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Lesung

Schreiben als Widerwort: Tante Laura

Lesung und Gespräch

In Michael G. Fritz Roman geht es um Spuren der Vergangenheit.

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Plötzlich sind nebenan gebauschte Laken zu sehen und der leichte Sommerwind trägt Rock-and-Roll-Klänge an ihren Frühstückstisch. Aber der Nachbar hat noch nie Fe-riengäste beherbergt. Bald darauf stellt sich heraus, dass die Frau nackt sein muss, die sich hinter den Stofffahnen der Sonne hingibt. Martin und seine Frau Katja, die mit ihren Söhnen Robert und Florian schon seit Jahren beim alten Jeske im Haus am Bodden den Urlaub verbringen, können gar nicht anders als neugierig sein. Außer dass Martin fast jeden Morgen mit Jeske zum Angeln aufs Wasser fährt, passiert in einem abgelegenen Ort an der Ostsee nicht viel. Aber das ändert sich, als sich in der unbekannten Frau Martins längst vergessene Tante Laura zu erkennen gibt.

Michael G. Fritz begann seinen Vortrag mit Erläuterungen zu seiner Person und den Intensionen, die ihn dazu bewegt haben das Buch zu schreiben. Herr G. Fritz las einige Kapitel aus seinem Roman vor u.a. das erste Wiedersehen mit Tante Laura, die Familienzusammenführung und die aufkommende Freundschaft zwischen Tante Laura und Martins Frau.

Auch wenn sein Buch zunächst den Anschein eines idyllischen Familienurlaubs hat, erkennt man beim Lesen zwischen den Zeilen doch bald die Intrigen und Familienzerwürfnisse sowie die ganze Problematik, die nicht nur hinter der Geschichte des Buches sondern auch hinter dem Regime in der DDR steckte. Michael G. Fritz hat durch das Vorlesen einzelner Kapitel und das persönliche Gespräch mit den Teilnehmern nicht nur die gesellschaftlichen und sozialen Verwicklungen und Problematiken in der DDR hervor gehoben sondern auch zum Nachdenken angeregt.

Im Anschluss an den Vortrag hatten die Teilnehmer die Möglichkeit Fragen an den Autor zu richten. Dabei interessierte die Teilnehmer nicht nur die Biographie des Referenten sondern auch seine anderen Bücher, persönliche Erfahrungen und sein Leben als Autor spielten eine Rolle. Nachfragen gab es aber auch in Bezug auf die Bestrafung der Täter in der DDR, die Stasi, die Untersuchungshaftanstalten und andere kommunistische Diktaturen in der heutigen Zeit.

Michael G. Fritz wurde 1953 in Berlin geboren. Abitur, Studium der Tiefbohrtechnik an der Bergakademie Freiberg, 1975 Exmatrikulation aus politischen Gründen, Abschluß als Hochschulingenieur, Arbeit als Lagerarbeiter und Beifahrer, ab 1976 verschiedene Tätigkeiten in den Städtischen Bibliotheken Dresden, 1993 Rehabilitie-rung und Zuerkennung des Diploms durch die Bergakademie Freiberg. Seit 1980 publiziert Michael G. Fritz in nationalen und internationalen Anthologien und Litera-turzeitschriften. Er veröffentlichte den Erzählband "Vor dem Winter", 1987, den Ro-man "Das Haus", 1994, die Prosasammlung "Der Geruch des Westens", 1999, sowie den Roman "Rosa oder Die Liebe zu den Fischen", 2002, wie auch Texte zur bilden-den Kunst und literaturkritische Arbeiten. Der Roman „Die Rivalen“, 2007 im Mittel-deutschen Verlag (Halle / Saale) erschienen, ist sein neuestes Werk.

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Veranstaltungsort

Dokumentationszentrum Mahnmal St. Nikolai, Willy-Brandt-Straße 60

Referenten

  • Michael G. Fritz
    • Autor
Kontakt

Dr. Karsten Dümmel

Dr

Landesbeauftragter und Leiter Politisches Bildungsforum Saarland

Karsten.Duemmel@kas.de +49 (0) 681 - 927988 1 +49 (0) 681 - 927988 9
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