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Vortrag

Das Ende einer deutschen Diktatur oder Letzte Berichte aus dem Zentrum der Macht

Streitgespräch und Diskussion

Günter Schabowski, ehem. Mitglied des Zentralkomitee der SED, BerlinSiegmar Faust, Geschäftsführer des Menschenrechtszentrums e. V. Cottbus; Berlin

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Details

Günter Schabowski (Jg. 1929) studierte Journalismus in Leipzig. Nach der weiteren Ausbildung in Moskau arbeitete er Chefredakteur als für die Zeitung "Neues Deutschland". 1952 trat Schabowski in die SED ein. Es folgte ein rascher Aufstieg innerhalb der Partei, in der er zahlreiche Funktionen ausübte. Ab 1984 gehörte er dem Politbüro an. Als einziger hoher SED-Funktionär trat Schabowski am 4. November 1989 bei der Protestdemonstration auf dem Berliner Alexanderplatz auf und wurde dort von den Demonstranten ausgepfiffen. Schabowski übernahm die Funktion des Sekretärs des Zentralkomitees der SED für Informationswesen und fungierte damit als eine Art Regierungssprecher. Sein Auftritt am 9. November 1989 verlief folgenschwer: Schabowski verlas die Nachricht zu einer neuen Reiseregelung, die kurzfristige Visa für die Ausreise aus der DDR beinhaltete. Auf die Nachfrage von Journalisten ab wann die Regelung in Kraft trete, antwortete er: "unverzüglich". Die Öffnung der Grenzen und der Fall der Berliner Mauer war damit nicht mehr aufzuhalten. Mit Übergang von SED zu PDS wurde Schabowski aus der Partei ausgeschlossen. Er arbeitete nach der friedlichen Revolution unter anderem als Redakteur bei einer hessischen Wochenzeitung. Im sogenannten "Mauerschützen-Prozess" wurde Schabowski zusammen mit anderen hochrangigen Parteifunktionären für den Tod von DDR-Flüchtlingen zur Verantwortung gezogen und zu drei Jahren Haft verurteilt. Schabowski erkannte als einziger der Angeklagten seine moralische Schuld zu den Todesschüssen an.

Siegmar Faust, geboren am 12. Dezember 1944 in Dohna. Aufgewachsen in Heidenau bei Dresden. Studierte nach dem Abitur ab 1964 Kunsterziehung und Geschichte in Leipzig. 1966 exmatrikuliert. Nach erfolgter Bewährung in der Produktion Wiederaufnahme des Studium am Leipziger Literaturinstitut „Johannes R. Becher“; auch hier wird er 1968 aus politischen Gründen exmatrikuliert. Hilfsarbeiter und Schriftstellertätigkeiten folgen. Seit 1968 wurde Faust von der Stasi beobachtet und verfolgt. 1971/72 und 1974/75 mehrer Haftaufenthalte in der DDR; 1976 Freikauf von der BRD. Freiberuflicher Schriftsteller, Drehbuchautor, Rezensent und Vortragsreferent. Seit den 1980er Jahren ist Faust Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). 1987-1990 Chefredakteur der von der IGFM herausgegebenen Zeitschrift „DDR heute“ und Mitherausgeber der Zeitschrift des Brüsewitz-Zentrums, Christen drüben. Von 1996 bis 1999 Landesbeauftragter für Stasi-Unterlagen im Freistaat Sachsen. Faust ist Mitglied des Freien Deutschen Autorenverbandes (FDA) und des Autorenkreises der Bundesrepublik Deutschland.

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Veranstaltungsort

Hotel Steigenberger, Heiligengeistbrücke 4

Kontakt

Dr. Karsten Dümmel

Dr

Landesbeauftragter und Leiter Politisches Bildungsforum Saarland

Karsten.Duemmel@kas.de +49 (0) 681 - 927988 1 +49 (0) 681 - 927988 9
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