Zum 125. Geburtstag von Konrad Adenauer
Die bebilderte und erweiterte Sonderausgabe der Politischen Meinung (Dezember) ist dem 125. Geburtstag Konrad Adenauers am 5. Januar 2001 gewidmet. Die historische Bedeutung des Staatsmannes und seine politische Aktualität werden von Politikern, Wissenschaftlern und Literaten ebenso analysiert und geschildert, wie seine Persönlichkeit und seine christliche Grundhaltung. Die Wahrnehmung Adenauers in der DDR, sein heutiges Bild in den jungen Ländern sowie seine Position zur Wiedervereinigung bilden mit drei Beiträgen zu diesem Themenkomplex einen Schwerpunkt der Ausgabe. In einer Dokumentation seiner Weihnachtsansprache von 1951 kommt der Geehrte selbst zu Wort.
Zwei Jahre Rot-Grün - Eine Zwischenbilanz
Nach zwei Jahren Rot-Grüner Bundesregierung ziehen Prominente Unionspolitiker und Journalisten Bilanz. Sozial-, wirtschafts- und außenpolitische Aspekte werden ergänzt durch eine differenzierte Analyse des Aufbaus Ost und eine Betrachtung der grundlegenden Wandlungsprozesse im Bereich der Innenpolitik aus politikwissenschaftlicher Sicht. Ein Rückblick auf die Wurzeln christdemokratischer Wirtschaftspolitik will Ansatzpunkte zu deren profilierter Relativierung aufzeigen. Darüber hinaus greift er einen Beitrag über die sicherheitspolitischen Situationen der Juli-Ausgabe der Poltischen Meinung auf. Der 09. November 1989 wird in einer Detailanalyse als Aufbruch zur Einheit gewertet, dessen historisches Subjekt die ostdeutschen Bürger waren. Die vielen als Weggefährtin Friedrich Nietzsches bekannte Lou Andreas-Salomé erfährt in den letzten Jahren eine Renaissance; unser Autor würdigt ihre vielfältigen und brillanten Lebensleistungen von der Philosophie über die Literatur bis zur Psychoanalyse.
10 Jahre deutsche Einheit
Die Oktoberausgabe der Politischen Meinung widmet sich neben einer Stellungnahme zu den jüngsten rechtsradikalen Attacken und grundsätzlichen Überlegungen zum Begriff Toleranz in ihrem Themenschwerpunkt dem Jubiläum der Deutschen Wiedervereinigung unter innenpolitische und außenpolitischen Aspekten. Letztere beleuchten vor allem die Rolle der Supermächte und des Papstes im gesamten Prozess der Auflösung der Blöcke. Die innenpolitische Betrachtung erfolgt sowohl aus westlicher wie aus östlicher Perspektive. Ein Rückblick auf die Geschichte der Mauer macht den Wert der Einheit als wiedergewonnene Freiheit besonders anschaulich. In Reaktion auf einen Beitrag der August-Ausgabe wird die Bedeutung einer christlichen Grundhaltung für die politische Bewußtseinsbildung in der DDR dargestellt. Ein Beitrag zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zeigt, daß politische oder moralische Einmischung durch Literaten nur noch eine Ausnahmeerscheinung darstellen. Eine Würdigung Volker Brauns, dem diesjährigen Büchner-Preis-Träger nähert sich diesem Thema zudem durch die Betrachtung eines herausragenden Autors. Gewürdigt wird auch der US-Schriftsteller Thomas Wolfe, der am 3. Oktober 100 Jahre alt geworden wäre. Sein von außen auf Deutschland gerichteter Blick enthält interessante Aspekte für das deutsche Selbstverständnis. Im internationalen Bereich wird in der Oktoberausgabe der Zustand der jungen indonesischen Demokratie focussiert. Zur Kontroverse soll ein Beitrag über die ethischen Grundlagen der Demokratie anregen, der der Nation den Primat vor der Verfassungsstruktur einräumt.
