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Veranstaltungsberichte

KLIMAWANDEL

von Karina Marzano Franco

NACHHALTIGKEIT, HERAUSFORDERUNGEN UND CHANCEN FÜR MEXIKANISCHE STÄDTE

Vertreter von rund 30 mexikanischen Städten versammelten sich am 26. Februar im Museum von Mexiko-Stadt, um das Thema Nachhaltigkeit im Rahmen eines Workshops von CDP mit der Unterstützung der KAS zu diskutieren.

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Im Jahr 2025 werden zwei Drittel der Weltbevölkerung in den Städten leben. Die Städte sind für 75 Prozent des Energieverbrauchs sowie für 80 Prozent des Ausstoßes von Treibhausgasen verantwortlich. Mit diesen Worten leitete der Vertreter des Sekretariats für Umweltangelegenheiten, GDF sein Grußwort für die Veranstaltung „Desafios y Oportunidades de Sustenibilidad para las Ciudades de Mexico“ ein. Dr. Christian Hübner, Leiter des Regionalprogramms Energiesicherheit und Klimawandel in Lateinamerika (Kooperationspartner für die Veranstaltung) unterstrich vor diesem Hintergrund die kommunalpolitische Bedeutung der für den Schutz des Klimas und nutze die Eröffnung der Veranstaltung, um die Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung auf diesem Gebiet vorzustellen.

Als weitere Mitveranstalter begrüßte der Vertreter vom Nationalen Institut für Ökologie und Klimawandel (INECC) die Teilnehmer. INECC arbeitet in Mexiko als Think Tank im Bereich Umweltpolitik und beschäftigt sich u.a. mit Strategien für eine nachhaltige Stadtentwicklung Juliana Lopes und Andreia Banhe vom Carbon Disclosure Project (CDP) stellten im Rahmen ihrer Begrüßung ihre Projektarbeit vor. Hierbei verwiesen sie auf ein Pilotprogramm, dessen Ziel es ist, die umweltpolitischen Aktivitäten der lateinamerikanischen Städte zu erfassen. Im Jahr 2014, veröffentlichten weltweit 207 Städte ihre Emissionszahlen und Aktionspläne auf dem CDP-Forum. Mehr als 90 mexikanische Städte wurden zur Teilnahme im Jahr 2015 eingeladen.

Während der ersten Podiumsdiskussion wurde die Fallstudie Möglichkeiten der CO2 Emissionsreduktion in nachhaltigen Städten vorgestellt. Laut Óscar Vázquez, dem Leiter für Klimawandel und MDL-Projekten in Mexiko-Stadt, sei der Metrobus ein Beispiel für den Erfolg bei dem Verkauf von CO2-Prämien und habe bereits Einnahmen in Höhe von 1 Millionen Euro eingebracht. Hierbei hob er die lokale Strategie „Klimapolitik 2014-2020“ hervor, welche in Kooperation mit NROs, Unternehmen und Experten mit dem Ziel entworfen wurde, die Lebensqualität der Bevölkerung anzuheben und ein freundschaftlicheres Umfeld zu schaffen . Laut Alejandro Leal Espinoza, dem Leiter der Umweltabteilung der Stadt San Luís de Potosí, sind Kennzahlen für die Emissionsbelastung im Bereich des Transport- und Logistiksektors von besonderer Bedeutung, da sie die primären Quellen für den Ausstoß von Treibhausgasen (Transport, Stromerzeugung, landwirtschaftliche Emissionen und Dünger) identifizieren und so gezielt politische Veränderungen ermöglichen. Ing. Gabriel Navarro Guerrero, Sekretär für Städtische Entwicklung und Nachhaltigkeit des Bundesstaates Puebla, berichtete, dass es in der Stadt Puebla bereits seit sieben Jahren ein klimapolitisches Entwicklungsprogramm gibt und der Klimawandel für die lokale Wirtschaft sei (Abfallwirtschaft) ein anerkanntes Thema sei. Puebla nimmt an einem Pilotprogramm teil, um das World Bank Instrument TRACE (1 Jahr Diagnose, weltweit 24 Städte) zu implementieren. Im Jahr 2016 wird Puebla Austragungsort der Expo Smart City sein, die erstmals in Lateinamerika stattfinden wird.

