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Veranstaltungsberichte

Kurs für junge zentralamerikanische Gewerkschaftsleiter

von Anja Sieber

Drittes Modul: Soziopolitische Prozesse auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene

Vom 8. bis 12. August fand das dritte Modul der Fortbildungsreihe „Programa socio-laboral y político para la formación de cuadros jóvenes del movimiento de los trabajadores” (Programm zur Fortbildung junger Gewerkschaftsleiter im beruflichen, sozialen und politischen Bereich) statt.

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Zum Abschluss des dreitägigen Workshops übergab Herr Carlos Cerdas den Jugendlichen ihre Zertifikate, welche die Teilnahme am Seminar bestätigen. Die jugendlichen Gewerkschaftsleiter sprachen ihre vollste Zufriedenheit zu der Durchführung, den Inhalten und den Referenten der Fortbildung. aus

Es wurde im Tagungszentrum des ICAES (Instituto Centroamericano de Estudios Sociales; Zentralamerikanisches Institut für soziale Studien) durchgeführt. An den drei Seminartagen wurden folgende Themen bearbeitet: Jugend und die internationale, regionale und die gewerkschaftliche Umgebung, Soziale Kommunikation, Assoziierungsabkommen ZA-EU und Zentralamerikanische Integration und Freihandelsabkommen.

Der erste Tag der Fortbildung begann mit einer Begrüßungsrunde. Anschließend stellte Mauricio Dierckxsens, ein Spezialist der OIT mit Schwerpunkt Beruf, das Thema „Jugend und die internationale, regionale und die gewerkschaftliche Umgebung“ vor. Man besprach verschiedene Aspekte wie z.B. den internationalen Rahmen der Beschäftigung Jugendlicher, aber auch das Problem der Jugendarbeitslosigkeit und die Herausforderungen, mit denen sich junge Arbeiter konfrontiert sehen. Nach Meinung der Seminarteilnehmer stellen die soziale Sicherheit, der Übergang von Ausbildung zu Arbeit und die Einhaltung bzw. die Nichteinhaltung der Gesetze die grundlegendsten Probleme im Arbeitsleben der Jugendlichen dar.

Hierzu wurde eine Gruppenarbeit durchgeführt, in der die Teilnehmer jeweils zu fünft ihre Ideen zu den drei Hauptproblemen ausarbeiteten. Im Anschluss fand eine Vorstellung der Ergebnisse statt und die Jugendlichen präsentierten ihre ausformulierten Verbesserungsvorschläge zu den jeweiligen Problemen. Nachmittags arbeitete Dennis Cabezas (Bildungsbeauftragter) gemeinsam mit den Teilnehmern zu den Themen Finanzpolitik, soziale Marktwirtschaft, Pläne und Strategien zur Selbstfinanzierung und der korrekte Umgang mit Geldkapital.

Am zweiten Tag des Workshops wurde das Thema “Soziale Kommunikation” behandelt, welches die Referentin Frau Sofía S. Pérez Rivas vorstellte. Sie vermittelte den jungen Gewerkschaftsleitern einen ersten Einblick in diese Materie und brachte ihnen die verschiedenen Aspekte der sozialen Kommunikation mithilfe eines ausführlichen Skripts, einer PowerPoint Präsentation und verschiedener interaktiver Übungen näher. Hinsichtlich des Inhalts wurden verschiedene Aspekte behandelt wie z.B. eine ausführliche Definition des Wortes „Kommunikation“, Kommunikationsmodelle und -formen, wie auch der Kommunikationsprozess. In diesem Zusammenhang wurde auch die Rolle des Senders und Empfängers, wie auch die Funktionen des Feedbacks und des Kontextes herausgearbeitet. Des Weiteren wurden Informationen über diverse Kommunikationsmittel bereit gestellt, wie auch grundlegende Techniken zum Verfassen schriftlicher Arbeiten, wie Briefe oder Memoranda.

Zur mündlichen und non-verbalen Kommunikation wurden neben theoretischen Informationen auch verschiedene Übungen durchgeführt, um das Erlernte spielerisch zu verinnerlichen.

Außerdem erledigten die Teilnehmer verschiedene Aufgaben, mithilfe derer sie selbst herausfinden konnten, wie ihre Kommunikationsfähigkeit hinsichtlich ihrer Rolle als Sender oder Empfänger ausgebildet ist, und inwiefern sie die richtige Körpersprache beherrschen. Nach der Lösung der jeweiligen Aufgaben wurden die Ergebnisse in der Gruppe besprochen und eventuelle Unklarheiten, Probleme oder Abweichungen erläutert. Des Weiteren wurde ein Rollenspiel entwickelt, in dem die Teilnehmer die verschiedenen Kommunikationsverhalten (passiv, bestimmt und aggresiv) verkörperten.

Den Teilnehmer halfen die praktischen Übungen, um die Theorie in die Praxis umzusetzen, sodass die Inhalte später besser erinnert und abgerufen werden können.

Die Jugendlichen nahmen aktiv an den verschiedenen Übungen und Vorträgen teil und brachten ihre eigenen Erfahrungen, die sie während der Gewerkschaftsarbeit gemacht hatten, ein.

Am dritten, und somit letzten Seminartag, besprach man zu Beginn ausführlich verschiedene wirtschaftliche Begriffe, wie z.B. Defizit, Inflation, Wechselkurs oder Bruttoinlandsprodukt. Im Anschluss wurde ein Film vorgeführt, welcher die Geschichte bzw. historische Entwicklung des Geldes veranschaulichte. Hierbei lernten die Teilnehmer grundlegende Dinge über die Entstehung der Währung, sowie einer Inflation oder Staatsverschuldung kennen.

Außerdem wurde der Unterschied zwischen Globalisierung und Mundialisierung, sowie zwischen einem Freihandels- und einem Assoziierungsabkommen herausgearbeitet.

Anschließend brachte Herr Carlos Cerdas den Teilnehmern die wichtigsten Inhalte der zentralamerikanischen Integration näher. Hierbei lernten die Jugendlichen die wesentlichen historischen Begebenheiten, Verträge, Abkommen und Institutionen Zentralamerikas kennen, wie z.B. das zentralamerikanische Integrationssystem (SICA) , das zentralamerikanische Parlament (PARLACEN) oder das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA). Die Teilnehmer betrachteten diesen Teil des Workshops als sehr interessant und bereichernd, da der Themenbereich im costaricanischen Schulunterricht kaum angesprochen wird.

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