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Einheit der Christen


Papst Benedikt XVI. wird sich beim Besuch seines Heimatlandes im September 2011 ganz besonders dem Thema der Ökumene zuwenden. Im Hinblick auf das in 2017 bevorstehende Gedenken an 500 Jahre Reformation scheint dieser Schwerpunkt seiner Deutschlandreise ein wahrhaftes Streben nach christlicher Wiedervereinigung zu dokumentieren. In der Septemberausgabe der Politischen Meinung beschreiben und kommentieren Geistliche und Theologen verschiedener christlicher Konfessionen Bedeutung und Stand einer Bewegung hin zur Einheit der Christen. Dass die Suche nach Einheit weniger den Verlust des jeweils eigenen Profils bedeuten muss, sondern eine vielmehr eine Vertiefung des gemeinsamen Glaubens ist eine der hier vertretenen Positionen. Die konfessionsübergreifende Gemeinschaft wird zudem politisch fokussiert: Das gemeinsame Handeln in Gesellschaft und Politik gegen Totalitarismen und Abwertungen menschlichen Lebens an seinem Beginn und an seinem Ende hat seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts die gestaltende Kraft des Christentum auch nach der Trennung von Staat und Kirche deutlich gemacht. Thesen zu einer gestörten Kommunikation zwischen Kirche und Politik regen zu einer Kontroverse über die Frage an, auf welchem Wege sich die christliche Stimme wieder stärker im politischen Diskurs Gehör verschaffen kann. Unter der Rubrik „Energiedebatte“ stellt der Bundesumweltminister engagiert und differenziert die von ihm forcierte Energiewende als nationales Gemeinschaftsprojekt dar, das Jahrzehnte umweltpolitischer Spaltung innerhalb der deutschen Gesellschaft zu überwinden vermag. Eine kritische Analyse der zu erwartenden Kosten eines Umstieges auf regenerative Energien eröffnet eine faktengesättigte Debatte. „Zeitenwandel“ geht auf die außenpolitische Umorientierung der jungen Generation nach 9/11 ein und auf die Kontexte der Geschichte des deutschen Katholizismus in Oberschlesien. Das Editorial wertet den Anschlag von Oslo – kurz vor dem 10. Jahrestag von 9/11 – als eine neuartige Verknüpfung von Terrorakt und Amoklauf unter pseudoreligiösen Vorzeichen.

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Inhalt

  • Ein wechselhaftes Verhältnis

    Zum deutschen Katholizismus in Oberschlesien und seiner Beziehung zu Polen

    Die Geschichte des deutschen Katholizismus in Oberschlesien war wie seine Beziehung zu den polnischen Glaubensbrüdern lange geprägt durch weltpolitische und ideologische Veränderungen.

    von Maik Schmerbauch

  • Inhalt

  • Die 9/11-Generation

    Überlegungen anlässlich des Todes Osama bin Ladens

    Der Tod Osama bin Ladens beendet eine Zeitspanne, in der bei den Heranwachsenden angesichts eines religiös-fundamentalistische motivierten Terrorismus ein neues außenpolitisches Bewusstsein entstanden ist. Eine Skizze.

    von Patrick Keller

  • Die Energiewende als nationales Gemeinschaftsprojekt

    Der Gegensatz zwischen Ökologie und Ökonomie wird überwunden

    Die Frage der Energiegewinnung bei gleichzeitiger Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen spaltete jahrzehntelang die deutsche Gesellschaft. Innovative Technologien weisen heute den Weg zu einer Überwindung des Gegensatzes zwischen Ökologie und Ökonomie.

    von Norbert Röttgen

  • Religion in den Medien

    - gelesen -

    Ferdinand Oertel: Der Kirchenzeitungsmann / Miriam Federer: Religion in den Medien. Medienpädagogische Aspekte Katholischer Fernsehgottesdienste

    von Alois Rummel

  • Ökumenisches Zeugnis in säkularer Umwelt

    Gemeinsames Handeln in Gesellschaft und Politik

    Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ist das gemeinsame Handeln in Gesellschaft und Politik gegen Totalitarismen und Abwertungen menschlichen Lebens ein zentrales Movens konfessionsübergreifender christlicher Gemeinschaft.

