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Im Mittelpunkt der Lesung steht die jüngste Erzählung des Autors „Mein bester Freund wohnt auf der anderen Seite“. Diese Geschichte spielt zu Zeiten, als es die DDR noch gab. Sie dreht sich um zwei Siebzehnjährige die sich auf der Plattform des Berliner Fernsehturms während ei-nes Klassenausflugs kennenlernen, Simon und Ronald. Das Interesse an derselben Musik lässt sie Freunde werden, doch die Mauer steht im Weg, auch die in den Köpfen. Denn Simon wohnt in Westberlin, Ronald in Ostberlin. Ronalds Vater ist Genosse und Mitarbeiter des Magistrats von Ost-Berlin, der damaligen "Hauptstadt der DDR". Und wegen seines Vaters sind Ronald West-kontakte untersagt. Trotzdem schreibt er Briefe an Simon und trifft sich heimlich mit ihm in Ostberlin. Das hat jedoch Konsequenzen für beide.

Doch Krawczyk thematisiert nicht nur Vergangenes, er stiftet zum Reflektieren auch über Ge-genwartsprobleme an - sei es über echte Freundschaft und verratene Freundschaft, über Face-book, die Freiheit und den Alltag im Jetzt.

Die Lesung wird vom Autor musikalisch begleitet.

Stephan Krawczyk, geb. 1955 in Weida (Thüringen). Nach Abitur 1978-1982 das Studium der Konzertgitarre an der Franz-Liszt-Musikhochschule Weimar aufgenommen. Seit 1980 frei-beruflicher Liedermacher. 1981 Hauptpreisträger des Nationalen Chansonwettbewerbs der DDR. Bis 1985 Konzerttätigkeit in der DDR. 1984 Umzug nach Berlin, erste schriftstellerische Arbeiten, Schauspieler und Komponist von Theatermusik. 1985 Berufsverbot. Bis 1988 vielbe-achtete Auftritte in Kirchen (auch gemeinsam mit Freya Klier), ständig wachsende Repressalien durch die Stasi. Schließlich Verhaftung, Inhaftierung und Abschiebung in den Westen. Seit 1988 Konzerttourneen in Deutschland und im Ausland.