Wissen und Werte
Die Septemberausgabe der Politischen Meinung beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Forschung, Wissensvermittlung und Wertebindung. In einem kontroversen Diskurs werden unter anderem die Möglichkeiten und Grenzen der Flexibilisierung der deutschen Universitäten ausgelotet. Dabei stehen ihre Aufgaben sowie die gewachsenen Anforderungen an die Schulausbildung angesichts der gesamtgesellschaftlichen Umbrüche, der Vervielfältigung und Beschleunigung von Information und Kommunikation im Vordergrund. In den globalen Kontext dieser Fragen leitet ein Beitrag zu Möglichkeiten, Grenzen und normativen Voraussetzungen des Zusammenlebens von Kulturen ein. Im Blick auf die aktuellen Debatten ergibt sich aus der Orientierung an christlich geprägten Wertvorstellungen auch eine pointierte Position zum Umgang mit der sogenannten "Homoehe". Außerdem wird die Rückwirkung der amerikanischen Politik auf Deutschland und Europa sowohl in Hinsicht auf das Raketenabwehrsystem National Missile Defense als auch auf die Themen und Strategien des amerikanischen Wahlkampfes deutlich, der der Union entscheidende Impulse zu geben vermag - so ein wichtiger Hinweis des Editorials: Vorrangig wertkonservative Positionen verfügen über substantielle Antworten auf soziale Kälte in Zeiten der Globalisierung. Die Zustandsbeschreibung der Europäischen Union sowie des Entstehungsprozesses der Zukunftsgewerkschaft "Ver.di" geben Einblick in die Bedingungen politischer Unsetzungsprozesse, die das Pendant zur Werte- und Zielorientierung der Politik darstellen. Eine Würdigung des wissenschaftlichen Werkes Birgit Lermens anlässlich ihrer Emeritierung und ein Einblick in die Aachener Ausstellung zum Krönungsjahr Karls des Großen greifen in den literarischen und historischen Horizont aus, vor dem die aktuellen Wertedebatten stattfinden.
Dynamik der Einheit: Die jungen Länder
Die Augustausgabe der Politischen Meinung konzentriert sich im ersten Teil auf die Dynamik der inneren Einheit Deutschlands, die wesentliche Impulse aus den jungen Ländern empfängt: Dem Editiorial des Herausgebers Dr. Bernhard Vogel folgen Stellungnahmen vor allem von prominenten Autoren ostdeutscher Herkunft, die aus der politischen Praxis heraus den mentalen, strukturellen und personalwirtschaftlichen Stand des Vereinigungsprozesses bewerten. Dabei kommt das Problem des politischen Extremismus ebenso zur Sprache wie die Restbestände der sozialistischen Ideologie und die Bedeutung christlichen Gedankengutes in den neuen Ländern.Der zweite Teil widmet sich einerseits politischen Grundsatzfragen wie dem Verhältnis von Macht und Moral und der Prägekraft des Christlichen für die Parteipolitik (Friedrich Merz); andererseits wird die Regierungsstrategie Gerhard Schröders am Beispiel des Bündnisses für Arbeit im Detail analysiert und die auf Sachkenntnis beruhende Pflichterfüllung als unverzichtbare Anforderung an den Politikerberuf jenseits seine Medialisierung unterstrichen. Zudem stellt sich ein pointierter Kommentar der jüngsten Diffamierungskampagne um Horst Möller und das Institut für Zeitgeschichte entgegen. Nicht zuletzt würdigt Die Politische Meinung zum 100. Todestag Friedrich Nietzsches seine so häufig missbrauchte Philosophie.
Neue Faktoren der Friedenssicherung
Die Juliausgabe der Politischen Meinung greift die aktuelle Diskussion um die Reform der Bundeswehr im Kontext einer Auseinandersetzung mit den neuen Faktoren der Friedensicherung auf. Diese sind zum einen in der außenpolitisch veränderten Landschaft zu sehen, auf die Essays zur NATO-Erweiterung, zum Bedeutungszuwachs humanitärer Interventionen, zum Tschetschenienkrieg und zur westlichen Balkanpolitik Bezug nehmen; zum anderen - so machen die anderen Beiträge deutlich - ist die Friedenssicherung der Zukunft von internen und strukturellen Wandlungsprozessen der Streitkräfte abhängig, die eine revolutionäre Technik, Organisation und Logistik betreffen sowie die Möglichkeit einer Kriegsführung im "Cyberspace".Eine anthropologische Analyse von Gewaltprozessen beschreibt die existentielle Notwendigkeit von Sicherheitspolitik.Die themenunabhänigen Beiträge setzen sich mit dem Zustand des deutschen Journalismus, dem 250. Todestag von Johann Sebastian Bach, dem Träger des diesjährigen Literaturpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung, Louis Begey, sowie mit der bedrückenden Atmosphäre des Juli 1944 und der Angst vor der Gestapo auseinander.
Europa: Lähmung oder Leidenschaft?
