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Veranstaltungsberichte

Welchen Weg schlägt Costa Rica ein?

von Jana Rauch, Sergio Araya
Die Beantwortung dieser Frage stand im Zentrum der Vorstellung der gleichnamigen Publikation (¿Hacía donde va Costa Rica?), die am 1. April im Instituto Cultural de México in San José stattfand. Sowohl die der Publikation zugrundeliegenden Debatten, als auch das Buch selbst sowie die Veranstaltung, gingen aus einer gemeinsamen Initiative der Stiftung, dem “Zentrum für Zukunftsstudien” (EPF) und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) hervor.

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Das Podium bestand aus dem Direktor des EPF, Jaime Ordoñez, der Leiterin des Auslandbüros der KAS in Costa Rica, Kerstin von Bremen, in Präsentation des UNDP in Costa Rica, Lara Blanco, dem Dekan der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universidad de Costa Rica, Rafael González sowie dem Forscher des EPF, Adrián Torrealba.

Die Veranstaltung war mit schätzungsweise 150 Teilnehmern so gut besucht, dass die Stühle des Saales nicht ausreichten. Die Mehrzahl der Teilnehmenden waren Studenten verschiedener öffentlicher und privater Universitäten.

Die Publikation “Welchen Weg schlägt Costa Rica ein?” beinhaltet die Deutungen und Analysen - von 20 anerkannten Persönlichkeiten aus Forschung und Politik - der costaricanischen Realität zu Beginn des 21. Jahrhunderts.

Obwohl die Autoren des Buches unterschiedlichsten akademischen Disziplinen und verschiedenen ideologischen Hintergründen entstammen, kamen sie auf folgende gemeinsame Schlussfolgerungen über die Entwicklungstendenzen der costaricanischen Politik und Gesellschaft:

  • Im politischen Bereich wurde das “traditionelle” Zweiparteiensystem - zeitgleich zur Diversifizierung der Wirtschaft – von einem Mehrparteiensystem abgelöst.

  • Sowohl Politik, als auch Gesellschaft haben sich fragmentiert und neue soziale Akteure streben nach Entscheidungsmacht und einer aktiveren politischen und gesellschaftlichen Partizipation. Zusätzlich erschweren institutionelle, juristische, politische und sozioökonomische Faktoren die Regierungsfähigkeit des aktuellen politisch-institutionellen Systems.

  • Die breite Mittelschicht, die zur Hälfte des 20. Jahrhundert dominierte, reduziert sich mehr und mehr, die gesellschaftliche Ungleichheit wächst.

  • Die aktuellen staatlichen Investitionen im Sozialbereich reichen nicht aus, um diese Tendenzen umzukehren.

  • Der Anteil der Inmigranten beträgt heute 17% der Gesamtbevölkerung und wird weiter zunehmen.

  • Die Entscheidungsträger aus Regierung und öffentlichem Sektor planen ihre Politiken und Initiativen im Allgemeinen eher kurzfristig, wohingegen die Privatwirtschaft begonnen hat langfristiger zu planen.

  • Regionalisierung und Globalisierung stellen Costa Rica vor neue Herausforderungen. Der in den 1990-er Jahren begonnene, noch lange nicht abgeschlossene Prozess der Dezentralisierung, bringt das Thema des “Lokalen” in die politische Agenda und wertet, zumindest theoretisch, die Bedeutung der lokalen Ebene für eine erneuerte, “einschliessende”, partizipativere Demokratie auf.

Zum Inhaltsverzeichnis der Publikation auf spanisch gelangen Sie hier

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