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Veranstaltungsberichte

Solarenergie in Brasilien in den Startlöchern

von Mona Haueisen

Einweihung der ersten privaten Solaranlage in Rio de Janeiro

In Rio de Janeiro wurde die erste Solaranlage auf dem Dach eines Privathauses eingeweiht. Alle Beteiligten hoffen darauf, weitere Mikroerzeuger begeistern und von den Vorteilen der Stromerzeugung durch Solarenergie überzeugen zu können.

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Am 31. Oktober 2013 wurde in Rio de Janeiro die erste an das öffentliche Stromnetz angeschlossene Solaranlage auf einem Privathaus eingeweiht. Die aus neun Panels bestehende Anlage mit einer Leistung von 228 kWh befindet sich auf dem Dach eines Wohnhauses im Stadtteil Santa Teresa. Der dort lebende Deutsche Hans Rauschmayer, Geschäftsführer des Solarunternehmens solarize, leistet hier Pionierarbeit und möchte mit dem Projekt auf die Vorteile und Potentiale privater Photovoltaikanlagen aufmerksam machen. Die Anlage wird künftig einen erheblichen Anteil seines privaten Stromverbrauches abdecken und so zu erheblichen Einsparungen bei den Stromkosten führen.

Im Gegensatz zur weiten Verbreitung von privat betriebenen Photovoltaikanlagen in Deutschland sind solche Kleinstkraftwerke in Brasilien bisher so gut wie gar nicht anzutreffen. Trotz des hohen Potentials für die Photovoltaik, das der Standort Brasilien aufgrund der im Vergleich mit Deutschland um ein Vielfaches höheren Sonneneinstrahlung bereithält, nutzen private Haushalte die Solarenergie bisher nicht. Gründe hierfür sind fehlende finanzielle Anreize (z.B. in Form von Förderprogrammen), die Höhe der Investition sowie die bisherige Unsicherheit wegen einer lange Zeit unklaren Rechtgrundlage. Seit Ende letzten Jahres ist die Einspeisung von durch Photovoltaikanlagen erzeugter Energie in das lokale Stromnetz und die daraus resultierende Anrechnung jedoch endlich gesetzlich festgeschrieben, sodass auch Privatpersonen und Kleinstunternehmer an den Gewinnen durch erneuerbare Energien mitverdienen können.

An der Umsetzung des Projekts in Santa Teresa waren neben solarize auch der ortsansässige Netzbetreiber und Energieerzeuger Light, die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) sowie ihr Kooperationspartner Instituto ideal mit Sitz in Florianopolis beteiligt. Für den Netzbetreiber Light war die Solaranlage in Santa Teresa und ihr Anschluss an das örtliche Stromnetz ein erstes Pilotprojekt. Trotz der bisher geringen Erfahrung in diesem Bereich verlief die Umsetzung problemlos. Innerhalb von knapp drei Monaten konnte das Projekt abgeschlossen werden. Mittlerweile ist Light mit der Umsetzung von vier weiteren privaten Photovoltaikprojekten in Rio de Janeiro befasst. Die GIZ, welche sich in Brasilien unter anderem im Themenschwerpunkt Erneuerbare Energien engagiert, unterstützte den Bau der Anlagen mit ihrer Erfahrung und ihrem technischen Know-how aus Deutschland.

Der Betreiber Hans Rauschmayer bekam für seine neue Anlage das Solarsiegel (Selo Solar) überreicht. Mit dem Siegel zeichnet das Instituto ideal öffentliche Institutionen, Privatleute und Unternehmer aus, die mindestens 50% ihres Stromverbrauchs aus Solarenergie gewinnen.

Von allen Beteiligten wird das Projekt als Erfolg gewertet und man hofft darauf, mit diesem Beispiel für die Solarenergie zu werben und in Zukunft weitere Mikroerzeuger überzeugen zu können. Der Präsident des Instituts ideal, Mauro Passos, ist sich sicher, dass der Solarenergie in Brasilien angesichts ihres unverkennbaren Potentials eine große Zukunft bevorsteht.

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Kontakt

Dr. Volker Pilz

Einweihung einer der ersten Solaranlagen mit Netzanschluss in Rio de Janeiro Regionalprogramm

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