Die Juniausgabe der Politischen Meinung focussiert die Zukunftsperspektiven der Schicksals- und Wertegemeinschaft Europa. Dabei werden sowohl die notwendigen Reformen der Europäischen Union und der familienpolitische Aspekt einer möglichen europäischen Verfassung diskutiert, als auch die europaweite Dimension der christdemokratischen Bewegung und die Osterweiterung der EU, insbesondere im Hinblick auf Polen.Ein Beitrag zu der für die europäische Identität so wichtigen geistigen Verankerung im Christentum und Berichte über den Stand der Befriedung des Kosovo stecken das Spektrum der themenbezogenen Auseinandersetzung ab. Die aktuellen Debatten um die wenig erkennbare Europapolitik der Bundesregierung - angeregt durch die Rede des Außenministers Fischer - und um die Reform der Bundeswehr werden im Editorial reflektiert und in einem Positionspapier zur Zukunft der Bundeswehr mit einer Einführung von CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz aufgegriffen. Die in der Maiausgabe angeregte sozialpolitische Diskussion führt eine Analyse des Widerspruchs zwischen der heutigen Form des Sozialstaates und dem historischen Leitbild des Sozialen weiter.Darüber hinaus findet die brisante Situation Nigerias zum Jahrestag des jüngsten Demokratieversuches eine ausführliche Darstellung.Neben der 600jährigen Geschichte des Buchdrucks, die mit Johannes Gutenberg begann, würdigt Die politische Meinung den 125. Geburtstag Thomas Manns und seine Erkenntnisse über den Zusammenhang von Brutalität und Geist.
Sozialpolitik am Scheideweg
Die Maiausgabe der Politischen Meinung setzt sich im ersten Teil mit den brennenden sozialpolitischen Fragestellungen der Gegenwart in globaler und nationaler Perspektive auseinander. Dabei spiegeln die Beiträge das breite Spektrum der Diskussion, in der sich Argumente für eine verstärkte Deregulierung und Begründungen eines staatlich gelenkten Ausgleiches gegenüberstehen und in der das Subsidiaritätsprinzip besondere Beachtung findet.Über diesen Themenschwerpunkt hinaus wird die jüngste Debatte um das Werk Hans Haackes für den Deutschen Bundestags im Kontext des künstlerischen Gesamtkonzeptes zur Gestaltung des Reichstagsgebäudes exponiert. Die Konsequenzen der spanischen Parlamentswahlen für Europa sind ebenso Gegenstand einer ausführlichen Analyse wie der höchst bedrohliche Konflikt zwischen Pakistan und Indien.Ein historischer Überblick auf den Untergang des Römischen Reiches führt diesen untersten Aspekt eines gescheiterte Staatssozialismus vor.Der abschließende Kommentar zur Finanzkrise der Union macht – ebenso wie der Leitartikel zum Bundesparteitag – deutlich, wie weit die Christdemokraten von konzeptionellen Auflösungserscheinungen entfernt sind.
Wohin steuert die CDU?
Die Aprilausgabe der Politischen Meinung setzt sich insbesondere mit der Frage nach der Richtungsbestimmung der Christlich Demokratischen Union Deutschland auseinander. Die Finanzaffären der vergangenen Wochen stellen dabei zugleich den Auslöser einer breiten Reformdebatte über Rolle und Macht der Parteien dar, in die sowohl vertiefende Einblicke als auch ein strukturierender Überblick gegeben wird. Der zentralen Aufgabe einer bildungspolitischen Neuorientierung durch die Union schenkt die vorliegende Ausgabe ebenso besonderes Augenmerk wie der Abgrenzung gegenüber der PDS und der Instrumentalisierung des Grundgesetzes für die Zwecke einer bloß symbolisch agierenden Politik.Eine Darstellung der Trübung des deutsch-italienischen Verhältnisses durch fragwürdige Äußerungen Gerhard Schröders reflektiert die sich andeutenden außenpolitischen Verschiebungen, während der 20. Todestag Jean Paul Sartres Anlass ist für eine rückblickende Einsicht in die Ambivalenz des revolutionären Intellektuellen.
Identität und Erinnerung
Der Herausgeber der Politischen Meinung, Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel, zieht in seinem Editorial Schlussfolgerungen aus der Diskussion über die Finanzierung der CDU und entwickelt eine Batterie von Fragen, denen sich die CDU noch in den nächsten Wochen stellen muss.Weiter widmet sich die Märzausgabe der Politischen Meinung dem Thema Identität und Erinnerung unter vielfältigen Aspekten: Die deutsch-jüdische Problematik und die Traumatisierung durch Auschwitz findet dabei besondere Beachtung neben den Auswirkungen der Deutschen Einheit vor allem auf die Christlich Demokratische Union im Osten. Eine Kontrastierung von Selbst- und Fremdwahrnehmung der Deutschen nach 50 Jahren Bundesrepublik sowie eine Analyse der Instrumentalisierung von Historie durch die Medien geben neue Impulse für einen abgeklärten Umgang mit der Vergangenheit.Die im Diskurs um deutsche Identität und Erinnerung virulenten ethischen Fragestellungen spiegeln sich auch in den außen- und europapolitischen Beiträgen: Wie stark unterliegen wertepolitische Ansprüche in der Außenpolitik internationalen Konstellationen und ihren machtpolitischen Implikationen? Wie entwickelte sich in der europäischen Union der Primat der Menschenrechte vor dem Diktat der Nichteinmischung? Welche Motive stehen hinter den hysterischen Reaktionen auf die Regierungsbildung in Österreich?