema/Aue (1977 Verbot des Arbeitskreises);
1983-1988 Leiter mehrerer Friedens- und Menschenrechtsarbeitskreise der ev. Kirche Gera-Lusan;
1988, nach dem Honecker-Besuch in Bonn, Freikauf in die Bundesrepublik;
Mitglied des P.E.N. Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland und des Autorenkreis der Bundesrepublik Deutschland
19.00 – 22.00 Uhr
„The Burning Wall“ (Regisseurin Hava Kohav Beller)
In dem Film befasst sich die amerikanische Regisseurin mit dem Widerstand in der DDR vom Kriegsende bis zum Mauerfall. Es geht in der Dokumentation um die Biografie unterschiedlicher Bürgerrechtler von Robert Havemann bis Wolf Biermann und die Rolle der Staatssicherheit.
Samstag, 12. Februar 2011
09.00 – 10.30 Uhr
„Wir sind das Volk“ – Geschichte der Opposition und Bürgerrechtsbewegung in der ehemaligen DDR
Vortrag und Diskussion
Udo Scheer, Stadtroda
1973 Gründungsmitglied des oppositionellen Arbeitskreises Literatur und Lyrik in Jena (1975 Verbot und Auflösung des Arbeitskreises);
seit 1993 freiberuflicher Schriftsteller und Publizist;
1995 – 2001 Gründungsvorsitzender der Geschichtswerkstatt Jena e.V.;
Mitglied im Autorenkreis der Bundesrepublik und Mitglied im Internationalen P.E.N. Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland
10.45 – 12.15 Uhr
Opposition und Verfolgung am Beispiel des DDR-Dissidenten und Schriftstellers Jürgen Fuchs
Lesung aus „Jürgen Fuchs. Ein literarischer Weg in die Opposition“
Udo Scheer
14.00 – 17.30 Uhr
„Das Leben der Anderen“ Fiktion oder Realität? – Betrachtungen eines Betroffenen
Umsetzung von DDR-Politik in der Filmkunst anhand von Filmausschnitten
Thomas Lukow, Michaela Lukow, Berlin
Thomas Lukow:
Aktiv in Kultur- und Musikszene Berlin Prenzlauer Berg; 1981 Verurteilung zu 20 Monaten Freiheitsentzug in Berlin-Hohenschönhausen und Bautzen II (Versuchte Republikflucht);
1983 Entlassung nach Ostberlin, wieder aktiv in der Kulturszene und kirchlichen Friedenskreisen;
1989 Ausreise nach Westberlin (mit Familie);
seit 2000 als Referent für politische Bildungsarbeit tätig, unter anderem in den Gedenkstätten Bautzen II, Normannenstraße, Höhenschönhausen und Lindenstraße Potsdam
Michaela Lukow:
aktiv in der Kulturszene und kirchlichen Friedenskreisen
Ab 19.00 Uhr
„Seitenwechsel“
Literarisch-musikalisches Programm mit Stephan Krawczyk, Liedermacher, Musiker, Schriftsteller und Autor
Mit Berichten, Kurzessays, Prosa und Liedern aus drei Jahrzehnten lädt Stephan Krawczyk mit seinen Erfahrungen von beiden Seiten der Mauer zu einem Dialog über Vergangenheit und Gegenwart deutsch-deutscher Geschichte ein.
Nach Ehrungen für „hervorragende künstlerische Leistungen“, dem Hauptpreis beim DDR-Chansonwettbewerb (1981) sowie der Veröffentlichung einer Schallplatte von der Folk-Gruppe Liedehrlich, der Stephan Krawcyzk angehörte, unter dem DDR-Platten-Label Amiga, führte sein Weg in die Systemopposition. 1985 trat er aus der SED aus und erhielt wegen seiner kritischen Texte Berufsverbot. Krawczyk konnte nur noch im Schutz der Kirche auftreten. Damit und mit seinen Liedern wurde er Ende der 1980er Jahre zu einer der bedeutendsten Personen der DDR-Opposition. Er wurde jahrelang von der Staatssicherheit überwacht und am 17. Januar 1988 verhaftet und in Berlin-Hohenschönhausen inhaftiert und völlig isoliert. Am 2. Februar 1988 wurde Stephan Krawczyk in die Bundesrepublik abgeschoben.
Sonntag, 13. Februar 2011
09.00 – 12.15 Uhr
Die politische Strafjustiz der DDR und ihre politische und juristische Aufarbeitung
- Rückblick und Bilanz
Oberstaatsanwalt Dr. Hans-Jürgen Grasemann, Braunschweig
1970-1975 wiss. Mitarbeiter und Dozent an der Ost-Akademie Lüneburg (Ref. „DDR und innerdeutsche Beziehungen“);
1988-1994 stv. Leiter und Sprecher der Zentralen Erfassungsstelle Salzgitter;
seit 2007 im Vorstand des Zentralverbandes Demokratischer Widerstandskämpfer- und Verfolgtenorganisationen (ZDWV)
Veröffentlichung zahlreicher Aufsätze in Sammelwerken und Fachzeitschriften zu juristischen Fragen der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit
12.15 UhrMittagessen, danach Ende der Veranstaltung
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