Expertengespräch mit Dr. Franz-Josef Jung MdB - Auslandsbüro Italien
Veranstaltungsberichte
Die Herausforderung Europas angesichts der Flüchtlingswellen aus Afrika war ein Themenschwerpunkt der Runde. Eine gemeinsame Linie des italienischen und des deutschen Außenministeriums seien in dieser Frage wünschenswert, um eine europäische Migrationspolitik zu fördern. Das Dublin-Abkommen sei in dieser Situation nicht adäquat und die Frage der Aufnahme in Europa müsse neu geklärt werden, so die italienischen Gesprächspartner. Der Schutz religiöser Minderheiten sei eine humanitäre Priorität. Die Frage der Kriminalität dürfe jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Die aus Sizilien kommende Mafia Cosa Nostra habe den Handel mit Flüchtlingen bereits trauriger Weise als ihr Business erkannt. Die Frage der Flüchtlinge - insbesondere aus dem Irak und Syrien - sei auch für Papst Franziskus ein wichtiges Thema. Er verlange offensiv politische Lösungen für das Drama.
Die derzeitigen Reformanstrengungen Italiens und die bilateralen Beziehungen standen ebenfalls auf der Tagesordnung des knapp zweistündigen Austauschs. Die Konrad-Adenauer-Stiftung möchte mit diesen Initiativen zum besseren Verständnis und zur Vertiefung des Dialogs zwischen Deutschland und Italien anregen.