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Veranstaltungsberichte

Europa steht an der Seite Israels

Eröffnungsrede des KAS-Vorsitzenden bei Konferenz in Jerusalem und Ehrung durch die Ben-Gurion-Universität

Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und frühere EU-Parlamentspräsident, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP, eröffnete am 23. Mai 2010 eine internationale Konferenz in Jerusalem zum Thema: „The External Relations of the European Union: Challenges and Expectations after the Lisbon Treaty”.

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Organisiert wurde die jährlich stattfindende Konferenz zu europäischen Themen in Kooperation mit der Adenauer Division für European Studies an der Ben Gurion Universität, sowie dem israelischen Außenministerium, der EU-Delegation in Israel, der spanischen Ratspräsidentschaft und dem Israel Council on Foreign Relations. Unter den zahlreichen Teilnehmern befanden sich u. a. die Israel-Botschafter Irlands, Spaniens, Sloweniens und Polens. Festlich umrahmt wurde die Veranstaltung durch Hans-Philipp Rebner mit Klavierstücken von Frédéric Chopin.

In seiner Einführung bezeichnete der EU-Botschafter Andrew Standley Prof. Dr. Pöttering als einen der „Champions of European Integration” und hob sein Engagement für die stärkere Rolle des Europäischen Parlaments hervor. Botschafterin Tsipora Rimon, Direktorin für Multilaterale Organisationen im Israelischen Außenministerium, betonte die hohe Bedeutung für Israel guter Beziehungen zur EU. Yohanan Plessner, Vorsitzender der Israel-EU Parlamentariergruppe und ehemaliger Generalsekretär der Kadima-Partei zeichnete die kulturelle Bedeutung Europas für die Entstehung des modernen jüdischen Staates, insbesondere die Idee eines Nationalstaates und europäische Werte nach. Für die Vermittlung von demokratischen Werten heute wünsche er sich israelische Stiftungen nach dem Modell der KAS, so Plessner.

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Hans-Gert Pöttering wird von der Ben-Gurion-Universität geehrt

Dr. Pardo, Leiter der Adenauer Division an der Ben Gurion Universität, hob die Bedeutung Adenauers für die Aussöhnung Deutschlands mit Israel, aber auch für die europäische Integration hervor. „Die Stimme Prof. Hans-Gert Pötterings repräsentiert europäische Werte”, so Dr. Pardo in seiner Einführung.

Eine besondere Ehrung erhielt Prof. Dr. Pöttering von der Ben Gurion Universität: Vom Dekan der Geistes- und Sozialwissenschaften, Prof. David Newman und von Dr. Pardo wurde ihm die Ben Gurion Medaille überreicht, mit welcher der Rektor der BGU herausragende Persönlichkeiten ehrt. Die Ben Gurion Universität würdigt damit vor allem die Verdienste Prof. Dr. Hans-Gert Pötterings um den Dialog zwischen der EU und Israel.

In seiner sehr persönlichen und bewegenden Rede betonte Pöttering die Bedeutung der deutsch-israelischen Beziehungen und dem Dialog mit jüdischen Organisationen wie dem AJC in der Arbeit Konrad-Adenauer-Stiftung. Pöttering erinnerte dabei auch an das legendäre Treffen zwischen Konrad Adenauer und David Ben Gurion im Waldorf Astoria Hotel in New York vor 60 Jahren und hob – ausgehend von dieser Erfahrung – die hohe Bedeutung von Vertrauen in der Politik und im Verhältnis zwischen beiden Staaten heute hervor.

Pöttering erinnerte in seiner Rede an den Schuman-Plan vor 60 Jahren und an den deutschen und europäischen Einigungsprozess: Aus einer Vision sei Wirklichkeit geworden, so Pöttering. Mit dem Vertrag von Lissabon, der am 1. Dezember 2009 in Kraft getreten war, würde diese Entwicklung in die Zukunft fortgesetzt. Der Vertrag mache die EU in Zukunft demokratischer, transparenter und handlungsfähiger, nicht zuletzt auf dem Gebiet der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik. Es bleiben Herausforderungen wie die gegenwärtige Finanzkrise. Deutschland habe besonders gute Erfahrungen mit dem Modell der Sozialen Marktwirtschaft gemacht. Dieses Modell sei aus Krisen geboren und könnte nun auch ein Modell für die Bewältigung der Krise sein.

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Besonders hob Pöttering die Bedeutung des interkulturellen Dialogs zur Schaffung und Bewahrung von Frieden hervor. Dabei sehne sich kaum ein Region so nach Frieden wie der Nahe Osten. Für den Nahen Osten müsse endlich eine Lösung gefunden werden. Die EU begleite diesen Prozess und trete für eine Zwei-Staaten-Lösung ein. Israelis und Palästinenser haben gleiche Würde.

Pöttering verurteilte die destruktive Rolle des Iran in der Region, die unannehmbaren Äußerungen Ahmadineshads und das undurchsichtige Verhalten hinsichtlich der atomaren Bestrebungen. Die EU verteidige stets das Existenzrecht Israels und stehe an der Seite Israels. „Dabei kann Israel umso mehr sicher sein, Freunde an seiner Seite zu haben, wenn es selbst Zeichen des Friedens setzt”.

Pöttering gab seiner Hoffnung auf eine Lösung Ausdruck, indem er Ben Gurion zitierte: Wer im Nahen Osten nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.

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Hans-Philipp Rebner trägt ein Stück von Chopin vor

Wir dokumentieren die gesamte Rede Pötterings hier.

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24. Mai 2010
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