Asset-Herausgeber

Event

"Ex-DDR ins Pantheon aufgenommen"

Ungewöhnliche Krippe in Rom

20 Jahre nach dem Mauerfall zieht ein Stück Ex-DDR ins Pantheon ein. In dem antiken Rundtempel im Zentrum Roms ist ab Anfang Dezember eine Krippe aus dem sächsischen Zwickau zu sehen,die aus mannshohen Figuren des Künstlers Jo Harbort besteht.

Asset-Herausgeber

Details

Dass eine solche Krippe einmal eine prominente römische Kirche schmücken könnte, hätten sich die Diaspora-Katholiken aus dem Erzgebirge zu DDR-Zeiten nicht träumen lassen: Damals waren sie vielerlei Schikanen ausgesetzt, wurden bei der Vergabe von Studienplätzen und Wohnraum benachteiligt – und durften z.B. Krippenengel nur für den Export nach Westen herstellen, nicht aber zum Eigengebrauch. Und jetzt das: eine Zwickauer Krippe für das Zentrum der katholischen Kirche.

Eingefädelt haben den "Krippen-Deal" (wie die Chemnitzer "Neue Presse" ihn nennt) ausgerechnet ein Protestant sowie ein Nachkomme von Martin Luther. Der Protestant ist der Leiter des römischen Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung, Wilhelm Staudacher; er hatte einem Zwickauer CDU-Politiker anvertraut, dass der Pantheon-Seelsorger dringend nach einer Krippe suchte. Das kam wiederum dem sächsischen CDU-Bundestags-abgeordneten Michael Luther (Nachfahre des Reformators, aber katholisch) zu Ohren, der zügig handelte. Mit tatkräftiger Hilfe der Adenauer-Stiftung sorgte er dafür, dass eine Krippe des Künstlers Jo Harbort, die der Stadt Zwickau gehört und normalerweise in der Adventszeit den dortigen Domhof schmückt, dieses Jahr in Rom zu sehen ist.

"Bessere Werbung für Zwickau kann man nicht machen", so der Parlamentarier. Staudacher betont dagegen eher den politischen Hintergrund: Die Krippe kann Römer und Touristen auf ihre Weise an den Fall der Berliner Mauer vor zwanzig Jahren erinnern. "Die Sprache der Krippe verstehen die Leute hier", meint er; "in der Adventszeit ziehen die Römer gerne von einer Kirche zur anderen, um sich die Krippen anzusehen." Weil das Pantheon in unmittelbarer Nähe des "Weihnachtsmarktes" der Piazza Navona liegt, ist Sachsens größter Krippe das Interesse allemal sicher.

Das Ensemble aus naturalistischen Eichenfiguren wird am Zweiten Adventssonntag, dem 5. Dezember, im Pantheon gesegnet. Zu der "Erzgebirgischen Weihnachtsfeier", wie sie der im 2. Jahrhundert von Kaiser Hadrian erbaute, kuppelgekrönte Tempel noch nie erlebt hat, reisen viele Zwickauer eigens an; auch ca. 300 hochrangige Gäste aus Italiens Politik, Kirchen und Gesellschaft sind eingeladen.

Anschließend gibt es einen Empfang im Deutschen Pilgerzentrum am Tiber - in dem übrigens ebenfalls Holzkunstwerke aus dem Erzgebirge ausgestellt werden. Das hängt damit zusammen, dass der Pantheon-Geistliche, Don Antonio Tedesco, gleichzeitig der zuständige Seelsorger für deutsche Rompilger ist.

Für weitere Details, Interviewwünsche etc. wenden Sie sich bitte an:

Tel. 349 2715139, skempis@hotmail.it

oder an die Konrad-Adenauer-Stiftung Rom, info.italien@kas.de

Asset-Herausgeber

Zum Kalender hinzufügen

Veranstaltungsort

Pantheon, Rom

Kontakt

Silke Schmitt

Kontakt

Patricia Liberatore

Patricia Liberatore bild

Projektkoordinatorin

Patricia.Liberatore@kas.de +39 06 6880-9281 +39 06 6880-6359

Asset-Herausgeber

Asset-Herausgeber

Bereitgestellt von

Auslandsbüro Italien