Mit dem Seminar „Training of Trainers“ in Istanbul startete offiziell die zweite Phase des Projektes zur Demokratieerziehung. Während des viertägigen Workshops erhielten die Teilnehmer ein spezielles Training, wie sie demokratische Werte in ihren Schulen vermitteln können. Das Programm, welches 20 Unterrichtseinheiten zu vier Themenbereichen, „Gleichheit“, „Toleranz“, „Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit“ und „aktives Bürgertum“, beinhaltete, wird im folgenden Schuljahr in 44 Klassen in 19 Schulen in Israel, den Palästinensischen Autonomiegebieten und Jordanien implementiert. Aufgrund der problematischen politischen Situation erhielten die Lehrer aus Gaza keine Reisegenehmigung und konnten demnach nicht am Workshop teilnehmen. Sie werden in einem separaten Seminar in das Projekt eingeführt und ausgebildet, das entweder in Jerusalem oder Gaza stattfinden wird.

Zu Beginn des Workshops hieß Dr. Lars Hänsel, der regionale Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung Jerusalem die Lehrer willkommen. Er betonte die Wichtigkeit von Demokratieerziehung in den teilnehmenden Ländern: „Keiner wird als Demokrat geboren. Daher konzentriert sich dieses Projekt auf das Vermitteln und Lehren demokratischer Werte in der jungen Generation.“

Der Workshop begann mit einer Einführungs- und Vorstellungsrunde, um mögliche Befürchtungen und Bedenken abzulegen. Nach den ersten Aufwärmrunden wurden die Lehrer in gemischte Gruppen aufgeteilt, welche während des ganzen Workshops in dieser Konstellation zusammen arbeiteten. Jede Gruppe wurde von zwei Moderatoren begleitet und unterstützt.

Die drei Gruppen wurden erneut in jeweils zwei Untergruppen von 6-7 Lehrern unterteilt und erhielten die Aufgabe, ihren eigenen Lehrplan zu den vier Hauptthemen zu entwickeln. Die Lehrplanentwürfe wurden anschließend allen Gruppen zur Diskussion präsentiert. Während dieser Diskussionsrunden konnten die Lehrer mit Unterstützung der Moderatoren neue Lehrmethoden entwickeln und sich mit eventuell auftretenden Problemen im Klassenzimmer auseinandersetzten. Am zweiten Tag hielt Dr. Nedal Jayousi einen Vortrag zur Konflikttransformation, welcher zu einer Diskussion über den Nahost-Konflikt und die Rolle von Israelis, Palästinensern und Jordaniern im Konflikt führte. Trotz des schwierigen Themas wurde in einer respektvollen und freundlichen Atmosphäre diskutiert.

Die Lehrer verließen den Workshop am Ende mit einer veränderten Einstellung. Alle stimmten zu, dass: „einzig Bildung uns am Ende zum Frieden führen wird. Daher ist es unsere Aufgabe und Pflicht, zu unseren Schulen zurück zukehren und unseren Schülern davon zu berichten, was wir während dieses Workshops gelernt haben.“

Der „Training of Trainers“ Workshop war das zweite Trainingsseminar für Lehrer im Rahmen des Projektes. Die Implementierung des Schulprogramms sowie zwei Schüler-Workshops werden im Schuljahr 2008/2009 folgen.