Misstrauen und Lüge als Grundprinzipien der Staatssicherheit - Politisches Bildungsforum Hamburg
Vortrag
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War die Stasi Staat im Staate DDR?
War sie ein ganz gewöhnlicher Geheimdienst – wie andere auch?
War sie ein Werkzeug der Einheitspartei SED? oder eine terroristische Geheimpolizei?
In dem Vortrag werden geheime Anweisungen und Unterlagen, Zersetzungsmaßnahmen, Richtlinien und Befehle der Staatssicherheit vorgestellt, die u. a. die systematische „Disziplinierung,“ „Diskreditierung“, „Isolierung“ „Liquidierung“ und „Benachteiligung“ von Systemkritikern, Oppositionellen und “Ausreiseantragstellern” als „feindlich-negative Personengruppen“ skizzieren und dokumentieren. Das Geflecht aus Schule, Nachbarn, Armee, Universität, Betrieb, Rat der Stadt und Staatssicherheit kommt hierbei ebenso zur Sprache wie die verschiedenen aktiven und passiven Formen mutiger Verweigerung und des Protestes.
Dr. Karsten Dümmel, aufgewachsen in Sachsen und Thüringen. Elektromonteur. Abitur. Leiter verschiedener kirchlicher Arbeitskreise. Seit 1976 Bearbeitung durch die Staatssicherheit. 1980-84 Bewerbung zum Studium (wurde mehrfach abgelehnt). 1984 Antrag auf Ausreise aus der DDR (56 Folgeanträge). Im selben Jahr: Arbeitsplatzbindung als Fensterputzer / Hilfsarbeiter; Stadtarrest; Kontaktaufnahmesperre, beginnende Zersetzungsmaßnahmen der Stasi. 1988 Freikauf in die Bundesrepublik. Nach Rhetorik- und Germanistik-Studium mehrjähriger Arbeitsaufenthalt in Polen, den USA, Mali und Senegal. Promotion in Rhetorik. Dümmel veröffentlichte zahlreiche literarische und politische Texte, vor allem zur DDR-Geschichte und zur Staatssicherheit.