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Veranstaltungsberichte

Europäische Positionen: Vorschläge und Perspektiven für Italien

von Cäcilia Schallwig

Eine Diskussionsrunde der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit O.S.E.C.O, 29.02.2012

In Zusammenarbeit mit dem Think Tank O.S.E.C.O. („Observatorium für europäische Strategien für Wachstum und Arbeit“) hat das Auslandsbüro Italien der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) am 29. Feburar 2012 sechs Arbeitspapiere junger Nachwuchswissenschaftler aus Italien vor einer ausgewählten Expertenrunde präsentiert. Die Autoren stammen aus den Bereichen Management, Wirtschaftswissenschaften und Jura.

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Wie können die Industriestaaten im globali-sierten Weltmarkt mithalten? Diese Frage steht im Zentrum des Arbeitspapiers „Bildung, Forschung und Innovation“ der Autoren Francesco S. Profiti und Riccardo Frattini. Die entwickelten Industriestaaten riskierten momentan eine Umkehr ihrer Verhältnisse durch sinkende Wettbewerbsfähigkeit und einer Überalterung der Gesellschaft, so die These der jungen Autoren. Um ein Gleichgewicht zwischen den westlichen Industriestaaten und den aufstrebenden Schwellenländer zu schaffen, schlagen Profiti und Frattini die verstärkte Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen vor. Besonders im Bereich der „Information and Communication Technology“ (ICT) sehen die Autoren die größten Chancen zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit Italiens. Sie nannten die US-amerikanischen Unternehmen Google, Apple und Facebook als gelungene Beispiele für innovative Produkte und Dienstleistungen.

Giuseppe Pennisi erörterte in seinem Arbeitspapier „Politik für Infrastruktur“ die Chancen zur Verbesserung der Situation in Italien. Er kritisierte in seinem Vortrag die Nichtumsetzung von bereits bekannten Strategien. „Seit Jahrzehnten betont die Politik der europäischen Integration die Notwendigkeit substanzieller Investitionen in diesem Bereich, um sowohl die Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents als auch den Zusammenhalt innerhalb der Europäischen Union zu stärken. Italien hat hier aber enormen Aufholbedarf.“ Die schwache Wirt-schaftsleistung des Südens sei auch auf eine mangelnde Kommunikations- und Infrastruktur zurückzuführen.

Nachhaltige Strukturreformen

Francesco Lucà stellte die Ergebnisse seines Arbeitspapiers „Steuerreformen für Klein- und Mittelstandsbetriebe“ vor. „Eine tatsächlich wirksame Steuerreform in Italien kann nicht von einer effektiven Bekämpfung der Steuerhinterziehung getrennt werden“, nahm Lucà zu Beginn seiner Präsentation vorweg. Als wichtigste Grundsätze für eine nachhaltige Reform nannte er den Schutz von wachsenden und investierenden Unter-nehmen, die vor allem in der internationalen Arena tätig seien, die Förderung und Beschäftigung von Jugendlichen, den Schutz der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik sowie eine notwendige Vereinfachungen des gesamten Steuersystems.

Im Anschluss an die Präsentationen wählte eine 20-köpfige Expertenrunde die drei Ar-beitspapiere mit den interessantesten Ansätzen zur weiteren Vertiefung und Bearbei-tung aus.

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Kontakt

Caroline Kanter

Portrait von Caroline Kanter

Stellv. Leiterin der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit

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