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Hermann Roeren

Jurist, Politiker 29. März 1844 Rüthen/Westfalen 23. Dezember 1920 Köln

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Roeren war im Richtungsstreit des Zentrums, der zwischen 1906 und 1914 um die interkonfessionelle politische Ausrichtung der Partei und seit der Jahrhundertwende auch der christlichen Gewerkschaften geführt wurde, einer der „Quertreiber" und treibende Kraft der „Berlin-Trierer-Richtung“, die mit allen Mitteln die „Köln-Mönchengladbacher-Richtung“ unter Julius und Karl Bachem, Franz Hitze, August Pieper u. a. bekämpfte. Die „Kölner“ traten für eine politische Zusammenarbeit der beiden Konfessionen ein, während sich die Trierer Abgeordneten Roeren, Franz Bitter und der Kölner Kaplan Edmund Schopen für eine integralistische Politik in einer von der katholischen Weltanschauung bestimmten konfessionellen Partei einsetzten. Dieses Ringen um eine neue Zentrumspolitik, die „aus dem Turm heraus“ wollte und neue Wählerschichten suchte, endete erst, als Roeren seine Mandate niederlegte und Papst Pius X. mit seiner Enzyklika „Singulari quadam“ vom 24. September 1912 interkonfessionelle christliche Gewerkschaften duldete. Trotzdem gab es bis 1914 immer wieder publizistische Attacken gegen die „Modernisierer“, an denen sich auch Roeren beteiligte.

Rolf Kiefer

Lebenslauf

  • Jurastudium in Bonn, Heidelberg und Berlin
  • 1871 Gerichtsassessor
  • 1873 Kreisrichter in Rietberg/Westfalen
  • 1879 Amtsrichter in Altenkirchen/Westerwald
  • 1885 Landrichter in Elberfeld
  • 1890 Oberlandesgerichtsrat in Köln
  • 1882–1885 und seit 1891 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses
  • seit 1893 auch Mitglied des Reichstages (Zentrum)
  • 1912 Niederlegung der Mandate

Veröffentlichungen

  • Zentrum und Kölner Richtung (1913)

Literatur

  • R. Kiefer: Karl Bachem (1989)
  • B. Haunfelder: Reichstagsabgeordnete der Deutschen Zentrumspartei (1999)

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