    von Karlies Abmeier

  • Editorial

    von Rita Anna Tüpper

  • Literarische Entdeckungsfahrt

    Neuerscheinungen der KAS-Literaturpreisträger

    Die Träger des Literaturpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung laden mit ihren Neuerscheinungen zu amüsanter, erschütternder und lehrreicher Lektüre ein.

    von Michael Braun

  • "Szenen einer Ehe"

    - kontrovers -

    Die Kirche muss eine neue, theologisch und spirituell gesättigte Eigenständigkeit zurückgewinnen, um im Dialog mit der Politik wieder Gehör zu finden. Thesen zu einer gestörten Kommunikation.

    von Johannes Christian Koecke

  • Aktuelles intern

    Aktionen, Programme und Publikationen der Konrad-Adenauer-Stiftung

  • "Der Versuch des Menschen, ohne sich auszukommen, hat begonnen"

    - gelesen -

    Norbert Blüm: Ehrliche Arbeit - ein Angriff auf den Finanzkapitalismus und seine Raffgier

    von Norbert Lammert

  • Möglich, aber teuer

    Was kostet der Umstieg auf die regenerativen Energien?

    Eine detaillierte Analyse stellt dar, welche Kosten ein Umstieg auf die regenerativen Energien zur Folge haben kann.

    von Gerd Ganteför

  • "Kirche der Freiheit"

    Die Vielfalt der Kirchen war schon in den ersten christlichen Gemeinden geprägt

    Die Wurzeln des protestantischen Glaubens liegen nicht allein in den Schriften der Reformatoren, sondern gehen bereits auf das Glaubensverständnis der Alten Kirche zurück. Diese lange geteilte Geschichte mit der der römisch-katholischen Kirche bietet Perspektiven für die Ökumene, darf jedoch nicht protestantischer Selbstverleugnung führen.

    von Thies Gundlach

  • Einheit im Bedeutenden, Liebe in allem

    Zum Stand der Ökumene im Blickwinkel der Russischen Orthodoxen Kirchen

    Der jahrhundertelange interkonfessionelle Dialog, den die orthodoxen Kirchen führten, wurde und wird aus verschiedenen Richtungen durchkreuzt. Die Verpflichtung für alle Christusgläubigen zur Gemeinschaft ergibt sich jedoch aus dem Evangelium Christi.

    von Longin von Klin

  • Der gemeinsame Glaube verbindet

    Ökumene braucht die Geduld der Liebe zur Wahrheit

    Das in 2017 bevorstehende Gedenken an die Reformation vermag neue ökumenische Impulse zu geben, da Martin Luther die Kirche nicht spalten, sondern reformieren wollte. Das Streben nach Einheit bedeutet keinen Verlust des eigenen Profils, sondern eine Vertiefung des gemeinsamen Glaubens.

    von Gerhard Ludwig Müller

  • Die unvergleichliche Einzigkeit Christi

    - gelesen -

    Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth, Band II. Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung

    von Karl-Heinz Menke

  • Hoffnungen, Fehleinschätzungen, Realitäten

    Eine subjektive, ökumenische Bilanz

    Ehrliche Ökumene ist nur um den Preis einer Änderung der katholischen und evangelischen Kirche durch und mit der jeweils anderen zu erreichen. Eine subjektive Betrachtung.

    von Hartmut Löwe

  • Ökumene zwischen politischen Zwecken und alltäglicher Verständigung

    Zur Vieldeutigkeit, Instrumentalisierung und Lebendigkeit eines Begriffes

    Der Begriff der Ökumene fächert sich in den theologischen, kirchenpolitischen, innenpolitischen und alltagsgeprägten Diskursen weit auf. Lebendig kann er nur bleiben, wenn seine Instrumentalisierung als solche erkannt wird.

    von Friedrich Wilhelm Graf

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