Zum Diskussionseinstieg präsentierte Dr. Lars Hänsel Ergebnisse einer Umfrage der KAS Israel zur Einstellung der Israelis gegenüber Europa und Deutschland. Intensiv wurde darüber diskutiert, warum vor allem die ältere Generation in Israel eine positive Meinung gegenüber Deutschland und Europa hat, junge Leute in Israel aber insgesamt zurückhaltender sind. Auch die Unterstützung in Israel für eine Mitgliedschaft zur Europäischen Union und zur NATO – auch wenn beides politisch nicht auf der Agenda ist – war Gegenstand des Austausches.

In einem zweiten Teil stand die Politik der neuen israelischen Regierung unter Benjamin Netanjahu im Vordergrund des Gesprächs. Dabei stellte Herr Hänsel die aktuelle Diskussion um die Zwei-Staaten-Lösung vor und wies vor allem darauf hin, dass die Bedeutung der Zwei-Staaten-Terminologie sehr verschieden ist und an entscheidenden Punkten differiere. So sei z.B. bei denen, welche auf israelischer Seite von zwei Staaten sprechen, immer mitgedacht, dass es sich um einen palästinensischen Staat, aber grundsätzlich auch um einen jüdischen Staat handelt – was bisher die palästinensische Seite ablehnt. Erst die Sicherung der jüdischen Existenz des Staates Israel habe zur breiten Unterstützung in Israel für die Zwei-Staaten-Lösung geführt.

Für die KAS Israel war diese Begegnung auch deshalb wichtig, weil sie sich in ihrer Projektarbeit zur Vertiefung des deutsch-israelischen Dialogs zunehmend auf junge Zielgruppen konzentriert – junge Journalisten sind in diesem Kontext als Multiplikatoren besonders wichtig. An den Workshop schloss sich eine Exkursion in Jerusalem mit Dr. Gil Yaron an, einem israelischen Journalisten und Arzt mit deutschen Wurzeln.