Abreißkalender - Die Geschichte einer Ausbürgerung - Politisches Bildungsforum Hamburg
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Die Hauptfigur, Freya Klier Tochter eines "Staatsfeindes", möchte zunächst am Aufbau eines wirklichen sozialistischen Staates mitwirken, dann aber zunehmend in Opposition zum herrschenden Regime gerät. Berufsverbot, Verfolgung durch die Stasi und schließlich Verhaftung und Ausbürgerung sind die Konsequenzen. Dieses Buch gibt nicht nur die persönlichen Erfahrungen der Autorin in und mit dem System der ehemaligen DDR wieder, sondern vermag uns auch Einblicke in die Lebensumstände der Menschen damals zu vermitteln. Freya Klier beschreibt die letzten sieben Jahre ihres Lebens in der DDR, bevor sie ausgebürgert wurde.
Frau Klier tritt heute entschieden gegen den Einfluß der alten SED-Funktionäre auf, setzt sich für eine historisch-kritische Aufarbeitung der 40 Jahre SED-Diktatur ein und versucht, den Alltag und die Schwierigkeiten der in das System verstrickten Menschen deutlich zu machen.
Freya Klier, geboren 1950 in Dresden, kam nach der Verhaftung ihres Vaters im Alter von drei Jahren ins Kinderheim. 1968 scheiterte ihr Versuch der Republikflucht, sie wurde zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt. Nach vorzeitiger Entlassung und Arbeit als Theaterregisseurin war Klier 1980 Mitbegründerin der DDR-Friedensbewegung. Später folgte Berufsverbot, 1988 wurde sie schließlich zusammen mit Stephan Krawczyk und anderen Bürgerrechtlern verhaftet und unfreiwillig ausgebürgert. Sie lebt heute als Autorin und Filmregisseurin in Berlin. Publikationen u. a.: "Abreiß-Kalender. Ein deutsch-deutsches Tagebuch" (1988), "Lüg Vaterland. Erziehung in der DDR" (1990), "Die Kaninchen von Ravensbrück" (1994), "Penetrante Verwandte" (1996), "Wir Brüder und Schwestern" (2000), "Oskar Brüsewitz" (2004), „Matthias Domaschk und der Jenaer Widerstand“ (2007). Ihr Buch „Gelobtes Neuseeland“ erschien 2006