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Veranstaltungsberichte

Gute Wirtschaftsbedingungen als Mittel gegen Extremismus

KAS-CJAED-Wirtschaftskonferenz

Am 5.12.06 organisierte die KAS mit ihrem Partner Center for Jewish-Arab Economic Development (CJAED) ihre alljährliche jüdisch-arabische Wirtschaftskonferenz. Diese Konferenz hat sich bereits zu einer Institution für jüdisch-arabische Wirtschaftsförderung entwickelt, was durch die hochrangigen Redner unterstrichen wurde.

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Es sprachen führende Wirtschaftsleute, wie etwa der Wirtschaftsmagnat Steff Wertheimer und der Besitzer der größten israelischen Hotelkette, Micki Federmann. Unter den Politikern, die ihre Expertisen mit einem Publikum von 250 Leuten teilten, befanden sich vier Minister: Erziehungsministerin Yuli Tamir, Infrastrukturminister Benjamin Ben Eliezer, Tourismusminister Isaak Herzog und Verteidigungsminister Amir Peretz. Darüber hinaus sprach auch der ehemalige Finanzminister und aktuelle Oppositionsführer in der Knesset, Benjamin Netanyahu.

Israels Wirtschaft blüht – aber nicht für alle. Grundtenor der Konferenz war die mangelnde Präsenz arabischer Israelis in der Wirtschaft. Israel könne nur von einer stärkeren Präsenz und Stabilität profitieren, auch als Mittel gegen Extremismus. Notwendige Grundlage seien Erziehung, Infrastruktur und gut gehende Geschäfte. Gerade daran fehle es aber. Etwa 19 % der arabisch-israelischen Schulabgänger besuchen die Hochschule, aber nur ein Bruchteil von ihnen findet später adäquate Arbeit. Im Vergleich dazu schlagen über 40 % der jüdischen Schulabgänger den höheren Bildungsweg ein. Für arabische Unternehmer sei es schwerer, ein Darlehen für ihre Geschäfte zu bekommen und es bestehe ein Mangel an Investoren.

Benjamin Netanyahu legte seinen Drei-Punkte-Plan zur Verbesserung der Wirtschaft und der Integration von arabischen Israelis vor: Reduzierung von Staatsausgaben, Senkung von Steuern und Reformen. Damit würde die Wirtschaft angekurbelt und der Geschäftsverkehr effizienter.

Konkrete positive Ansätze kristallisierten sich auf dieser Konferenz heraus: Amir Peretz versicherte, er wolle die aufgeworfenen Vorschläge an die entsprechenden Regierungskomitees weiterleiten. Isaak Herzog wollte sich weiter für die arabischen Gebiete als Tourismusziele stark machen und Beispiele setzen. Micki Federman bot eine 50-prozentige-Beteiligung demjenigen arabisch-israelischen Partner an, der mit ihm in Galiläa ein neues Tourismusprojekt aufbauen könne. Dies alles sind Schritte in die richtige Richtung zu einer friedlichen Koexistenz.

Katja Tsafrir

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