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Beirut '22

von Patrick H. Kohl

Dokumentarfilm über das Leben syrischer und irakischer Geflüchteter im Libanon

Zwei Jahre nach unserem von der Kritik gefeierten Dokumentarfilm „4/8 Beirut“, der die verheerenden Ausmaße und Schäden der Explosion in Beirut aufzeigt, kehren wir zu unseren Protagonisten zurück. „Beirut '22“ beleuchtet das Leben syrischer und irakischer Geflüchteter, die von der Explosion in Beirut betroffen waren. In einer Zeit, in der der Libanon immer tiefer in eine politische, wirtschaftliche und humanitäre Krise abrutscht, zeichnet der Dokumentarfilm die Hoffnungen und Perspektiven einer Gemeinschaft im Wandel nach und erzählt ihre persönlichen Geschichten von Schicksal, Trauma, Hoffnung und Verzweiflung.

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Am 4. August 2020 detonierte im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut eine große Menge nicht sachgerecht gelagertes Ammonium Nitrat. Die Explosion gilt als eine der stärksten nicht-nuklearen Explosionen der Geschichte. Über 200 Menschen wurden getötet, 6.500 verletzt und über 300.000 verloren ihr Zuhause. Unter ihnen viele Flüchtlinge, die in Beirut leben.

Im September 2020 besuchte ein internationales Filmteam die Stadt Beirut und dokumentierte die unvorstellbaren und verheerenden Ausmaße und Schäden der Explosion. Wir trafen Menschen, die ihre persönlichen Geschichten von Schicksal, Trauma, Hoffnung und Verzweiflung erzählten.

Der Kurzdokumentarfilm „4/8 Beirut“ wurde von Kritikern gefeiert und gewann Auszeichnungen auf einer Vielzahl von internationalen Filmfestspielen. Von der libanesischen Diaspora weltweit wurde er sehr positiv aufgenommen und warf ein Licht auf eine der verwundbarsten Gruppe der Gesellschaft.

Zwei Jahre später kehren wir zu unseren Protagonisten zurück. In einer Zeit, in der der Libanon immer tiefer in eine politische, wirtschaftliche und humanitäre Krise abrutscht, zeichnet der Dokumentarfilm die Hoffnungen und Perspektiven einer Gemeinschaft im Wandel nach.

Dies sind ihre Geschichten.

 

Im Dokumentarfilm erzählen uns sechs syrische und irakische Geflüchtete von den Gründen ihrer Flucht und beschreiben eindrucksvoll die Situation in ihren jeweiligen Heimatländern. Zudem sprechen sie über die alltäglichen Herausforderungen im Libanon, insbesondere vor dem Hintergrund der sich verschlechternden sozioökonomischen Lage und der Explosion vom 4. August 2020, die die Situation weiter verschärft hat. Die Gesprächspartner gehen auch darauf ein, inwieweit der Libanon eine neue Heimat für sie geworden ist, oder auch nicht, und was sie sich für ihre Zukunft erhoffen.

Der Dokumentarfilm beschreibt zahlreiche Aspekte der alltäglichen Stiftungsarbeit insbesondere mit Bezug zur Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen und Flüchtlinge reintegrieren“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Der Film spürt der Möglichkeit einer Wiedereingliederung in die Gesellschaften der jeweiligen Heimatländer nach und beleuchtet die nicht immer einfache Beziehung von Geflüchteten und der Gesellschaft des Aufnahmelandes beispielhaft am Libanon. Darüber hinaus behandelt der Dokumentarfilm Chancen einer Versöhnung der Geflüchteten mit der Mehrheitsgesellschaft in den Fluchtländern und benennt damit Bedingungen, die aus Sicht der Geflüchteten vor einer Rückkehr erfüllt sein müssen.

Die Interviewten schildern eindrucksvoll die Lage ethnischer und religiöser Minderheiten im Irak. So beschreiben irakische Christen in zwei Interviews das Leben unter der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Zwei syrische Interviewpartner berichten andererseits vom Krieg in ihrem Heimatland und von staatlicher Unterdrückung seitens des Assad-Regimes, was sie schließlich zur Flucht veranlasst hat. Unterschiedliche Fluchtursachen wie die Verfolgung von Minderheiten, Gewalt und politische Unterdrückung werden in den Gesprächen deutlich.

Die Interviews erlauben schließlich eine vorsichtige Einschätzung zu möglichen zukünftigen Entwicklungen in der Region, was Rückschlüsse auf eventuelle weitere Fluchtbewegungen zulässt, die nicht nur den Nahen Osten, sondern auch Europa betreffen würden.

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Kontakt

Christine Abdel Massih

 Christine Abdel Massih

Projektkoordinatorin

christine.abdelmassih@kas.de +961 1 388 061/62 +961 1 388 064

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