Details

Die Konrad Adenauer Stiftung hatte gemeinsam mit der Fundación para el Análisis y los Estudios Sociales (FAES), die der spanischen Volkspartei nahe steht und in Zusammenarbeit mit dem KAS-Regionalprogramm „Medien und Demokratie“ zu einer Veranstaltung nach Santiago de Chile eingeladen. Über 80 Politiker aus der christlich demokratischen Partei des Landes nahmen das Bildungsangebot der Stiftung an, in einen Erfahrungsaustausch über politisches Marketing und soziale Kommunikation mit den ausländischen Gästen aus Spanien, Argentinien und Deutschland einzutreten. Angereist waren die 13 Landesvorsitzenden des PDC, die Präsidenten der Partei auf Provinz- und Kommunalebene, die mit den Fragen der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation befassten Partei Mitarbeiter und eine Gruppe von bereits feststehenden PDC-Kandidaten für die im Land anberaumten Kommunalwahlen im Oktober 04.

Die Thematik des Bildungsangebotes war in drei Sachgebiete unterteilt, die jeweils aus europäischer und chilenischer Perspektive betrachtet wurden. Der aus der spanischen Christdemokratie stammende nationale Abgeordnete der bis vor kurzen regierendem Volkspartei, Herr Eugenio Nasarre, der in den vergangenen acht Jahre an entscheidender Stelle die Programmatik des PP und dessen Weg in die politische Mitte der spanischen Gesellschaft verantwortet hat, erläuterte mit welchen Themen sich die Christdemokratie in der politischen Kommunikation und Auseinandersetzung von Parteien aus anderen Traditionen unterscheiden und differenzieren kann. Der Weg in die politische Mitte ist für die chil. Christdemokratie lebenswichtig. Zu sehr drängen sowohl auf der linken wie auf der rechten Seite des chil. politischen Spektrums andere Parteien in dieses Segment des gesellschaftlichen Meinungspluralismus.

Den Unterschied zwischen Öffentlichkeitsarbeit einer Partei und politischer Propaganda erläuterte der Leiter des KAS-Regionalprogrammes, Herr Paul Linnarz, anschaulich am Beispiel der CDU-Berlin während der Wahlauseinandersetzung zwischen den Kandidaten Diepgen und Momper.

Herr Pedro Arriola, der als Chefberater des Vorsitzenden José María Aznar, den Erfolg der Volkspartei seit ihrer Gründung im Jahre 1989 verantwortet, erläuterte die Strategie des Weges der spanischen Konservativen in die politische Mitte des Landes.

Die chilenischen Referenten zeichneten sich durch hohen Sachverstand und Kompetenz aus. Sowohl Herr Patricio Santamaría, Herr Jaime Ravinet und Herr Gutenberg Martínez gaben den Teilnehmern wichtige Botschaften und Ratschläge für eine erfolgreiche politische Kommunikation vor dem Hintergrund der chil. gesellschaftlichen Realität.

Der Vormittag des letzten Veranstaltungstages stand im Zeichen eines Rollenspiels. Am Beispiel einer fiktiven Kommune wurden 6 Arbeitsgruppen aus den Teilnehmern gebildet, die eine jeweils am Fallbeispiel orientierte Kampagnenstrategie formulierten. Der argentinische Berater in Fragen der politischen Kommunikation moderierte geschickt diesen erfolgreichen Workshop.

Die Konrad Adenauer Stiftung hat mit dieser Veranstaltung einen sinnvollen Beitrag zur Professionalisierung wichtiger Politiker der christlich demokratischen Partei Chiles geleistet. Follow-up Maßnahmen auf regionaler und kommunaler Ebene sind geplant.

Santiago im Mai 2004