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Friedrich August Bockius

Jurist, Reichstagsabgeordneter Dr. jur. 11. Mai 1882 Bubenheim/Rheinhessen 5. März 1945 Mauthausen/Oberösterreich

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Bockius war ein Jurist von hohem rednerischen Talent und erstaunlicher Kombinationsgabe. Nach dem 1. Weltkrieg fand er den Weg in die Politik und wurde 1920 Vorsitzender der Landtagsfraktion der hessischen Zentrumspartei. Als MdR widmete er sich besonders der Rechtspolitik und lehnte Erleichterungen bei der Ehescheidung und eine Straffreiheit bei Abtreibungen ab. Er trat für eine Verbesserung der rechtlichen Stellung der Frau ein und plädierte für eine Ehe als „Errungenschaftsgemeinschaft“. Er wandte sich gegen die im Versailler Friedensvertrag vorausgesetzte deutsche Kriegsschuld. Wegen seines hohen Ansehens wurde er 1928 in den Reichsparteivorstand als Beisitzer gewählt. 1931 verhandelte er geheim mit den Nationalsozialisten wegen einer Koalition, bis die Umsturzpläne (Boxheimer Dokumente) der NSDAP bekannt wurden. In den Wahlkämpfen 1932 bekämpfte er diese Partei unerbittlich. Er war gegen das Ermächtigungsgesetz, stimmte aber aus Fraktionszwang im Reichstag dafür. 1944 wurde er, weil er politisch Verfolgten beigestanden hatte, verhaftet und in das KZ Sachsenhausen eingeliefert, 1945 ins KZ Mauthausen verbracht, wo er an Ruhr und Lungenentzündung erkrankte und verstarb.

Wolfgang Löhr

Lebenslauf

  • 1901–1904 Theologiestudium in Mainz, bis 1908 Jurastudium in Gießen
  • ab 1912 Rechtsanwalt in Mainz
  • 1924–1933 Mitglied des Reichstages (Zentrum).

Literatur

  • G. Braun: Ein Leben für Glauben, Freiheit und Gerechtigkeit, in: Gedenkschrift Bubenheim (1971)
  • Ders., in: Zeugen für Christus, 1 (1999)

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