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Fachkonferenz

20 Jahre Deutsche Einheit

Am 9. November führte die Konrad-Adenauer-Stiftung Shanghai mit dem Deutschen Generalkonsulat, der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Shanghaier Akademie für Sozialwissenschaften, eine Veranstaltung zum 20jährigen Jubiläum der Deutschen Einheit durch.

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Details

Im Rahmen der Fachkonferenz gelang es der Konrad-Adenauer-Stiftung, anlässlich des Jubiläums der Deutschen Einheit in diesem Jahr, die geschichtlichen Ereignisse der Jahre 1989 und 1990 zu rekapitulieren und eine Debatte über deren Implikationen für andere geteilte Staaten anzustoßen. Das Besondere an der Veranstaltung war, dass sie an diesem geschichtsträchtigen Datum, an dem vor 21 Jahren die Grenzen zwischen Ost- und Westdeutschland geöffnet wurden, von drei wichtigen Mittlerorganisationen Deutschlands gemeinsam durchgeführt wurde. Äußerst erfreulich war die große Resonanz der Veranstaltung. Über 200 Experten und Studenten deutscher und chinesischer Institutionen folgten der Einladung und beteiligten sich an der Diskussion.

Die Beiträge von Prof. Dr. Heiner Timmermann, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof. Dr. Hertha Däubler-Gmelin, ehemalige Bundesministerin für Justiz, und Prof. Wang Weijiang, Shanghaier Akademie für Sozialwissenschaften, beleuchteten innen- und außenpolitische Faktoren, die die Deutsche Einheit beeinflussten, sowie die Bedeutung der Deutschen Einheit aus chinesischer Perspektive. Die Teilnehmer der Veranstaltung (KAS-Altstipendiaten, Studenten des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs der Tongji-Universität, der Fudan-Universität, der Shanghaier Akademie für Sozialwissenschaften, Mitarbeiter Deutscher Stiftungen und des Generalkonsulats sowie Schüler der Deutschen Schule Shanghai) bekamen einen lebhaften Eindruck von einem wichtigen Bestandteil der deutschen Geschichte.

Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, erklärte in ihrem Vortrag, dass Anfang des Jahres 1989 noch niemand mit der Wiedervereinigung gerechnet hatte. Sie legte in ihren Darstellungen Wert darauf, dass es sich nicht um einen von außen angestoßenen Prozess handelte, sondern die Veränderung aus der Mitte des Volkes in Ostdeutschland selbst kam.

Professor Dr. Timmermann gelang in seinem Beitrag, eine Einbettung der Geschehnisse in einen größeren Gesamtzusammenhang von Ereignissen auf internationaler Ebene. Er erläuterte die wesentlichen außenpolitischen Weichenstellungen im Vorfeld der Wiedervereinigung. Zum Abschluss seines Vortrags hob er hervor, dass der 9. November das wichtigste Datum im deutschen Einigungsprozess darstellt, da es den Kampf der Menschen in Ostdeutschland für ihre Freiheit am besten widerspiegelt.

Der Geschichtsprofessor Wang Weijiang beschrieb die Bedeutung von Spaltung und Einigung in der chinesischen Geschichte und erläuterte die chinesische Sichtweise der Deutschen Einheit. Die Deutsche Einheit ist seiner Meinung nach ein äußerst positives Ereignis, da sie friedlich vonstatten gegangen ist. Er hofft, dass auch die Annäherung zwischen der Volksrepublik und Taiwan weiter voranschreitet und auf eine friedliche Einigung hinausläuft.

Im Anschluss an die Vorträge fand eine Podiumsdiskussion unter der Moderation von Frank Hollmann, Auslandskorrespondent in Shanghai, statt. Im Rahmen der Debatte wurde die Frage aufgeworfen, inwieweit sich deutsche Erfahrungen auf Korea übertragen ließen. Die Experten stellten dabei wichtige Unterschiede zwischen der Situation in Deutschland Ende der 80er Jahre und der Lage im heutigen Korea dar. In Deutschland hatte kein Bruderkrieg stattgefunden, es war westdeutschen Bürgern möglich, ihre Verwandten im Osten zu besuchen, die DDR war ein industrialisiertes Land und deren Bevölkerung war wesentlich geringer als die Westdeutschlands.

Auch die Möglichkeit einer Vereinigung zwischen dem Festland und Taiwan wurde diskutiert und die Frage aufgeworfen, ob nicht schon weitgehend eine gemeinsame Identität durch die engen wirtschaftlichen Beziehungen, persönliche Kontakte sowie gemeinsame Sportveranstaltung erreicht sei. Die diesbezüglichen Meinungen gingen zwar auseinander, aber man war sich klar, dass eine Vereinigung wenn dann nur auf friedlichem Wege angestrebt werden dürfe.

Auf die abschließende Frage, was die größten Errungenschaften der Wiedervereinigung seien, antworteten die Referenten, dass sie die Grundlage für die Verwirklichung von Frieden und Freiheit in Europa gewesen sei.

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Veranstaltungsort

Shanghai

Referenten

  • Prof. Dr. Heiner Timmermann
    • Friedrich-Schiller Universität JenaProf. Dr. Herta Däubler-Gmelin
      • ehem. Bundesministerin der JustizProf. Wang Weijiang
        • Shanghaier Akademie für Sozialwissenschaften
          Kontakt

          Thomas Awe

          Deutsche Einheit I KAS Shanghai
          Deutsche Einheit V KAS Shanghai
          Deutsche Einheit VIII KAS Shanghai

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