Vom Fall der Berliner Mauer zu den Herausforderungen einer multipolaren Ordnung - Auslandsbüro Italien
Vortrag
Details
In der zweiten Vorlesung sollen die beiden Ansätze Deutschlands und Italiens gegenüber den neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen, die sich nach dem Überwinden des Kalten Krieges herauskristallisierten, analysiert werden. Während die Frage nach der Auflösung des atlantischen Bündnisses sich weder für Deutschland noch für Italien stellte, wurde bald ersichtlich, dass der sicherheitspolitische Kontext sich als instabiler herausstellte als ursprünglich vermutet. Die Aufgaben mussten neu verteilt werden. Die Erweiterung des atlantischen Bündnisses um die ehemaligen Länder der Sowjetunion und die ersten militärischen Eingriffe im Balkan wurden bald Gesprächsthema bei dem man nicht immer einer Meinung war. Die unterschiedlichen Positionen damals drücken sich auch heute in Bezug auf den Konflikt in der Ukraine und in den Beziehungen zu Russland aus. Der Ausgleich unterschiedlicher Interessen bezüglich der nationalen Sicherheit auf der einen Seite und die ausgesprochene Solidarität im Rahmen des atlantischen Bündnisses stellen für Deutschland und Italien die Herausforderung dar, sich mit diesen Fragen auseinander zu setzen.
Die Garantie auf Sicherheit für Bürger und Bürgerinnen stellt heute –mehr als je zuvor- eine Priorität für die nationalen Regierungen dar. Die Vorlesungsreihe: "Herausforderungen in der Sicherheitspolitik: Italien und Deutschland in Vergleich" widmet sich der Entwicklung des Sicherheitskonzepts in den beiden Ländern.
Das Ende des Kalten Krieges wurde zum Wendepunkt der militärischen, politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Staaten. In den letzten 25 Jahren sind neue Fragen und Bedrohungen der internationalen Sicherheit aufgetaucht. Italien und Deutschland müssen sich heute geopolitischen Szenarien stellen, die in dauernde Entwicklung sind und die kaum auf die alten Schemen des Ost-West Konfliktes zurückzuführen sind.
An der Vorlesung beteiligen sich:
Marco Overhaus, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
Leopoldo Nuti, Universität Roma Tre
Giovanni Orsina, Università Internazionale degli Studi Sociali „Guido Carli“, Rom
Moderator:
Daniele Caviglia, Università degli Studi Internazionali UNINT, Rom
Videokonferenz mit der Universität Unikore