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Sebastian Schlittenbauer

Lehrer, Reichs- und Landtagsabgeordneter Dr. phil. 21. Januar 1874 Wolnzach 6. November 1936 München

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Schlittenbauer war seit 1912 Abgeordneter des Zentrums im bayerischen Landtag. Dort übernahm er als Vertreter des sogenannten Bauernflügels fast völlig Georg Heims Wirkungsbereich, der im gleichen Jahr ausgeschieden war und dessen enger Vertrauter und Mitarbeiter Schlittenbauer war. Bei der Gründung der BVP am 12. November 1918, die 1920–1933 die Regierung in Bayern stellte, kam ihm noch vor Heim die entscheidende Rolle zu, da er in der Landtagsfraktion des bayerischen Zentrums bereits vor der Revolution zweimal einen Antrag auf Trennung vom Reichszentrum gestellt hatte. Ausschlaggebend hierfür war die zunehmend zentralistische Politik des Zentrums, verkörpert durch Matthias Erzberger. Außerdem sollte der Einfluss des agrarischen Flügels in der Partei gestärkt werden. Obwohl er keine wichtigen Parteiämter bekleidete und innerhalb der Fraktion oft eine Minderheitenmeinung vertrat, war Schlittenbauer eine dauerhafte Größe der BVP und 1928 statt Heinrich Held für das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten im Gespräch.

Claudia Friemberger

Lebenslauf

  • 1896–1900 Studium der Philologie und pädagogisch-didaktischer Lehrkurs in München
  • 1901 Promotion in Klassischer Philologie
  • 1900–1916 Latein- und Griechischlehrer in München und Bamberg
  • 1913–1933 Generalsekretär des Bayerischen Bauernvereins
  • 1916–1920 stellvertretender Direktor der landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft in Regensburg
  • 1912–1918 und 1919–1933 MdL Bayern
  • 1930–1932 Mitglied des Reichtages
  • 1933 in Schutzhaft anlässlich der Aktion gegen die BVP
  • 01.11.1933 Suspendierung vom Schuldienst.

Literatur

  • C. Friemberger: Sebastian Schlittenbauer und die Anfänge der BVP (1998)

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