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Nach einer kurzen Begrüßung begann Jörg Bernig – vor dem Hintergrund der derzeit von der KAS organisierten Veranstaltungsreihe „20 Jahre friedliche Revolution / 20 Jahre Mauerfall“ – aus dem Teil seines Buches zu lesen, der in den 80er Jahren in Leipzig spielt.

Die Geschichte handelt von einem Liebespaar Albert und Dorothee, dass sich 1983 kennenlernt. Die Passage in Leipzig beschreibt eine Szene, in der sie gemeinsam eine damals typische Studentenparty besuchen. Gastgeber ist ein Früh-Invalide, der aufgrund seines Status in den Westen ausreisen durfte und Musikplatten mitbrachte. Sowohl Haus als auch Wohnung des Gastgebers sind heruntergekommen, die Stimmung pendelt merkwürdig zwischen beklommen und feucht-fröhlich, es wird eine Menge Alkohol getrunken - nur so sei die Situation damals auszuhalten gewesen. Einige Studenten versuchen sich vorzustellen, wie es sei, dem System entfliehen zu können. Ein anderer Freund bricht in Tränen zusammen, weil seinem Ausreiseantrag nicht stattgegeben wurde, während seine Freundin ihren bewilligt bekam. Eine typische Art und Weise der Behören damals, es könnte Jahre dauern, bis sie sich wieder sehen.

Um die Zuhörer nicht in dieser tristen Stimmung zu lassen, liest Bernig zum Abschluss eine kurze Passage aus dem Anfang des Buches, als Albert aufgrund seiner Forschungen „ans Ende der Welt“ geht – nach Wales/Schottland.

Anschließend fand eine rege Diskussionsrunde statt. Hierbei erkundigten sich die Teilnehmer vor allem nach den persönlichen Erfahrungen von Herrn Bernig, der zu dieser Zeit selbst als Student in Leipzig lebte.