Möglichkeiten und Grenzen, Chancen und Probleme eines Dialogs zwischen Juden, Christen und Muslimen - Büro Bundesstadt Bonn
Fachkonferenz
Details
In den Städten und Dörfern der Bundesrepublik Deutschland leben inzwischen über drei Millionen Frauen, Männer und Kinder muslimischer Herkunft und Prägung. Die mit ihrer gesellschaftlichen Integration verbundenen Aufgaben und Probleme sind trotz mancherlei Warnungen von Kirchen und Sozialverbänden lange nicht wahrgenommen bzw. verdrängt worden. Erst in jüngerer Zeit mehren sich auch auf politischer Seite (Islamkonferenz, Integrationsgipfel) die Versuche, sich den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen. Der Boykott des Integrationsgipfels der Bundesregierung durch einige türkische Verbände und die muslimische Kritik an der Handreichung der EKD "Klarheit und gute Nachbarschaft" zeigen, dass ein Erfolg entscheidend davon abhängt, wie weit auf beiden Seiten die Bereitschaft und Fähigkeit besteht, in einen wirklichen Dialog einzutreten, der bestehende Schwierigkeiten und Vorbehalte offen benennt und notwendige Gemeinsamkeiten auslotet. Da die "Knackpunkte" weithin religiös bestimmt sind, kommt den interreligiösen Beziehungen dabei ein besonderes Gewicht zu.
Könnten die Erfahrungen des nach 1945 begonnenen christlich-jüdischen Dialogs hier weiter helfen? Sollte, müsste dieser gar durch einen "Trialog", einen dreiseitigen Dialog zwischen Juden, Christen und Muslimen ergänzt oder gar abgelöst werden?
Stoff für eine anregende und hoffentlich auch aufregende Studientagung mit herausragenden Referenten von allen beteiligten Seiten.
Programm
Montag, den 05. November 2007
15.00 - 15.30 Uhr
Begrüßung und Einführung in die Tagung
Michael Lingenthal, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Prof. Dr. Berndt Schaller, Buber-Rosenzweig-Stiftung
15.30 - 17.00 Uhr
Chancen und Möglichkeiten
Dr. Jürgen Micksch, Darmstadt
17.30 - 18.00 Uhr
Probleme und Grenzen
Ester Schapira, Frankfurt/Main
18.00 Uhr
Abendessen
20.00 - 21.30 Uhr
Zur gegenwärtigen Lage der Muslime in Deutschland
Ahmet Senyurt, Köln
Dienstag, den 06. November 2007
09.00 - 10.00 Uhr
Kirchliche Verlautbarungen
OKR Gerhard Dunker, Bielefeld
10.15 - 11.15 Uhr
Jüdische Stellungnahme
Rabbiner Soussan, Düsseldorf
11.30 - 12.30 Uhr
Offizielle Verlautbarungen zum Zusammenleben von Juden und Christen aus muslimischer Sicht
Bekir Alboga, Köln
12.30 Uhr
Mittagessen
14.00 – 15.30 Uhr
Juden und Christen in der Sicht des Korans
PD Dr. Bertram Schmitz, Hannover
16.00 - 17.00 Uhr
Gruppenarbeit: Texte zum Thema Juden und Christen in der Sicht des Korans
17.15 – 18.30 Uhr
Geschichtliche Erfahrungen der Juden im Osmanischen Reich und der modernen Türkei: ein pädagogischer Ansatz für heute
Dr. Uri Kaufmann, Heidelberg
18.30 Uhr
Abendessen
20.00 - 21.30 Uhr
Situation von Christen und Juden in den muslimischen Ländern
Bischof em. Dr. h.c. Rolf Koppe, Göttingen
Mittwoch, den 07. November 2007
09.00 - 10.30 Uhr
Menschenrechte als Prüfstein des Dialogs
Prof. Dr. Heiner Bielefeldt, Berlin
10.30 - 11.45 Uhr
Gespräch zwischen Christen, Juden und Muslimen
- religionspädagogische Perspektiven
Prof. Dr. Bernd Schröder, Saarbrücken
11.45 Uhr
Diskussion im Plenum
12.30 Uhr
Mittagessen, danach Abreise