Brain Drain: Verlassen die besten Köpfe Deutschland? - Politisches Bildungsforum Hessen
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KAS-Analyse (Fotos: Kerstin Stratmann, Text: Thomas Ehlen)
Wie können deutsche Hochschulen im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe bestehen? Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, setzt auf "dreimal Autonomie": Bei der Auswahl der Studierenden, der Höhe der Studiengebühren und den Anreizen zur wissenschaftlichen Profilbildung. Nachwuchsforscher nehmen Angebote deutscher Institute sehr ernst. Schütte: "Der Ruf der deutschen Wissenschaft ist im Ausland besser als in Deutschland." Dennoch treibe eine "gefühlte Unsicherheit" viele deutsche Nachwuchskräfte in die Arme finanzkräftiger ausländischer Hochschulen. 50 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten mit Schütte im dritten Wiesbadener Tischgespräch der KAS.
80 Prozent der "mobilen Akademiker" zieht es in fünf Länder: USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Australien. Experten beobachten aufmerksam eine "Fußstapfendynamik": Studierende folgen ihren akademischen Lehrern ins Ausland. Wettbewerbsvorteile bieten sich außerdem den Nationen, die den Abschlüssen in den Herkunftsländern vergleichbare akademische Grade vergeben.
Schütte weiß: "Die Konkurrenz schläft nicht. Amerikanische Analytiker sagen, asiatische Länder verwandelten sich derzeit in technologische Leitnationen." Das ehemalige Entwicklungsland Südkorea habe heute in der angewandten Forschung bereits den Abstand zu den Industrienationen aufgeholt. In 15 Jahren - so das Ziel der Koreaner - werde ihr Land Grundlagenforschung auf amerikanischem und europäischen Niveau anbieten.
Das Programm:
Eröffnung und Begrüßung:
Dr. Thomas Ehlen, Leiter KAS Wiesbaden
Einführender Beitrag:
Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung