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Veranstaltungsberichte

Demokraten bilden!

von Sergio Araya

5. Programm für junge gesellschaftliche Führungskräfte

Ein Erfolgsmodell geht in die fünfte Auflage: Im Jahr 2012 schlug die Asociación de Estudios Ideológicos der Konrad-Adenauer-Stiftung vor, ein Programm für studentische Führungskräfte zu implementieren. Am 15. und 16. Juli kamen erneut die Vorsitzenden der Schülerparlamente und Schülermitverwaltungen von 12 Schulen aus allen Teilen Costa Ricas zusammen. Sie trafen die höchsten Vertreter sämtliche Säulen der Demokratie: Den Staatspräsidenten, den Parlamentspräsidenten und die Oberste Richterin.

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Jugendliche aus Pérez Zeledón, La Unión, Cartago, Flores, Orotina, Palmares, San Carlos, Tibás und aus Schulen aus den Bezirken Pavas und Carmen im Cantón Central der Hauptstadt San José konnten die Sitze der Exekutive, Legislative und Judikative besuchen und sich mit ihren Amtsträgern unterhalten. Sie wurden auch von Beamten des Obersten Wahlgerichtshofes und des Instituto de Formación y Estudios en Democracia über den costa-ricanische Wahlprozess und Möglichkeiten der politischen Beteiligung informiert. Es wurden ihnen Hauptaspekte der Ley de la Persona Joven (Gesetz der jungen Person) vorgetragen, vor allem die von der öffentlichen Institutionalität angebotene Mechanismen für die politische Beteiligung, was die unmittelbare Stärkung ihrer Führungskräfte ermöglicht. Das Programm endete mit dem Besuch eines Kommunikationsmediums, des Medienhauses von Diario Extra, einer der wichtigsten und strategischsten Akteure des modernen politischen Systems.

Das Programm wurde durch die einführenden Worte des Leiters der Konrad-Adenauer-Stiftung in Costa Rica, Stefan Burgdörfer, eröffnet. Er fasste den Sinn des Programms zusammen: „Es gibt keine Demokratie ohne Demokraten.“ Politische Bildung sei elementar, da Demokratie immer wieder aufs Neue gelernt werden müsse. Diesem Grundgedanken seien auch die deutschen politischen Stiftungen in ihrer internationalen Arbeit verpflichtet. Das Programm habe als Ziel das Erleben politischer Prozesse, damit die Jugendlichen ihre eigene Verantwortung als Vertreter der Studentenregierung besser ausüben und ihre Rolle in der Gemeinschaft und die costa-ricanischen demokratischen Institutionalität besser einschätzen können.

Nach der Eröffnung trug Parlamentsmitarbeiter Henry Salazar, Vorsitzender der Parteijugend der PUSC, über die Hauptinhalte der Ley de la Persona Joven vor. Dieses könne nur dann reale Auswirkungen aufweisen, wenn die Inhalte des Gesetzes von der Jugend angeeignet und angewendet würden. Dies bedürfe einer tragfähige Organisation. In dieser Hinsicht ergab sich das Programm als eine Möglichkeit für studentische Leiter, die hochrangigsten Behörden der Regierung kennenzulernen.

Am Morgen des 15. trafen sie Rafael Ortiz Fábrega, Präsident des Parlaments, im „Castillo Azul“, Sitz der Präsidenschaft der Legislative. Ortiz berichtete von seinen Motiven, in die Politik einzutreten, und über seine Erfahrungen im Parlament. „Der Gesellschaft zu dienen und in unserem Heimatland Chancen für die neuen Generationen anzubieten“, dies seien die Gründe für seine politische Betätigung.

Am Nachmittag informierte Héctor Fernández, Direktor der Abteilung für politische Parteien des Obersten Wahlgerichtshofes, die Schülern über die wesentlichen Elemente eines Wahlprozesses im Lande und die Rolle der Institution. Er forderte die Jugendliche mit Wahlrecht darauf, ihre Personalausweise sobald wie möglich zu beantragen, um in den Lokalwahlen im Februar 2016 teilzunehmen und dabei die Demokratie zu stärken. Die IFED-Mitarbeiter Beatriz Morales und José Francisco Monge besprachen mit den Teilnehmern Möglichkeiten für eine effektivere Ausübung ihrer Tätigkeiten in den Schulen.

Am Tag darauf besuchten die Teilnehmer die Corte Plena (das Oberste Gericht). Die Oberste Richterin Zarela Villanueva begrüßte sie und erklärte ihnen die Rolle der Judikative und deren Verpflichtung als Stütze der Demokratie. Sugey Coto aus der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des Poder Judicial erklärte im Anschluss die Organisation und Betrieb der Institution.

Mittags wurde die Delegation in der Casa Presidencial, dem Präsidialamt, empfangen. Minister Sergio Alfaro begrüßte die Jugendlichen. Er sprach über seine politischen Erfahrungen empfahl den Jugendlichen, ihre Ideale zu verteidigen, auch wenn das die Bewältigung vieler Schwierigkeiten bedeute. Nach einer Führung durch das Haus, in dere Rahmen die Teilnehmer auch mit der Vize-Ministerin des Präsidialamts und dem Kommunikationsminister sprachen, konnten sie sich mit Staatspräsident Luis Guillermo Solís und Vize-Präsidentin Ana Helena Chacón während ein Mittagessen unterhalten. Beide Amtsinhaber erklärten ihre Amtsführung und erzählten über ihre eigenen Erfahrungen. Die Jugendliche und ihre begleitenden Lehrer hatten die Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Das Programm endete mit dem Besuch des Kommunikationsmediums Sociedad Periodística Extra, das Rundfunk-, Digital- und Printmedien umfasst. Dort konnten die Jugendlichen von erster Hand den Betrieb der Medien und die Rolle der Journalisten als Mediatoren zwischen den Bürgern und der Politik kennenlernen.

Während den Schlussfolgerungen betonten Johnny Leiva Badilla und Rodrigo Navarro Peralta, Präsident und Sekretär von ASEI, sowie Sergio Araya, Projektkoordinator der KAS, den Wert des zweitägigen Programms und die Bedeutung, sich in die Gesellschaft in Costa Rica einzubringen. Diese sei etwas Besonderes, betonte Araya: „Nicht in jedem Land wäre es möglich, in einer so lockeren, offenherzigen und freundlichen Weise mit den höchstrangigen staatlichen Instanzen Behörden zusammenzutreffen." ASEI-Präsident Leiva, Frakionsvorsitzender der PUSC, ergänzte: “Die Verpflichtung ist jetzt, das Erlebte mit den Klassenkameraden, der Familie und der lokalen Gemeinde zu teilen.“

“Die Erfahrung hat uns ermöglicht, die demokratischen Institutionen besser zu verstehen, und hat uns motiviert, uns noch stärker einzubringen“, sagte der Schüler Salgado im Namen der Teilnehmer. Luis Diego Arguedas, Lehrer der Regionalschule in Flores, bedankte sich in Vertretung der Lehrer und meinte, der Besuch und der Kontakt mit Entscheidungsträgern sei eine ideale Ergänzung der Fächer Sozialwissenschaften und Gemeinschaftskunde. Das Programm endete mit der Einreichung der Zertifikate, überreicht durch KAS-Büroleiter Burgdörfer, ASEI-Präsident Leiva und die Parlamentsvizepräsidentin Rosibel Ramos.

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