Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

6. Klimawoche 2023

Ereignisbericht

Die 6. Klimawoche in Santiago de Chile vermittelt uns eine umfassende Vorstellung davon, wie wichtig es ist, die Energieversorgung als einen Faktor zu betrachten, der die lateinamerikanische Bevölkerung auf dem Weg zu mehr Wohlstand unterstützt.

Asset-Herausgeber

Uns ist bewusst, dass wir zu den weltweiten Treibhausgasemissionen vergleichsweise wenig beitragen, in etwa nur 8 %. Denn Lateinamerika verfügt über eine ausgesprochen saubere Strommatrix (die allerdings noch weiter verbessert werden kann), mit einem hohen Anteil an Wasserkraft. Und diese 8 % sind überwiegend auf die veränderte Bodennutzung und die landwirtschaftliche Tierhaltung als Hauptemissoren zurückzuführen. Auf diesen Daten der Statistik dürfen wir uns aber nicht ausruhen und denken, dass wir nicht ebenfalls für die Energiewende mitverantwortlich sind. Die Herausforderung für Lateinamerika besteht vor allem darin, sich auf die Zeit nach dem Öl vorzubereiten und seine Produktionsprozesse sowie ganz besonders seinen Transport auf elektrische Energie umzustellen, getreu dem diesjährigen Motto: „Ohne Energiewende gibt es keine nachhaltige Entwicklung.“

Über diese technische Umstellung hinaus können wir außerdem eine wichtige Rolle als Exporteur von grünem Wasserstoff einnehmen. Dieser erfreut sich eines zunehmenden Interesses und es gibt immer mehr konkrete Produktionspläne. Allerdings muss er auf regionaler Ebene stärker integriert werden. Dies trifft vor allem für den Abbau von Lithium und Seltenen Erden zu. Allerdings sind für diesen Bereich des Bergbaus gut ausgearbeitete Vereinbarungen und eine ausgereifte Förderungspolitik notwendig. Nur auf diese Weise kann der Schaden für Umwelt und die umliegenden Gemeinden so gering wie möglich gehalten und gleichzeitig der Nutzen für sie sichergestellt werden.

Die Energiewende muss vor allem als Weg verstanden werden, den jeder anders beschreiten kann. Wir müssen noch daran arbeiten, die Energieversorgung zu demokratisieren. Hierdurch kann Energie rechtzeitig und in ausreichendem Umfang bis in die entlegensten Winkel unseres Kontinents gelangen. Dafür werden neue Strategien und Projekte bei der Elektrifizierung benötigt, die sich den geografischen Bedingungen und den sozialen Umständen unserer unterschiedlichen Völker anpassen.

 

Eine zusätzliche Möglichkeit im Rahmen der Energiewende ist die Schaffung und Förderung von „Smart Cities“. Das sind sogenannte „intelligente Städte“, in denen die „Datenökonomie“ ermöglicht, die Daten zu sammeln und auszuwerten. So können die richtigen Fragen gestellt und angemessene Antworten gefunden werden, die für die Planung von Projekten in größerem Rahmen verwendet werden können. Diese hätten dann eine weitreichendere Wirkung und könnten auch national und international besser wirtschaftlich gefördert werden. Die Projekte können vom Umgang mit festen Abfallstoffen, Etablieren der Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz bis hin zu grüner Infrastruktur reichen. Dabei werden die Menschen in den Mittelpunkt der Analyse gestellt. Damit wird erreicht, dass die Projekte sowohl von den Bürgern getragen als auch nachhaltig umgesetzt werden.

Kurz gesagt: Die Energieversorgung muss demokratisiert werden, um das Leben aller Menschen zu verbessern. Allerdings kann ihr Missbrauch auch zum Klimawandel beitragen.

Alle Vorträge finden Sie hier: 👉 https://www.youtube.com/@InfoPaisCircular/streams

Asset-Herausgeber

Kontakt

Giovanni Burga

Giovanni Burga

Projektkoordinator

giovanni.burga@kas.de +51 1 320 2870

comment-portlet

Asset-Herausgeber

Asset-Herausgeber