Nelson Moreira Franco, Leiter des Departments für Klimawandel des Umweltamtes in Rio de Janeiro präsentierte CB27, eine brasilianische Plattform, die den Austausch zwischen den städtischen Umweltbehörden ermöglicht. In seinen einleitenden Worten betonte er, dass die die Klimakrise zwangsläufig mit der Lösung der aktuellen Wirtschaftskrise verbunden sei und die Verhinderung der globalen Erderwärmung in der Verantwortung der Menschheit liege. In Rio de Janeiro macht der Transport heute 30 Prozent und der Abfall 11 Prozent der städtischen Emissionen aus. Die Aufzeichnungen erlauben einen weltweiten Vergleich mit den Emissionswerten anderer Städte und sind deshalb auch für die Harmonisierung der internationalen Anrechnungsmethoden klimaschädlicher Treibhausgase von Bedeutung. Nelson hob ebenso die Bedeutung von Einrichtungen hervor, die einen institutionalisierten Wissensaustausch ermöglichen. Beispiele hierfür sind das bereits erwähnte Netzwerk CB27 , sowie der Zusammenschluss Water and Cities Alliance, der von Mexiko-Stadt, Rio de Janeiro sowie Bogotá der auf der COP20 im vergangenen Jahr in Lima, Peru unterzeichnet wurde.

In dem zweiten Panel wurden die ökonomischen Chancen und politischen Initiativen für eine nachhaltige Wirtschaft diskutiert. Francisco Suarez, Direktor für Corporate Affairs von Coca Cola Femsa, führte Beispiele für die Kooperation staatlicher und privater Akteure an, die auf einen geringen Verbrauch natürlicher Ressourcen abzielten. Juan Carlos Camargo, Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit von Walmart, referierte über die Autoindustrie und die Menge an Wasser, die für die Autoproduktion erforderlich ist. So verbraucht das Werk in Aguas Calientes nur sehr wenig Wasser. Er hob zudem die Entwicklung der Elektromobilität, hervor und erklärte, dass sie in diesem Bereich eng mit den Regierungen kooperieren würden, da die Elektroautos Teil der staatlichen Autoflotte seien. Richard Shackleton, FCO betonte, dass die Zusammenarbeit nicht nur auf der internationalen Ebene wichtig sei; sondern auch auf kommunaler Ebene. Alejandra Ortíz von der Weltbank, sagte, dass es umfassendes Ausbaupotential im Bereich der Anpassung an den Klimawandel sowie seiner Vermeidunginnerhalb von Städte bspw. im Bereich Energieeffizienz, Solarenergie, Transportsektor und des öffentlichen Dienstes im Allgemeinen gebe. Sie betonte jedoch auch, dass es notwendig sei, die Menge an Müll, der täglich produziert wird, unverzüglich zu senken.

Ing. Alberto Cárdenas, Gesetzgeber in Guadalajara, plädierte dafür, dass die Regierung dem privaten Sektor Handlungsspielraum zugestehen müsse. In Guadalajara bezahle man heute 20 Prozent weniger für Energie, da diese von einem privaten Unternehmen verkauft wird. Bezüglich der Kosten des Abfallmanagements wollte Guadalajara ein vollständiges Cluster der Recyclingbrange erstellen. In dieses Cluster soll der private Sektor verstärkt eingebunden werden.

Um das Veranstaltungsprogramm einsehen zu können, klicken Sie bitte hier.

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Kontakt

Karina Marzano Franco

Nelson Moreira Franco, Gerente de Cambio Climático de Río de Janeiro KAS
participantes KAS
Richard Shackleton, FCO e Ing. Alberto Cárdenas, Regidor de Oposición en la ciudad de Guadalajara KAS

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