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Veranstaltungsberichte

Italien zahlt seine Schulden selbst!

von Silke Schmitt

Kardinal-Höffner-Kreis diskutiert über die Deutsch-Italienischen Beziehungen, 19. April 2011

Klaus Schmitz, Präsident von Thyssen-Krupp Italia, Rocco Buttiglione, Vizepräsident der italienischen Abgeordnetenkammer und Aldo Parmeggiani, Journalist bei Radio Vatikan diskutierten am 19. April 2011 mit den rund 26 Mitgliedern des Kardinal-Höffner-Kreises in der neu restaurierten Sakristei der Gemeinde Santa Maria dell’Anima.

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Angst um die gemeinsame Währung braucht Deutschland mit Blick auf Italien laut Klaus Schmitz, Präsident von ThyssenKrupp Italia, erst einmal nicht zu haben: Dank der hohen Sparquote finanzieren die Italiener die Schulden ihres Staates selbst, so Schmitz bei der Diskussionsrunde mit der hochrangig besetzten Delegation des Kardinal-Höffner-Kreises unter der Leitung des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Hermann Kues am 19. April 2011 in Rom.

Auf die geäußerten Bedenken der deutschen Abgeordneten bezüglich der Kandidatur des italienischen Notenbankers Mario Draghi als Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), entgegnete Klaus Schmitz: „Draghi ist eine hervorragende Wahl“. Seine italienische Herkunft helfe Draghi, die mediterranen EU-Länder gleichzeitig zu disziplinieren und doch zu integrieren. Außerdem habe er Erfahrungen auf dem internationalen Parkett und gehöre zu den brillantesten Köpfen Italiens, so Schmitz.

Die Krise der italienischen Politik kann nach Einschätzung von Rocco Buttiglione nur mit einer starken „Partei der Mitte“ überwunden werden. Die christlich demokratische UDC habe die Trennung von der derzeitigen Regierungs-koalition nicht bereut: „Berlusconi wollte die Politik immer mehr in die Dienste seiner persönlichen Angelegenheiten stellen“, so Buttiglione. Daher gilt für die UDC: „Nicht mit Berlusconi“.

Der Vatikan-Journalist Aldo Parmeggiani, der wegen seiner Bemühungen zwischen den Sprachen und Kulturen Italiens und Deutschlands mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, verschaffte den deutschen Abgeordneten amüsante Einblicke in das nicht immer einfache Verhältnis zwischen Deutschland und Italien. An dem Ausspruch „Die Deutschen lieben die Italiener, aber sie schätzen sie nicht. Die Italiener schätzen die Deutschen, aber sie lieben sie nicht“, zeigte Parmeggiani, wie klischeebehaftet die Beziehungen sind und waren und dass ein bisschen mehr Respekt und Aufmerksamkeit wohl beiden Seiten gut tun würde.

Die Delegation des Kardinal-Höffner-Kreises reiste in der Karwoche auch deshalb nach Rom, um im Vorfeld des Papstbesuches in Deutschland die Beziehungen der Union zur katholischen Kirche weiter zu vertiefen. Am Rande der Generalaudienz hatte die Delegation die Gelegenheit, Papst Benedikt XVI. zu begrüßen.

Wie geht es weiter?

Das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert regelmäßig Veranstaltungen zu den deutsch-italienischen Beziehungen. Informieren Sie sich auf unsere Internetseite (www.kas.de/italien) über die nächsten Termi-ne oder folgen sie uns bei Facebook (www.facebook.com/kas.italien).

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