„Jeder schweigt von etwas anderem“ - Politisches Bildungsforum Hamburg
Event
Details
Jede Familie hat ein Geheimnis, einen dunklen Punkt, den keiner berühren will. Ihrer liegt in einem Land, das gar nicht mehr existiert: Drei Familien, aus der geschätzten Zahl von 250.000 politischen Gefangenen der DDR, kämpfen mit der Frage, wieviel Vergangenheit sie heute noch zulassen wollen. Über drei Generationen geprägt durch Trennung, Repression und Sippenhaft, sitzen manche Wunden so tief, dass sie über Jahrzehnte niemand aufreißen wollte. Jetzt werden die Kinder erwachsen und damit wächst der Druck, das alte Schweigeabkommen zu brechen. Doch wie stellt man seinen Eltern die richtigen Fragen? Will man als Kind überhaupt alles wissen? Und wer soll eigentlich den ersten Schritt machen?
Utz Rachowski, geboren 1954 in Plauen/Vogtland. 1971 Relegation von der Erweiterten Oberschule. Ausschluß aus der "Freien Deutschen Jugend", danach Elektrikerlehre und Grundwehrdienst. 1977 Abitur. Zwei Semester Medizin-Studium in Leipzig, ein Jahr Heizer, Verhaftung, Verurteilung zu 27 Monaten Gefängnis wegen "staatsfeindlicher Hetze" (Vervielfältigung und Verbreitung eigener Texte sowie von Texten von Jürgen Fuchs, Wolf Biermann und Reiner Kunze). 1980 Ausbürgerung. Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in West-Berlin und Göttingen. Lebt in Berlin und im Vogtland.