Soziale Marktwirtschaft im Kontext Ghanas

Der erste Vortrag des Tages wurde von Dr. Kwadwo Aidoo-Asante vom Fachbereich Politikwissenschaft der Universität Legon gehalten. Er hob die besondere Relevanz des derzeitigen deutschen Marktmodells, durch das Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer der stärksten Volkswirtschaften geworden sei, für Entwicklungsländer wie Ghana hervor. Er fügte hinzu, dass das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft Wettbewerbsfähigkeit und Profit fördere, gleichzeitig aber auch den moderaten einfluss der staatlichen Autorität befürworte, die sicherstelle, dass das Interesse der Bürger nicht durch Profitstreben ins Hintertreffen gerät. Die Rolle des Staates in der Sozialen Marktwirtschaft sei nicht, das Wachstum des privaten Sektors zu behindern sondern eine regulierende Rolle zu spielen, durch die er freien Wettbewerb sicherstellt und sich verantwortlich erklärt für die Menschen von deren Arbeit und Mühen die Gemeinschaft profitiert.

Umweltschutz - Die Rolle des Handels

Mr. Agyeman-Badu, Chief Budget Analyst des Stadtrates von Techiman hielt den zweiten Vortrag mit dem Thema „Protecting the Environment – The Role of Traders“. Er hob die folgenden Möglichkeiten hervor, durch die der Handel zum Umweltschutz beitragen könne:

• Indem man den Umweltschutz bei Mitgliedern der Händlervereinigungen ins Bewusstsein ruft
• Durch Aufklärung über Gefahren für die Umwelt
• Durch Motivation der Kunden, ihr Leben umweltfreundlich zu gestalten
• Als Einzelner und als Gruppe: Durch Nachdenken über Wege, Schäden für die Umwelt, die durch Handelsaktivitäten entstehen, zu reduzieren
• Kühlschränke geschlossen halten und CTL-Kühlschränke kaufen
• Energiesparlampen benutzen
• Wenn möglich an Handelsstandorten Bäume pflanzen
• Mülleimer an Handelsstandorten aufstellen, um Abfall zu sammeln
• Regelmäßig die Abflussrinnen an Handelsstandorten und Marktplätzen säubern
• Gegen offenes Verbrennen von Müll vorgehen
• Mindestens dafür sorgen, dass Müll, der in Zusammenhang mit den eigenen Geschäften entsteht, so entsorgt wird, dass kein Schaden für die Umwelt entsteht

Abschließend wies Mr. Agyeman-Badu darauf hin, dass viele Menschen bisher nicht den Zusammenhang zwischen der Umwelt und unserer eigenen Lebensführung verstanden hätten, was zu vielen umweltschädlichen Gewohnheiten geführt habe. Es sei daher wichtig zu begreifen, dass alles, was in der Umwelt geschieht uns direkt betrifft dass sich jeder um den Schutz der Umwelt Gedanken macht.

Umweltschutz - Die Rolle der Community

Die dritte und letzte Präsentation stellte dann Mr. Emmanuel Danso vom Office of the Administrator of the District Assembly Common Fund vor. Er stellte fest, dass es zwar vernünftige Gesetze zum Umweltschutz in Ghana gebe, deren Anwendung aber ein Problem darstelle. Daher schlug Mr. Danso einige Ideen vor, mit denen die Mitglieder der einzelnen Gemeinden aktiv gegen die Verschmutzung der Umwelt vorgehen könnten:

• Sensibilisierung und Bildung der Community zu Umweltthemen
• Organisation von regelmäßigen Clean-Ups, um die Gemeinde von Schmutz und Abfall zu befreien
• Unterstützung der Leaders bei der Anwendung von Gesetzen, besonders bei der Bestrafung von Umweltdelikten
• Erziehung der Jugend zu Umwelthygiene und Sauberkeit durch die Gründung von Umweltvereinen in Grundschulen etc.

Nach den drei Vorträgen zum war Zeit für eine offene Diskussion und einen Group Workshop, der in vier Gruppenvorträge zu Umweltthemen mündete. Die Organisatoren des Programms zeigten sich beeindruckt von der Zahl der Teilnehmer und dem hohen Niveau der Beiträge. Die Lehren und Ideen, die aufkamen, sollten nun in die Praxis umgesetzt werden, um anderen Gemeinden als gutes Beispiel voranzugehen.