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Auslandsinformationen 8/2010


Eine europäische Haltung zum internationalen Terrorismus | Fanatiker in unserer Mitte: Das Phänomen der ‚Homegrown Jihadists‛ | Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus und die Frage nach internationaler Sicherheit - Welche Rolle wird die NATO in Zukunft übernehmen? | Terrorbekämpfung als Priorität für die US-Sicherheitspolitik | Afghanistan und Pakistan - Paradigmenwechsel im Kampf gegen den Terrorismus? | Die Al-Qaida-Organisation im Jemen | Indien: Innere und äußere Sicherheit - Aktuelle Herausforderungen an die Regierung | „Im Süden nichts Neues?“ - Analytische Betrachtungen des Konflikts in den südlichen Provinzen Thailands

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Inhalt

  • Editorial

    International Reports 8/2010

    Internationaler Terrorismus ist ein sehr komplexes Phänomen, das der ständigen, geduldigen Erklärung durch die politisch Verantwortlichen bedarf. Bei allem Einsatz der Politik bleibt allerdings das grundlegende Dilemma erhalten, dass es absolute Sicherheit in einer liberalen und offenen Gesellschaft nicht geben kann. Wir als freie Bürger müssen lernen, das unvermeidliche Risiko mit "heldenhafter Gelassenheit" (Herfried Münkler) zu ertragen – und zugleich entschlossen für die Verteidigung und Durchsetzung unserer Werte einzustehen.

    von Gerhard Wahlers

  • Eine europäische Haltung zum internationalen Terrorismus

    Aus verschiedenen Gründen ist es schwierig, eine europäische Haltung zum internationalen Terrorismus zu formulieren. In Mitgliedsstaaten, die Ziel terroristischer Angriffe waren, ist das öffentliche Bewusstsein für die Bedrohungen weitaus größer als in jenen Staaten, die von Anschlägen verschont geblieben sind. Die Europäische Union ist zudem nach wie vor kein einheitlich handelnder Akteur im Bereich der Justiz- und Innenpolitik sowie in dem der Außen- und Sicherheitspolitik. Dies ist nicht ohne Konsequenzen für eine einheitliche Antiterrorismuspolitik.

    von Carlo Masala

  • Fanatiker in unserer Mitte: Das Phänomen der ‚Homegrown Jihadists‛

    „Ich kannte meine Pflicht, ich wollte in den Dschihad. Der Hass wuchs in mir.“ So schreibt der deutsche Konvertit Eric Breininger, der Ende April im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet erschossen wurde. In den letzten Jahren häufen sich die Fälle von Dschihad-Fanatikern aus Deutschland. Das Phänomen der ‚Homegrown Jihadists‘ muss im Zusammenhang mit weiteren Entwicklungen im Terrorismusbereich gesehen werden: der intensiven Rekrutierung im Internet, der Nutzung von Krisenregionen zum Training und zur Indoktrinierung sowie taktische Variationen.

    von Kai Hirschmann

  • Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus und die Frage nach internationaler Sicherheit

    What Role Will NATO Play in the Future?

    Nach wie vor steht der Kampf gegen den internationalen Terrorismus weit oben auf der Agenda der NATO. Der im November zu verabschiedenden neuen Strategie muss es gelingen, die Rolle von Streitkräften im Rahmen einer vernetzten Sicherheitsarchitektur zu bestimmen und den militärischen Beitrag für die Unterbindung des internationalen Terrorismus zu definieren. Eine Intensivierung des Dialogs mit Nicht-NATO-Staaten sowie die Harmonisierung mit wichtigen Akteuren, vorrangig der EU, im Sinne des Comprehensive Approach ist wünschenswert.

    von Dirk Peters

  • Terrorbekämpfung als Priorität für die US-Sicherheitspolitik

    Die Anti-Terror-Politik von George W. Bush ist von US-Präsident Barack Obama mehrfach als übertrieben hart bezeichnet worden. Seine Regierung hat jede Gelegenheit genutzt, um politisch davon zu profitieren, dass sie offenbar einen weniger drastischen Ansatz verfolgt. Tatsächlich tut die neue Regierung genau das, was alle US-Regierungen schon immer getan haben: sie navigiert im Spannungsfeld zwischen sich widersprechenden Werten, indem sie Kompromisse eingeht, die als von den Umständen gerechtfertigt erscheinen.

    von Christopher A. Ford

  • Afghanistan und Pakistan - Paradigmenwechsel im Kampf gegen den Terrorismus?

    2009 war für die internationalen Streitkräfte in Afghanistan das blutigste Jahr seit Beginn des Einsatzes im Jahr 2001. In der Bekämpfung des Terrorismus in Afghanistan und Pakistan ist ein Paradigmenwechsel nötig, der insbesondere auf die Zusammenarbeit mit Islamabad setzt. In den nächsten Monaten wird sich zeigen, ob es tatsächlich dazu kommen wird. Ohne eine verbesserte regionale Kooperation wird es in Afghanistan keinen Frieden geben.

    von Babak Khalatbari, Janna Kazim

  • Die Al-Qaida-Organisation im Jemen

    Der versuchte Terroranschlag auf dem Flug von Northwestern Airlines von Amsterdam nach Detroit am 25. Dezember 2009 war ein Weckruf für die internationale Gemeinschaft: Der jemenitische Zweig von Al-Qaida übernahm die Verantwortung für den Anschlag und machte damit eindeutig klar, dass er sein Einsatzgebiet nicht mehr auf das eigene Land beschränken würde. Diese Ausweitung der Aktivitäten kommt nicht von ungefähr: Ihre Wurzeln liegen sowohl im Wesen von Al-Qaida im Jemen als auch im Wesen des jemenitischen Staats und seiner Gesellschaft.

    von Nicole Stracke

  • Indien: Innere und äußere Sicherheit - Aktuelle Herausforderungen an die Regierung

    Spätestens seit den Anschlägen von Mumbai steht Indien im Fokus des internationalen Terrorismus. Eine Neustrukturierung des Nationalen Sicherheitsrates und die Etablierung eines „National Counter Terrorism Centre“ sollen zur Prävention beitragen. Territoriale Separationsbewegungen und die Bedrohung der Sicherheit durch naxalitisch-maoistischen, islamistischen und hindu-fundamentalistische Terror sind gefährliche Parallelentwicklungen, die aus gesellschaftlichen Konflikten und wirtschaftlichen Fehlentwicklungen resultieren.

    von Beatrice Gorawantschy, Martin-Maurice Böhme

  • „Im Süden nichts Neues?“ - Analytische Betrachtungen des Konflikts in den südlichen Provinzen Thailands

    Der Konflikt in Thailands südlichen Provinzen Yala, Narathiwat und Pattani hat bereits über 4000 Tote gefordert. Bisherige Lösungsversuche haben sich als kontraproduktiv erwiesen. Es besteht eine reale Gefahr, dass die Gewalt weiter um sich greift und in den Gemeinden die Spannungen zwischen Muslimen und Buddhisten zunehmen. Daher ist es dringend notwendig, dass die Regierung ein politisches Paket schnürt, das den ethnisch-kulturellen Realitäten Rechnung trägt.

    von Canan Atilgan, Patrick Schneider

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