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Fachkonferenz

Nordostasien im Fokus

Regionale sicherheitspolitische Entwicklungen

In Kooperation mit der Hong Kong Baptist Universität, dem Hongkong America Center und dem DAAD wurden bei dieser internationalen Konferenz Chinas außenpolitische Handlungsspielräume in Nordostasien analysiert.

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Details

Chinas Rolle im Diskurs mit Nordkorea (Wiederaufnahme der 6 Parteiengespräche) diente als Ausgangspunkt der Diskussion über Lösungsansätze für effizienzorientiertes Regierungshandeln, um langfristige Stabilität in der ostasiatischen Region zu gewährleisten.

Nicht zuletzt aufgrund des Todes von Kim Jong-il im Dezember 2011 öffneten sich neue Spielräume für Chinas Rolle im koreanischen Dialog. Mitte April 2012 zeigte ein erneuter Raketentest Nordkoreas die Dringlichkeit der Erarbeitung eines Katalogs für Handlungsoptionen

im transnationalen Diskurs auf.

Gemeinsam mit Think Tank Vertretern, Militärstrategen, Politikberatern, Wissenschaftlern und Studenten aus Festland China und Hongkong, der nordostasiatischen Region, Europa und Amerika wurden neue Interpretationsansätze, Bewertungen sowie Handlungsalternativen für eine verantwortungsvolle multilaterale Debatte zur Diskussion gestellt.

Der deutsche Generalkonsul in Hongkong, Werner Hans Lauk, eröffnete die Konferenz und betonte die Bedeutung der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung Nordostasiens für die sicherheitspolitische Stabilität in der Region.

Die Organisatoren, Thomas Awe, Leiter, KAS/Peking, Prof. Jean-Pierre Cabestan, Hong Kong Baptist University und Dr. Glenn Shive, Hong Kong America Center, zeigten in ihren einführenden Beiträgen die maßgebliche Rolle vertrauensbildender Maßnahmen auf, um das gemeinsame Ziel einer stabilen nordostasiatischen Region nachhaltig zu gewährleisten. Eine Grundvoraussetzung für den respektvollen Diskurs wäre, sich in die Perspektive aller Teilnehmer der 6 Parteiengespräche hineinzuversetzen, um ein besseres Verständnis für die Positionen der jeweils anderen zu generieren. Eine an die Konferenz anknüpfende Simulation der 6 Parteiengespräche ermöglichte ebendies.

In den hochkarätig besetzten Panels inspirierten zahlreiche Experten aus China, Europa und Amerika anregende Debatten über sicherheitspolitische Brennpunkte in Nordostasien. Dabei wurden sowohl die bi- sowie multilateralen Beziehungen der Hauptakteure in der Region (China, Nordkorea, Südkorea, Amerika, Japan, Russland) entlang historischer und politischer Rahmenbedingungen analysiert, als auch kreative Zukunftsvisionen für die weitere dynamische Entwicklung der transnationalen Kooperation in der Region thematisiert.

Durch die Initiative des Pekinger Stiftungsbüros fanden zahlreiche Kenner und Beobachter der Szene in diesem interdisziplinären Forum zusammen, darunter Mike Chinoy, ehemals CNN Korrespondent, University of Southern California, der Anfang der 90-er als einziger amerikanischer Journalist während der ersten Nuklearkrise auf der koreanischen Halbinsel die Vermittlungsbemühungen des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter hautnah begleitete.

Welchen Stellenwert die Erfahrungen der Europäischen Integration für die regionale Entwicklung in Nordostasien einnehmen könnten, analysierten Dr. Norbert Eschborn, Leiter, KAS/Seoul und Oliver Beckmann, Nordostasien Referent, KAS/Berlin. Besonders die Erkenntnisse über eine friedliche Wiedervereinigung stärken Deutschlands Rolle als „ehrlichen Vermittler“ in der nordostasiatischen Debatte.

Die Beiträge von Prof. David Zweig, Hong Kong University of Science and Technology, Prof. Brian Bridges, Lingnan University, Prof. Jim Seymour, Chinese University of Hong Kong, und Prof. Morton Holbrook, United International College, Zhuhai, bedienten sich eines weiten Themenspektrums, das die diffizilen, geschichtlich vorbelasteten Verknüpfungen von Akteuren ebenso wie die dringendsten Herausforderungen für die regionale Sicherheit und Entwicklung widerspiegelte: die Geschichte des “vergessenen Krieges” (Korea Krieg 1950-1953), die Nachwirkungen des Kalten Krieges und die damit einhergehenden komplexen Konfliktpotentiale in der Region im Allgemeinen und zwischen den beiden Koreas insbesondere, wurden dabei ebenso heftig diskutiert wie die neuesten Entwicklungen nach der Installation von Kim Jong-un und die internationalen Reaktionen nach dem Raketenstart in Nordkorea. Die Beobachtungen schlossen die Vermittlerrolle Chinas hinsichtlich der Wiederaufnahme der 6 Parteiengespräche und die Möglichkeit eines intensiven akademischen Austauschs der involvierten Staaten, als ein zusätzliches Instrument für besseres Verständnis und Annäherung mit ein.

Von chinesischer Seite brachten General Pan Zhenqiang, China Reform Forum, und Dr. Wang Junsheng, Chinesische Akademie für Sozialwissenschaften, Pekings Perspektive im sicherheitspolitischen Diskurs in der Region näher. Dabei erklärten die Experten eine Denuklearisierung Nordkoreas und Stabilität in Nordostasien als das erklärte Hauptziel der chinesischen Regierung. Die internationalen Studenten aus Asien, Europa und Amerika ergänzten den umfangreichen Themenkatalog nicht nur mit zahlreichen Fragen und Kommentaren, sondern auch mit ihren persönlichen Erfahrungen aus Studienaufenthalten in den beteiligten Ländern.

Die Diskussionen fanden am folgenden Tag mit einer Simulation der 6 Parteiengespräche ihren Höhepunkt. Diese zeigte ausgesprochen realitätsnah die Herausforderungen der Konsensfindung vor dem Hintergrund der vielfältigen Interessen, subjektiven Wahrnehmung von Bedrohung und der nationalen Absicherung jedes einzelnen Staates auf. Angesichts der komplexen, geschichtlich bedingten Spannungen im bilateralen Verhältnis bedarf es eines immensen Vertrauensvorschusses aber auch politischen Willens aller beteiligten Parteien, um Stabilität in der Region langfristig sicherzustellen.

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Veranstaltungsort

Hongkong

Referenten

  • Prof. Jean-Pierre Cabestan
    • Hong Kong Baptist University
  • Mike Chinoy
    • University of Southern California
  • Prof. David Zweig
    • Hong Kong University of Science and Technology
Kontakt

Thomas Awe

Einzeltitel
27. Juli 2009
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Contribution of General Pan Zhenqiang, China Reform Forum KAS-Peking
speaking: Mike Chinoy, University of Southern California KAS-Peking
from left to right: Regina Edelbauer, Dr. Norbert Eschborn, Oliver Beckmann KAS-Peking
Contribution of Prof. Morton Holbrook, United International College KAS-Peking
Discussion, Moderator: Thomas Awe, Head of KAS/Beijing KAS-Peking

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Auslandsbüro China