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Veranstaltungsberichte

16. South East Europe Media Forum (SEEMF): Die Rolle der Medien in Zeiten globaler Unsicherheiten

von Ralitsa Stoycheva
Am 16. und 17. November 2022 fand die 16. Ausgabe der größten Medienkonferenz in Südosteuropa, das SEEMF - South East Europe Media Forum, in Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) statt. Mehr als 250 Journalisten, Medienexperten und politische Sprecher aus der Region, der Ukraine, Deutschland, Italien und den Niederlanden nahmen an der Veranstaltung teil.

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Das diesjährige SEEMF beschäftigte sich mit der Rolle der Medien in Zeiten von globaler Unsicherheiten. Kriegsjournalismus, grenzüberschreitende Zusammenarbeit im investigativen Journalismus und die Verantwortung der Medien in Krisensituationen gehörten zu den Hauptthemen der Konferenz. Die Veranstaltung wurde vom KAS Medienprogramm Südosteuropa zusammen mit der South East Europe Media Organisation (SEEMO) und der Central European Initiative (CEI) organisiert.

Oliver Vujovic, SEEMO-Generalsekretär, Hendrik Sittig, Leiter des KAS-Medienprogramms, und Nina Kodelja, stellvertretende Generalsekretärin von CEI, eröffneten die Konferenz. Hendrik Sittig erinnerte zunächst daran, dass aktuell in Europa ein Krieg tobt, der allein von Russland und seinem Präsidenten ausgelöst wurde. Er stellte klar, dass es im Sinne eines freien und demokratischen Europas wichtig sei, dass die Ukraine den Krieg gewinne und dafür alles getan werden müsse. Zusätzlich zu den drei Hauptorganisatoren begrüßte auch Radka Betcheva, Vertreterin der European Broadcasting Union (EBU) für Mittel- und Osteuropa, das Publikum.

Von bosnischer Seite sprach Darja Softic-Kadenic, Ministerin für Justiz und Verwaltung des Kantons Sarajevo, Willkommensworte. Sie betonte, dass die globalen Krisen auch Bosnien und Herzegowina betreffen. Sie hob die positiven Aspekte des Mediensektors in Bosnien hervor, wies aber auch auf die Defizite und Problembereiche hin, die dringend verbessert werden müssen.

Die Eröffnungsdiskussion am ersten Abend warf einen dezidierten Blick auf die Mediensituation im Gastland Bosnien und Herzegowina. Vertreter des öffentlichen Rundfunks, des akademischen Lebens, verschiedener Medienorganisationen sowie des Büros der Europäischen Union zeichneten ein Bild der schwierigen Entwicklungen und gaben Beispiele für Problemstellungen im Land.

Der zweite Tag begann mit einer Keynote von Maja Sever, Präsidentin der Europäischen Journalistenföderation. Sie betonte die Bedeutung der Pressefreiheit und der Unabhängigkeit von Journalisten für die Demokratie. Das erste Panel befasste sich mit dem Thema "Journalismus in Kriegszeiten - Berichterstattung, Sicherheit von Journalisten, ethische Standards". Berichte von Journalisten in Konfliktgebieten - von den Jugoslawien-Kriegen in den 1990er Jahren bis zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine - stellten verschiedene Aspekte ihrer speziellen Einsätze dar: die Suche nach der Wahrheit, Sicherheit, Risiko, Ethik, Professionalität und Ansätze für den Einsatz in den Krisengebieten. Die nächste Diskussionsrunde konzentrierte sich auf das Thema "Grenzüberschreitende Zusammenarbeit - Zukunft des investigativen Journalismus?". Ausgewiesene Experten auf diesem Gebiet aus verschiedenen europäischen Ländern und Medien legten die Perspektiven und Herausforderungen der transnationalen Zusammenarbeit bei der Durchführung investigativer Arbeit dar. Das letzte Panel thematisierte „Die Verantwortung der Medien in Krisenzeiten: Watchdog vs. Megaphone". Hauptdiskussionspunkt war die Frage, wie Journalisten ihre Verantwortung in herausfordernden gesellschaftlichen Krisen mit ihrer Rolle als eigentlich kontrollierendes Medium in Einklang bringen können.

Aus guter Tradition gab es auch in diesem Jahr wieder nach dem Mittagessen einen sogenannten Wake-up-Talk. Diesmal sprach Radu Magdin, globaler Analyst und Berater aus Bukarest, über "Hacking a Politician's Mind for Good?".

Der letzte Teil des Forums in diesem Jahr war die Vorstellung des Dokumentarfilms "The Lonely Long-Distance Runners: Four Media Stories from the Balkans", initiiert und finanziert durch das KAS-Medienprogramm und produziert von der bekannten Filmproduktionsfirma AgitProp aus Sofia. Der Film zeigt die schwierige Arbeit von investigativen Journalisten und Medienmanager aus Südosteuropa und die Herausforderungen, vor die sie gestellt werden.

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Über diese Reihe

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