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Studien- und Informationsprogramm

Fachgespräche mit Manfred Grund

Chinas außenpolitische Positionen und innere Entwicklungen vor dem Führungswechsel in Staat und Partei

Während des Aufenthaltes von Manfred Grund MdB, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, in Shanghai vom 10.-12.1.2012, führte die KAS Shanghai eine Reihe von Fachgesprächen zu aktuellen politischen Fragestellungen durch.

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Details

Am 10. Januar 2012 organisierte die KAS | Shanghai zunächst ein Gespräch mit chinesischen und deutschen Journalisten. Dabei wurden Möglichkeiten und Grenzen der Berichterstattung in China, das Chinabild in den deutschen Medien, Chinas Sicht auf die aktuelle Schuldenkrise in Europa, sowie Perspektiven für Chinas Entwicklung nach dem bevorstehenden Führungswechsel analysiert. Der Übergang der Verantwortung auf die 5. Führungsgeneration wird im Herbst 2012 durch die Neubesetzung des Ständigen Ausschusses des Politbüros auf dem 18. Parteikongress der Kommunistischen Partei eingeleitet. Auch chinesische Journalisten können jedoch noch nicht genau abschätzen, welchen Einfluss dieser Wechsel an der Spitze von Partei und Staat auf die zukünftige Entwicklung des Landes haben wird.

In Bezug auf die Eurokrise wurde deutlich, dass eine starke Beteilung Chinas am Aufkauf von Staatsanleihen der in Bedrängnis geratenen Länder in der chinesischen Öffentlichkeit kritisch gesehen würde. Die Volksrepublik ist zwar durchaus bereit, durch Investitionen in Europa die Wirtschaft zu stärken, ein massiver Kauf von europäischen Schulden wird allerdings als zu riskant erachtet.

Der Hauptfokus des Gesprächsprogramms lag auf Chinas Außenpolitik in der Region und weltweit.

Ein Gespräch mit chinesischen Zentralasienexperten erörterte Perspektiven für die Entwicklung Afghanistans nach dem Abzug der NATO-Truppen 2014 und Chinas Interessen in der Region Zentralasien. Prof. Pan Guang, Direktor des Zentrums für internationale Studien der Shanghaier Akademie für Sozialwissenschaften, und Prof. Zhao Huasheng, Direktor des Zentrums für Russland und Zentralasien Studien der Fudan Universität, erläuterten, dass China aufgrund umfangreicher, langfristiger Investitionen in Afghanistan stark an der Stabilität in diesem Nachbarland interessiert ist. China hat dort massiv in den Abbau von Rohstoffen investiert und im Dezember 2011 als erstes Land einen Vertrag über die Erschließung der afghanischen Erdölreserven geschlossen. Dadurch trägt die Volksrepublik auch zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes bei, das bislang zu 97% von Entwicklungshilfe abhängig ist. Die guten Beziehungen zur Regierung Hamid Karzais sowie zu Pakistan nutzt Peking deshalb laut Aussage der Experten verstärkt, um zu einer Stabilisierung Afghanistans beizutragen.

Im Rahmen eines Frühstücksgesprächs am 12.1.2012 ermöglichte die KAS | Shanghai einen Austausch mit den Europa- und USA-Experten, Prof. Zhang Jiadong von der Fudan-Universität und Prof. Wang Yiwei von der Tongji Universität, über Entwicklung der Beziehungen zwischen China und den USA sowie den Staaten der europäischen Union. Darüber hinaus erläuterten die Experten Manfred Grund Chinas Haltung gegenüber der neuen Führung in Nordkorea. Um den Einfluss auf das Land nicht zu verlieren, wird Peking Pjöngjang weiterhin unterstützen, hofft aber ebenfalls, dass Kim Jong-un den Weg der wirtschaftlichen Öffnung nach dem Beispiel Chinas beschreiten wird.

Darüber hinaus war auch ein Austausch über innenpolitische und zivilgesellschaftliche Entwicklungen Teil des Programms. Am 11.1.2012 begleitete die Konrad-Adenauer-Stiftung | Shanghai Manfred Grund in die Stadt Wuxi, eines der wichtigsten Wirtschaftszentren der Provinz Jiangsu. Dort organisierte die KAS Gespräche mit Vertretern der Stadtregierung, des städtischen Parteikomitees sowie der dortigen Handelskammer. Zu den größten Herausforderungen der Stadt zählen - wie in anderen Küstenprovinzen - die Integration der Wanderarbeiter in die städtische Gesellschaft sowie der Umwelt- und Ressourcenschutz, um eine langfristige, nachhaltige Entwicklung sicherzustellen. Shan Kangqi, Parteisekretär der Handelkammer von Wuxi, und Pu Wenchang, Präsident der Wuxi Market Association, erläuterten am Beispiel der Stadt Wuxi den zunehmenden Einfluss von Wirtschaftsvertretungsorganen sowie von Nichtregierungsorganisationen (NGO) im politischen Prozess. Bei einer Vielzahl von Vorhaben wird deren Meinung angehört und es gibt regelmäßig Treffen mit der Stadtregierung, auf denen Vorschläge unterbreitet und Kritik geübt werden können.

Die Zusammenarbeit auf diesem Feld mit der Konrad-Adenauer-Stiftung soll in den kommenden Jahren verstärkt werden.

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Veranstaltungsort

Shanghai, Wuxi

Referenten

  • Manfred Grund
    • Prof. Pan Guang
      • Prof. Zhao Huasheng
        • Wang Anling
          • Shan Kangqi
            • Prof. Pu Wenchang
              • Prof. Wang Yiwei
                • Prof. Zhang Jiadong
                  • Dr. Peter Hefele
                    Kontakt

                    Dr. Peter Hefele

                    Fachgespräch Grund I KAS | Shanghai
                    Fachgespräch Grund II KAS | Shanghai
                    Fachgespräc Grund III KAS | Shanghai

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